Die Landratskandidatinnen und -kandidaten des Wahlkreises Sissach
01.03.2019 Sissachtho. Die grossen Verschiebungen gab es im Wahlkreis Sissach bei den zurückliegenden Landratswahlen jeweils nicht. Seit 2003 wechselte einmal ein Sitz von der FDP zur SP (2007) und vier Jahre später wieder zurück – das wars.
Die sechs Mandate verteilen ...
tho. Die grossen Verschiebungen gab es im Wahlkreis Sissach bei den zurückliegenden Landratswahlen jeweils nicht. Seit 2003 wechselte einmal ein Sitz von der FDP zur SP (2007) und vier Jahre später wieder zurück – das wars.
Die sechs Mandate verteilen sich seit 2011 auf die FDP (1), SP (2), die SVP (2) und auf die Grünen (1). Bei den anstehenden Wahlen dürfte es nun wiederum spannend zwischen SP und FDP werden. Vor vier Jahren lagen die Sozialdemokraten mit einem Anteil von 21,5 Prozent nur ganz leicht vor der FDP mit 19,75 Prozent. Der Vorsprung, welcher der SP das zweite Mandat brachte, war also sehr klein.
Die SP hat den Nachteil, dass sie ohne ihren einstigen Spitzenkandidaten Jürg Degen (Itingen) antreten muss. Degen machte während der Amtszeit Sandra Strüby (Buckten) Platz, die 2015 nur etwa halb so viele Stimmen wie er erhalten hatte. Mit dem Bisherigen-Bonus, den sie nun hat, dürfte Strüby zwar deutlich zulegen, was aber nichts daran ändert, dass die Liste 2 bis zum Wahlsonntagabend im Zitterklub ist. Als gesetzt kann Stefan Zemp (Sissach) gelten, der mit seinen Engagements häufig in der Öffentlichkeit stand.
Die FDP, die laut Umfragen im Aufwind ist, schickt die Bisherige Saskia Schenker (Itingen) als Spitzenkandidatin ins Rennen. Schenker ist in der Zwischenzeit FDP-Kantonalpräsidentin ad interim geworden, was ihrem Bekanntheitsgrad genützt haben dürfte. Handkehrum hat sich Schenker mit ihrem Votum für die Einstellung des «Läufelfingerlis» – vor allem im Homburgertal – einige Sympathien verspielt. Gespannt sein darf man darauf, wie Björn Fankhauser (Itingen) abschneidet. Der Präsident des Gewerbevereins Sissach (Gesi) kandidiert erstmals – sein Name dürfte bei vielen Gewerbetreibenden auf der Wahlliste stehen. Auf das FDP-Resultat in Sissach wird die halbe Schweiz schauen, da hier der neue «Door to Door»-Wahlkampf erprobt wird.
Werthmüllers Liste
Spannend präsentiert sich die Ausgangslage um den bisherigen Sitz der Grünen: Amtsinhaberin Regina Werthmüller (Sissach) ist nach einem Hauskrach bei der Grünen Partei Baselland ausgetreten und kandidiert nun als Parteilose (für die Grünliberalen) auf der gemeinsamen Mitte-Liste von CVP, glp und BDP (Liste 12). Diese Liste tritt erstmals in den drei Oberbaselbieter Wahlkreisen Sissach, Gelterkinden und Waldenburg an. Werthmüller dürfte nach allgemeiner Einschätzung einen eher schweren Stand haben:Viele der Stammwähler der Grünen zeigen womöglich der Sissacher Politikerin nun eher die kalte Schulter. Zudem scheint die Mitte-Liste mit zwei Parteilosen und jeweils einem Vertreter von CVP und BDP insgesamt eher nicht genügend Potenzial für einen eigenen Sitz zu haben. Demnach könnte das Mandat in den Reihen der Grünen bleiben. Hier werden Laura Grazioli, Landwirtin auf dem Sissacher Obst- und Weinbaubetrieb Fluhberg, die besten Chancen zugeschrieben. Grazioli machte vor einem Jahr bei der Ersatzwahl in die Sissacher Gemeindekommission bereits ein gutes Resultat. Auch Biobauer Pascal Benninger wird erneut ein gutes Abschneiden zugetraut. Vor vier Jahren belegte er auf der Liste der Grünen hinter Regina Werthmüller Rang 2.
Die mit grossem Abstand stärkste Partei war vor vier Jahren im Wahlkreis Sissach die SVP. Die Liste konnte im Vergleich zu 2011 um ganze 6 Prozentpunkte zulegen und vereinte 31,8 Prozent der Stimmen auf sich. Zu einem dritten Sitz fehlte aber noch ein Stück. Im Wahlkreis Sissach darf die SVP auf die beiden Bisherigen Susanne Strub (Häfelfingen) und den Buckter Gemeindepräsidenten Peter Riebli zählen. Ebenfalls wieder mit auf der Liste ist der Rümlinger Gemeindepräsident Matthias Liechti. Vor vier Jahren machte er als Nichtgewählter das viertbeste individuelle Resultat im ganzen Wahlkreis und liess beispielsweise Saskia Schenker, Regina Werthmüller oder Stefan Zemp hinter sich.
Bleibt die EVP: Sie hat es im Wahlkreis Sissach eher schwer. 2015 kam sie auf einen Anteil von rund 6 Prozent. Die Stimmen helfen dennoch, der EVP in der Oberbaselbieter Wahlregion einen Sitz zu sichern – im Wahlkreis Waldenburg (wie aktuell) oder im Wahlkreis Gelterkinden. Auf der Sissacher EVP-Liste kandidiert mit Sandra Bätscher die Gemeindepräsidentin von Tenniken. Pikant: Sie tritt damit indirekt gegen den Tenniker Kaspar Geiger (SP) an. Geiger hatte Bätscher wegen der geplanten Überbauung des Tenniker «Chilchachers» mehrfach scharf kritisiert.
Wahlkreis Sissach: Böckten, Buckten, Diepflingen, Häfelfingen, Itingen, Känerkinden, Läufelfingen, Nusshof, Rümlingen, Sissach, Tenniken, Thürnen, Wintersingen, Wittinsburg, Zunzgen.
Nächste Folge: Wahlkreis Gelterkinden.