Bäume auf das wachsende Grün
15.03.2019 GelterkindenRund um die Friedhofsanlage sind Änderungen geplant
Auf dem Friedhof in Gelterkinden soll es in Zukunft sogenannte Baumgräber geben. Die Arbeiten für diese Anlage sind im Gang. Auch will man künftig die Grabfeldaufhebungen anders handhaben.
Peter ...
Rund um die Friedhofsanlage sind Änderungen geplant
Auf dem Friedhof in Gelterkinden soll es in Zukunft sogenannte Baumgräber geben. Die Arbeiten für diese Anlage sind im Gang. Auch will man künftig die Grabfeldaufhebungen anders handhaben.
Peter Stauffer
Der Friedhof von Gelterkinden bei der reformierten Kirche St. Peter am Kirchrain ist weitherum als schöne letzte Ruhestätte bekannt. Die brachliegenden Grünflächen haben in den vergangenen Jahren im parkähnlich angelegten Friedhof zugenommen. Der Grund dafür sind die geänderten Bestattungsformen. Waren früher Beisetzungen in Erd- oder Erdurnengräbern üblich, machen diese heute nur noch einen kleinen Anteil aus. Von ungefähr sechzig Beisetzungen pro Jahr gibt es drei bis sieben Erdbestattungen und etwa gleich viele in Erdurnengräbern.
Oft wird heute die Beisetzung im Gemeinschaftsgrab oder in den Urnenwänden vorgezogen.Auch die nach Bestattungs- und Friedhofsreglement vorgesehene Aufhebung der Grabfelder nach zwanzig Jahren – Entfernung der Grabsteine und Humusierung und Begrünung der Grabfelder – führte zur ständigen Vergrösserung der Grünflächen. Schon seit Längerem machte sich die Friedhofskommission intensiv Gedanken zur künftigen Gestaltung und Erweiterung der Bestattungsmöglichkeiten und zu den veränderten Bestattungsgewohnheiten. Zusammen mit einem Gartenbauer hat sie deshalb ein Konzept erarbeitet.
Bäume aus Deutschland importiert
In einem Feld des Friedhofs werden relativ grosse Bäume gepflanzt. Im Traufbereich dieser Bäume soll als neue Bestattungsmöglichkeit die Asche der Verstorbenen in der Erde beigesetzt werden. Wie genau diese sogenannten Baumgräber aussehen werden und ob oder wie allenfalls die Namen der Verstorbenen festgehalten werden, ist noch nicht definitiv geklärt. Jüngst haben die Arbeiten begonnen. Die sieben zwischen zwanzig und dreissig Jahre alten Bäume wurden per Lastwagen aus Bad Zwischenahn, in der Nähe von Oldenburg, herbeigebracht. Die Eichen, Linden und Buchen mit ihren grossen Wurzelballen warten nun darauf, dass ihr Nest – wie der Gartenbauer sagt – bereit ist. Das spezielle Baumpflanzsubstrat ist zum Teil bereits in den metertiefen Löchern aufgefüllt. Läuft alles wie geplant, ist das Baumgräberfeld bis Ende März ausgestaltet.
Auch bei der Aufhebung von Grabfeldern will man neue Wege gehen. Es ist vorgesehen, dass in Zukunft die Grabsteine nicht mehr abgeräumt werden sollen. Die Felder aber werden einheitlich, beispielsweise mit Sedum, durch die Gemeinde bepflanzt. So sollen weitere grosse Rasenflächen auf dem Friedhof künftig vermieden werden. Die Kosten von circa 50 000 Franken sind bereits mit dem Budget 2019 bewilligt worden.
Die Veränderungen auf dem «Chillhof» werden in einer baldigen Neuauflage des Bestattungs- und Friedhofsreglements aufgenommen.