AUSGEFRAGT | JACQUELINE GANTENBEIN UND HANNY KILLER, KOMMISSION FÜR FREIZEITKURSE
15.03.2019 Gemeinden«Unser Angebot bietet viele Kontaktmöglichkeiten»
Seit 30 Jahren bietet die «Kommission für Freizeitkurse und Erwachsenenbildung Hölstein/Bennwil/Lampenberg» ein breites Programm an. Die langjährige Präsidentin Hanny Killer und ...
«Unser Angebot bietet viele Kontaktmöglichkeiten»
Seit 30 Jahren bietet die «Kommission für Freizeitkurse und Erwachsenenbildung Hölstein/Bennwil/Lampenberg» ein breites Programm an. Die langjährige Präsidentin Hanny Killer und ihre Nachfolgerin Jacqueline Gantenbein äussern sich zum Stellenwert der Institution.
Elmar Gächter
«Volksstimme»: Frau Killer, Frau Gantenbein, sind die Freizeitkurse und die Erwachsenenbildung Ihrer drei Gemeinden in Anbetracht der vielen kommerziellen Anbieter wie Klubschulen und anderen mehr nicht überholt?
Hanny Killer: Nein, überhaupt nicht. Unser Angebot ist volksnah, praktisch vor der Haustüre und hat erst noch einen charmanten Preis.
Jacqueline Gantenbein: Es ist auch ein Netzwerk mit vielen Kontaktmöglichkeiten, vor allem für jüngere Mütter oder Zugezogene. Man muss keinem Verein angehören und keine grossen Eigenleistungen erbringen.
Auf welche Resonanz sind Ihre Angebote in den vergangenen Jahren gestossen?
Gantenbein: Wir haben bis heute sehr wenige Kurse oder Anlässe mangels Interesse absagen müssen. Einzelne davon sind überdurchschnittlich gut besucht, andere weniger. Jeder Kurs hat seine eigene Klientel.
Was war dabei besonders beliebt?
Killer: Wenn ich auf die vergangenen 27 Jahre zurückschaue, seit ich in der Kommission mitmache, gab es immer Trendsetter. Vor zwei Jahrzehnten waren es vor allem kunsthandwerkliche Arbeiten wie Makramee, Bauernmalerei oder Töpfern. Und nicht zuletzt waren Führungen stets besonders gefragt.
Und heute?
Gantenbein: Das Angebot soll nach wie vor ein breites Spektrum an Themen für die gesamte Bevölkerung von jung bis älter beinhalten. Ganz wichtig sind uns gesundheitliche Themen wie im neuen Kursprogramm «Gerüstet für Notfälle von Baby bis Kind». Gefragt ist auch das Basteln mit Material, das edel aussieht und vor allem auch Saisonales im Hinblick auf Ostern oder den Muttertag, wobei auf natürliche Produkte Wert gelegt wird. Dies gilt nicht zuletzt auch für Kochkurse. Kürzlich konnten wir mit Kochen auf Indonesisch die Schulküche in Hölstein sehr gut auslasten. Unsere Umfrage zeigte dabei, dass man sich durchaus auch Exotisches aus anderen Ländern wünscht, aber mit Produkten, die man hier erhält und nicht in der Stadt oder in Spezialläden kaufen muss.
Was kam bis jetzt am besten an?
Killer: Aus meiner Sicht eindeutig der Besuch des Cern in Genf. Das Feedback war überwältigend. Man müsse weit gehen, so die Teilnehmenden, eine Institution zu finden, die solche Führungen organisiert. Sehr gut angekommen ist auch der Anlass mit den Jägern, an dem kritische Fragen zur Jagd diskutiert wurden.
Gantenbein: Ganz beliebt sind Angebote von Kursleitenden, die aus den drei Gemeinden stammen. So waren die Teilnehmenden im Januar fasziniert von der Lesung von Horst Heckendorn aus Bennwil, der das Buch über seine Tätigkeit als Rettungssanitäter vorgestellt hat. Warum weit fahren, wenn auch hier in unmittelbarer Nähe faszinierende Persönlichkeiten wohnen?
Der Kommission gehören seit jeher praktisch ausschliesslich Frauen an. Weshalb?
Killer: Ich denke, die Frauensolidarität war seit jeher prägend. Ich habe diese immer als eigentliche Kraftquelle empfunden.
Gantenbein: Es sind vor allem Frauen mit Kindern, die im sechsköpfigen Gremium mitmachen. Für sie ist diese Mitarbeit eine Türe nach draussen, um Kontakte auch ausserhalb der Familie zu pflegen. Bei allen ist Herzblut für die Sache spürbar. Wir halten unsere vier Sitzungen pro Jahr bewusst in einem Gemeinschaftsraum ab, losgelöst von Kindern. Dabei brüten wir zusammen Ideen aus, machen eine Auslegeordnung und teilen die Organisation untereinander auf. Dieses gemeinsame «zusammen Auslöffeln» ist etwas, was Frauen gut können.
Was motiviert Sie, in dieser Kommission mitzuarbeiten?
Killer: Ich habe stets gerne etwas für die Allgemeinheit gemacht. Zudem konnte ich mich immer wieder selber überzeugen, wie die Bevölkerung unsere Arbeit schätzt.
Gantenbein: Nach meiner beruflichen Tätigkeit, die mir immer wieder tolle Chancen eröffnete, möchte ich der Öffentlichkeit etwas zurückgeben. Zudem organisiere ich gerne und finde die Kommission generell eine sehr gute Sache.
Fühlen Sie sich von den drei Gemeinden genügend unterstützt?
Gantenbein: Wir werden von den Gemeinderäten und den Mitarbeitenden der drei Gemeinden sehr gut unterstützt. Die Gemeinden übernehmen Druck und Versand unserer Flyer, stellen die nötigen Räumlichkeiten zur Verfügung und übernehmen pro Haushalt Kosten von rund 2.50 Franken pro Jahr. Die Zusammenarbeit fusst auf einer Vereinbarung, die wir kürzlich ergänzt haben.
Wie sieht Ihr Konzept für die nähere Zukunft aus?
Gantenbein: Wir wollen die Vielfalt des Angebots beibehalten. Zudem haben wir uns das Ziel gesetzt, die elektronischen Möglichkeiten noch mehr zu nutzen. So ist unser Programm auf den Websites der drei Gemeinden aufgeschaltet.
Und welche Wünsche haben Sie an Ihre potenziellen Teilnehmenden?
Gantenbein: Wir haben kein permanent besetztes Sekretariat. Deshalb appellieren wir an das Verständnis, dass wir auf Mails innerhalb von Wochenfrist reagieren. Gewünscht sind immer Kursvorschläge, mit denen wir unser Programm bereichern können, und Verbesserungsvorschläge.