«Das Tal ist ein fruchtbarer Boden»

  05.03.2019 Oberdorf, Sport, Waldenburg

Unihockey | Daniel Fluri fordert viel von seinen Aufstiegsanwärtern

In der dritten Saison in Folge entscheidet Daniel Fluri an der Bande der Eagles. Für den Aufstieg in die 1. Liga betreibt er einen grossen Aufwand, doch der Wangener verspürt viel Unterstützung vom Verein und dem ganzen Tal.

Sebastian Wirz

«Volksstimme»: herr Fluri, ihr team hat gegen herzogenbuchsee 8:4 gewonnen. Der letzte auftritt des gruppensiegers vor den Playoffs war gegen den abstiegskandidaten herzogenbuchsee aber nicht gerade ein Schaulaufen.
Daniel Fluri:
Ja, das stimmt. Es war schwierig, die Konzentration für dieses Spiel zu finden, weil es keinen Einfluss mehr auf die Tabelle hatte. Wir hatten am Vormittag noch trainiert und da haben wir schon auf die Play-offs vorausgeblickt. Dabei habe ich die Köpfe der Spieler ziemlich mit Informationen gefüllt. Ich hatte das Gefühl, sie waren während des Spiels dann noch sehr viel am Nachdenken und zu Beginn vielleicht im Kopf woanders.

An den vergangenen sechs Wochenenden waren die eagles dreimal spielfrei. Dazu war der letzte match ein Kehrausspiel ohne sportliche Bedeutung. ist ihr team bereit für die Play-offs?
Der Spielplan macht es tatsächlich etwas schwierig. Diese Pausen wegen internationaler Unihockey-Termine und wegen des Cupfinals betreffen aber alle Teams gleich. Das ist also kein Nachteil speziell für uns. Wir füllen die Pausen teilweise mit Testspielen, auch vor dem Play-off-Start am Samstag werden wir noch einmal testen. Wir haben einige angeschlagene Spieler, aber daran haben wir uns längst gewöhnt.

Was unterscheidet eine Play-off-Partie von einem üblichen meisterschaftsspiel?
Für mich gibt es drei Komponenten. Die erste ist im Kopf: Wir wissen in der Meisterschaft, dass wir das bessere Team sind, dennoch gewinnen wir damit keinen einzigen Punkt. Die zweite: Auf dem Feld ist es unsere Aufgabe, die Geschwindigkeit hoch zu halten. Wir müssen dem Gegner unser Tempo aufzwingen, das er nicht spielen will. Die dritte Herausforderung ist schliesslich, dass wir und das Umfeld erwarten, dass wir gewinnen. Damit müssen wir umgehen können. In den Play-offs ist alles anders, gibt es diese Allesoder-nichts-Situationen. Da zeigt es sich dann: Entweder du bringst deine Leistung oder eben nicht.

Die eagles treffen in einer Best-of-three-Serie auf lausanne. Was erwartet ihre mannschaft?
Ich habe Lausanne im Januar beobachtet. Die Waadtländer stehen nicht per Zufall vorne in der Tabelle ihrer Gruppe. Sie spielen sehr geradlinig und bleiben dieser Philosophie treu. Unsere Aufgabe ist schwierig, aber lösbar: Es gilt, einfache Ballverluste zu verhindern, um dem Gegner nicht das Spielgeschehen zu überlassen.

Waldenburg will drei Jahre nach dem abstieg aus der 1. liga wieder aufsteigen. Wo liegen die grössten Unterschiede zwischen den beiden ligen?
Einerseits sind die Spieler in der 1. Liga technisch einen Schritt weiter und sicherer. Andererseits wird das Tempo konstant hoch gehalten. Die Intensität ist viel höher als in der 2. Liga.

Sie werden die eagles auch im kommenden Jahr coachen, egal ob es mit dem aufstieg hinhaut oder nicht. als trainer betreiben Sie einen grossen aufwand – wohl einen überdurchschnittlichen für eine 2.-liga-mannschaft. Was hat Sie auch nach dem verpassten aufstieg vergangene Saison im Waldenburgertal gehalten?
Wir betreiben im Training und in der Analyse einen grossen Aufwand. Der wichtigste Grund dafür ist, dass mir die Arbeit mit dem Team Spass macht. Die Spieler sind unabhängig von ihrem Alter willens, etwas Neues zu lernen. Das ist elementar: Ein Trainer muss Dinge beibringen wollen und die Spieler müssen etwas lernen wollen. Dazu spüre ich viel Unterstützung vom Verein, dem Vorstand, einigen «alt Eagles» und von den Zuschauern. Man merkt, dass der Stellenwert des Teams im Tal gross ist. Das ist ein fruchtbarer Boden.


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