Sinnvollere Ortskerngestaltung
Zum Artikel «‹Es beginnt nun eine neue Phase›» in der «Volksstimme» vom 29. Januar, Seite 3
Vor einigen Jahren wurde in Sissach die Erstellung einer «Flanierzone» gemeldet. Mehrere Millionen ...
Sinnvollere Ortskerngestaltung
Zum Artikel «‹Es beginnt nun eine neue Phase›» in der «Volksstimme» vom 29. Januar, Seite 3
Vor einigen Jahren wurde in Sissach die Erstellung einer «Flanierzone» gemeldet. Mehrere Millionen sollten investiert werden. Ich freute mich darüber und dachte, die Verantwortlichen würden wohl einen Blick in andere Orte werfen, die kundenfreundliche Fussgängerzonen geschaffen haben, zum Beispiel Aargauer Kleinstädte oder jenseits der Grenze Lörrach, Weil und so weiter. Was sieht man dort? Die Fussgängerzonen sind nicht asphaltiert, sondern mit Steinplatten belegt und Baumalleen schützen vor Hitze im heissen Sommer. Ich traute damals meinen Augen nicht, als die «Begegnungszone» in Sissach wieder mit einem Schwarzteerbelag (Hitzespeicher) gedeckt und kaum ein halbes Dutzend Bäume auf der Strecke gesetzt wurden.
Inzwischen hat man gemerkt, dass es vor allem eine Autozone ist. Auf der ganzen Strecke gibt es kaum ein Gartenrestaurant und somit kaum Leben. Jetzt wird die Planung zweier Parkhäuser gemeldet. Dasjenige an der Bahn ist sicher gut, um Parkplätze nach aussen zu verlegen. Aber wie kann man auf die Idee kommen, ein weiteres Parkhaus dorthin zu betonieren, wo noch die letzten wirklich idyllischen Flanierplätzchen aus dem früheren Sissach geblieben sind? (Etwa hinter dem Cheesmeyer-Huus und dem Kastaniengartenrestaurant Tschudin.) Genau dorthin also, wo noch Leben stattfindet?
Parkhäuser gehören nicht in Flanierzonen, sonst werden diese zerstört. Eine einfache Massnahme, um in der 20er-Zone mehr Freiraum zu schaffen, wäre schon die Verfügung von Einbahnverkehr.
Kurt Ehrsam, Häfelfingen