hes. Wo das Oberloch bei Rothenfluh ist, wissen die Einheimischen sehr wohl. Bestimmt fast alle Einwohner wissen auch, dass das Hutzgüri und seine Gesellen dort hausen. Und ebendieses Hutzgüri war zusammen mit dem Schärmuuser, dem Bott und den beiden ...
hes. Wo das Oberloch bei Rothenfluh ist, wissen die Einheimischen sehr wohl. Bestimmt fast alle Einwohner wissen auch, dass das Hutzgüri und seine Gesellen dort hausen. Und ebendieses Hutzgüri war zusammen mit dem Schärmuuser, dem Bott und den beiden Äierwyybli am vergangenen Freitagabend, nach Einbruch der Dunkelheit, wieder einmal aus ihrem Loch hervorgekrochen und im Dorf unterwegs.
Von Westen herkommend, marschierten die fünf Furcht einflössenden Gestalten zum Dorfplatz. Dort wurden sie von einer Schar Einheimischer bereits mit Spannung erwartet. Man wollte doch wissen, ob die Besuchten auch wirklich den Forderungen der fünf Gesellen nachkommen würden.
Die acht Auserwählten, denen das Hutzgüri dieses Jahr seine Aufwartung machte, waren eine Bäuerin, der Gemeindeverwalter, ein Rasierschaum-Hersteller, ein Mauser, ein Maibaum-Aufsteller, ein Geschäftsauto-Unterstand-Erbauer, eine Wohnmobil-Besitzerin und ein Bettelbrief-Schreiber.
Die Heimgesuchten wussten sehr wohl, dass sie ausreichend Fressalien, Geräuchertes und Hochprozentiges für die Heischegestalten bereithalten müssen. Denn Fehlbare würden, wie es der Heischespruch bezeugt, zur Rechenschaft gezogen, ihr Haus könnte abgedeckt und die Katzen gestreckt werden.
Dass es eine Ehre ist, vom Hutzgüri besucht zu werden, bewiesen die acht Besuchten zur Freude der skurrilen Gestalten, die mit ihrem prall gefüllten Leiterwagen wieder oberlochwärts im Dunkel der Nacht verschwanden.