«Eine Weiterführung in kleinerem Rahmen wäre schön gewesen»
07.02.2019 UmfragenDie Muba startet morgen zum allerletzten Mal – das sagen Oberbaselbieter Aussteller
Mit der 103. Ausgabe beschliesst die ehemalige Mustermesse, die «Mutter aller Messen», eine lange Tradition. Die «Volksstimme» hat sich bei Ausstellern aus dem Oberbaselbiet ...
Die Muba startet morgen zum allerletzten Mal – das sagen Oberbaselbieter Aussteller
Mit der 103. Ausgabe beschliesst die ehemalige Mustermesse, die «Mutter aller Messen», eine lange Tradition. Die «Volksstimme» hat sich bei Ausstellern aus dem Oberbaselbiet umgehört: Wie lange sind sie schon dabei? Bereuen sie das Ende der Muba? Was wird die Messe ersetzen?
«Die Messe hat stark an Bedeutung eingebüsst»
«Seit 2008 sind wir Teil der Muba. Sie ist eine einmalige Möglichkeit, möglichst vielen Menschen verschiedener Altersgruppen das Schweizer Ei als einzigartiges Naturprodukt mit seinen Vorzügen näherzubringen. Eine Weiterführung der Muba in einem kleineren Rahmen wäre schön gewesen. Allerdings hat die Messe zuletzt stark an Bedeutung eingebüsst. Dies hängt auch mit den wechselnden Daten zusammen. Es ist noch unklar, wie wir das Engagement an der Muba ersetzen. Als regionaler Verein möchten wir sicher weiterhin in der Region präsent sein.»
Juliane Wyss-Rieder, Nordwestschweizer Eierproduzenten, Gelterkinden
«Sie war regional ausgerichtet – wie wir»
«Wir sind seit 2012 an der Muba. Wie wir ist auch die Messe regional ausgerichtet. Sie deckt das ganze Alters- und Geschlechtsspektrum ab. Dabei haben die Leute Zeit, sich zu informieren. Wir bedauern das Ende einer idealen Plattform, um ein breites Publikum anzusprechen. Anlässlich der vergangenen beiden Ausgaben konnten wir immerhin etliche E-Mail-Adressen von Interessierten sammeln. Diese kontaktieren wir seither regelmässig.»
Giovanni Bonavia, ROLV NWS
«Wir müssen neue Wege für Endkunden-Kontakt finden»
«Wir sind das zweite Mal an der Muba. Das Tolle war, dass wir direkt mit dem Endkunden unseres Produkts Kontakt hatten. Im Alltag treffen wir diesen selten selbst, da über 90 Prozent unserer Sauce im Detailhandel verkauft wird. Klar ist es schade, dass es die Muba künftig nicht mehr geben wird. Mit ihrer langen Geschichte war sie ein bedeutendes Element für die Region Basel. Für uns bleibt aber keine Zeit, um zu trauern. Wir müssen nach vorne schauen und andere Wege finden, um Kontakt mit dem Endkunden zu haben. Da unsere Sauce vom Geschmack und der Qualität lebt, ist das Internet nicht der optimal Werbekanal. Geschmack digital zu vermitteln ist relativ schwierig. Daher werden wir in Zukunft vermehrt auf Degustationen direkt in den Läden, die unsere Sauce verkaufen, setzen.»
Michael Maurer, Mauri’s Salatsaucen GmbH, Zunzgen
«Die Muba ist immer teurer geworden»
«Bei Ständen von anderen habe ich schon mehrfach an der Muba mitgeholfen. Nun bin ich zum ersten Mal selbstständig dabei. Mit fünf Kolleginnen betreibe ich zehn Tage lang einen Hofladen-Stand. Die Muba bietet Gelegenheit für gute Öffentlichkeitsarbeit. Man kann direkt mit den Menschen reden. Viele fragen nach. Die zehn Tage sind dann aber eine sehr lange Zeit. Zudem ist die Muba immer teurer geworden und das sich ändernde Datum führt oft zu Terminkollisionen. Ich finde es trotzdem schade, wenn bei der Muba der letzte Vorhang fällt, aber es wird schon etwas nachkommen.»
Jeannette Niklaus, Hofladen Niklaus, Anwil
«Umsatzmässig lief es an der Messe eher schwach»
«Wir waren vergangenes Jahr zum ersten Mal bei ‹Original Regional› während fünf Tagen dabei. Als Produzent aus der Region wurden wir für diesen Auftritt angefragt. Wir wollen vor allem zeigen, dass es uns gibt. Wir konnten ein paar Kundenkontakte knüpfen, umsatzmässig lief die Muba eher schwach. Für unseren Betrieb ist sie nicht relevant, persönlich finde ich es aber schade, dass es die Messe nicht mehr gibt.» Anita Rudin, Steinmühle Thommen, Eptingen
«Wir bedauern das Ende nicht allzu sehr»
«Die BS BauSys AG ist seit 2011 Aussteller an der Muba. Die Messe diente dazu, den Bekanntheitsgrad zu steigern und Kundenkontakte zu knüpfen. Ebenfalls wurde der direkte Kontakt zum aktiven Verkauf und zum Geschäftsabschluss an der Messe genutzt. Das Ende der Muba bedauern wir nicht allzu sehr. Es war in den vergangenen Jahren abzusehen, dass eine Änderung im Besucherverhalten stattfindet und sich das Konzept nicht halten wird. Für die Region geht eine Publikumsmesse zu Ende und die Aussteller verlieren die Möglichkeit, aktiv Kunden zu akquirieren und ihre Produkte zu promoten. Wir sind gespannt, welche Idee die Muba ersetzen wird. Wie wir die Messe in unseren Tätigkeiten ersetzen, ist noch offen. Wir sind überzeugt, dass die Messe ein neues Format ausarbeiten wird, das wieder eine mögliche Plattform für uns werden kann.»
Vicky Celli-Tschudin, BS BauSYS AG, Zunzgen
«Für mich ist die Muba kein Sprungbrett»
«Ich bin bei der letzten Durchführung der Muba zum ersten Mal dabei. Sonst präsentiere ich meine Waren an kleineren Märkten, mehrheitlich auf dem Land. Da bin ich zu Hause und der Kontakt mit meinen Kunden verläuft meist zufriedenstellend. An der Muba bin ich auf Empfehlung von ‹Baselland Tourismus›. Der Verband hat mich angefragt, weil er gute Produkte aus der Region präsentieren will. Für mich ist die Muba kein Sprungbrett, aber ich mache an der Abschiedsvorstellung mit.»
Walti Schneider, Imkerei zur Königin, Läufelfingen