Statement für die Zukunft des Spenglerberufs
24.01.2019 GelterkindenGGS AG Holzbau Spenglerei
Am Tag der offenen Tür vom 2. Februar zeigt die GGS AG Holzbau und Spenglerei ihre neu erstellte Spenglerhalle und gibt Einblicke in den Spenglerberuf.
Yvonne Zollinger
Die Gelterkinder GGS AG ist im Bereich Holzbau und ...
GGS AG Holzbau Spenglerei
Am Tag der offenen Tür vom 2. Februar zeigt die GGS AG Holzbau und Spenglerei ihre neu erstellte Spenglerhalle und gibt Einblicke in den Spenglerberuf.
Yvonne Zollinger
Die Gelterkinder GGS AG ist im Bereich Holzbau und Spenglerei tätig. Anfang Februar kann sie eine neu erstellte Spenglerhalle in Betrieb nehmen. Bisher war die Spenglerei in den bestehenden Betrieb integriert. «Das wurde vor allem logistisch immer umständlicher», sagt Bernhard Thommen, Mitglied der Geschäftsleitung.
Mit dem Neubau der 450 Quadratmeter Fläche umfassenden Spenglerhalle wurde nicht nur mehr Bewegungsfreiheit gewonnen: Die Halle selbst zeigt das Komplettangebot, das die GGS AG zu bieten hat. Sie hat den Bau geplant und ausgeführt. Dabei wurde auf einen hohen Baustandard geachtet. Wände und Dachkonstruktion wurden in Holzbauweise errichtet. Die Fassade wurde mit hinterlüfteten Aluminiumschindeln verkleidet. Das Dach wurde mit Photovoltaikmodulen gedeckt.
«Es war uns wichtig, eine qualitativ gute und ökologische Bauweise umzusetzen», sagt Thommen. «Als Subunternehmen haben wir regionale Firmen berücksichtigt. Mit den meisten verbindet uns eine regelmässige Zusammenarbeit.»
Ausbau der Spenglerei
Baubeginn war im vergangenen Juli. Der schöne Sommer ermöglichte einen reibungslosen Bauablauf. «Zudem waren unsere Mitarbeiter voller Motivation bei der Arbeit», sagt Thommen. So sei freiwillig auch an vielen Samstagen gearbeitet worden.
Derzeit besteht das Spenglerteam aus sieben Mitarbeitern. Marc Buess ist von der Geschäftsleitung zuständig für den Bereich Spenglerei. Spenglerpolier Rolf Thommen leitet die Spenglerei.
«Wir erweitern damit unsere Möglichkeiten, was die Spenglerarbeiten betrifft», sagt er. «Bisher haben wir vor allem bei Zimmereiaufträgen auch die Spenglerarbeiten übernommen. Unsere Stärke ist, dass wir dem Kunden das Komplettpaket anbieten können und für diese Arbeiten keine externen Firmen hinzugezogen werden müssen.»
Gut gerüstet für die Zukunft
«Mit dem Ausbau im Bereich Spenglerei machen wir uns fit für die Zukunft. Die Infrastruktur ist nun vorhanden, um auch grössere Aufträge oder reine Spenglereiarbeiten unabhängig von Zimmereiaufträgen ausführen zu können», ergänzt Marc Buess. Ziel sei es, die Spenglerabteilung auch personell aufzustocken.
Wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie der GGS AG ist die Ausund Weiterbildung der Mitarbeiter. Zurzeit werden zwei Lernende ausgebildet. Ein weiterer wird die dreijährige Spenglerlehre im kommenden Sommer starten.
«Im vergangenen Jahr haben im Kanton nur zwei Spenglerlernende ihre Lehre abgeschlossen», sagt Buess. «In der neuen Architektur braucht es jedoch wieder mehr Spengler. Hinzu kommt, dass die Arbeit des Spenglers nicht automatisiert werden kann. Sie bleibt ein Handwerk, das es noch länger geben wird. Darum ist uns die Nachwuchsförderung so wichtig.»
«Mit der neuen Spenglerhalle haben wir einen attraktiven Arbeitsplatz geschaffen, der unsere Berufsleute motiviert und ganz einfach auch Freude an der Arbeit macht», ergänzt Thommen.
Wie die neue Halle aussieht und womit sie ausgestattet ist, zeigen die Spenglerprofis der GGS AG am Tag der offenen Tür vom 2. Februar.
Spengler – ein Beruf mit Zukunft
Spenglerinnen und Spengler statten Gebäude mit den Bauteilen aus, die ein Haus wetterfest machen: Dachrinnen, Ablaufrohre, Fassaden- und Lukarnenverkleidungen, Kamineinfassungen, Fenstersimse und Blitzschutzanlagen. Die Arbeit der Spenglerinnen und Spengler beginnt mit der Herstellung der einzelnen Teile in der Werkstatt. Dort verarbeiten sie Bleche, Profile, Rohre, Kunststoffe und Dämmstoffe. Je nach Auftrag besuchen sie vorgängig die Baustelle, um die Masse aufzunehmen und Skizzen anzufertigen. Die Abmessungen übertragen sie auf das Blech und schneiden es zu. Sie biegen es in die gewünschte Form und verbinden einzelne Teile durch Löten, Nieten und Schweissen. Die in der Werkstatt vorbereiteten Bauteile montieren Spenglerinnen und Spengler anschliessend auf der Baustelle. Manchmal werden Spenglerinnen und Spengler auch mit der Herstellung von kunstgewerblichen Gegenständen wie Turmspitzen, Turmhähnen und Wasserspeiern oder mit der Nachbildung von kunstvollen Verzierungen an denkmalgeschützten Gebäuden beauftragt. Die Spenglerlehre dauert 3 Jahre.