Die Basler 21 hat Familie in Sissach
31.01.2019 Eishockey, SportDavid Rattaggi will mit dem EHC Basel voll angreifen
Seit September verstärkt David Rattaggi als Leihspieler des HC Thurgau den EHC Basel in der Mysports-League. Der Ostschweizer mit der 21 hat Wurzeln im Oberbaselbiet und pendelt nach den abendlichen Trainings daher nur bis ...
David Rattaggi will mit dem EHC Basel voll angreifen
Seit September verstärkt David Rattaggi als Leihspieler des HC Thurgau den EHC Basel in der Mysports-League. Der Ostschweizer mit der 21 hat Wurzeln im Oberbaselbiet und pendelt nach den abendlichen Trainings daher nur bis Sissach.
Lukas Müller
Über 100 Partien in der Swiss League, der ehemaligen Nationalliga B, hat er schon absolviert. Doch auf diese Saison hin wurde der 1996 in Pfyn geborene David Rattaggi mit einer B-Lizenz vom HC Thurgau zum EHC Basel ausgeliehen. Für den kräftigen, gross gewachsenen Center hatte dieser Wechsel in die Nordwestschweiz viele Vorteile. Erstens kommt er in der Mannschaft des EHC Basel regelmässig zum Einsatz – er ist ein wichtiger Akteur und kann dank seiner beeindruckenden Physis sowohl kämpferisch als auch spielerisch Akzente setzen. Und zweitens kann er im Oberbaselbiet, in nächster Umgebung von Basel also, auf familiäre Unterstützung zählen.
Zwei Grosstanten wohnen in Sissach. Sie beherbergen den jungen Stürmer nach den abendlichen Trainings und Spielen und sorgen für eine Atmosphäre der Ruhe und Behaglichkeit. Jeden Morgen nimmt das Trio im Café Vitrum in Sissach gemeinsam das Morgenessen ein. Es gibt Kaffee und Gipfeli. Für David Rattaggi ist dies ein Ausdruck von Gemütlichkeit und Lebensqualität. Auch an Meisterschaftsspielen haben die Grosstanten schon mitgefiebert. Jetzt, wo ihr David mittut, ist ihr Interesse an diesem schnellen Sport erwacht.
Für David Rattaggi läuft es gut bisher – sehr gut sogar. Beim EHC Basel hat er viele Einsätze zu absolvieren und spielt als Center derzeit meist mit Jan Zwissler am einen Flügel und mit wechselnden Spielern am anderen. Auch mit Topskorer und Teamleader Timothé Tuffet durfte er schon in einer Linie agieren. Die Mysports-League hält er von der Härte her für ähnlich wie die Swiss League. Aber etwas ist anders, wie er betont: «In der Swiss League ist alles viel taktischer und schneller. Man hat weniger Zeit mit dem Puck. Bei Thurgau sind zwei US-Profis mit dabei. Beide Spieler sind sehr gute Leute.»
Bereit für die Play-offs
David Rattaggi kann vom Eishockey allein nicht leben. Er hat noch einen Teilzeitjob im Kanton Thurgau, arbeitet dort in einem Lager. «Unsere Firma stellt Schleifbänder und Klebbänder für Kunden her», erklärt er. «Es gilt, überall anzupacken, ich helfe in der Produktion beim Schneiden mit.» Seine Arbeitszeit kann er sich selber einteilen, was förderlich ist fürs Eishockey, denn dort will er Schritt für Schritt vorankommen.
Unter der Woche trainiert der junge Eishockeyspieler mit seinen Teamkameraden in der St.-Jakobs-Arena in Basel. Die Stimmung im Team sei grossartig. Die Qualifikation für die Play-offs, die in einem von zahlreichen Schlägereien gekennzeichneten Match in Chur sichergestellt wurde, hat dem EHC Basel neuen Schub verliehen. Im Basler Eishockey herrscht Aufbruchstimmung.
Im Februar beginnen die Playoffs. Der Gegner der Basler in der ersten Best-of-Five-Serie stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Nach dieser erfolgreichen Spielzeit mit den Baslern liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Thurgauer und Wahl-Oberbaselbieter auch in der kommenden Saison beim EHC Basel spielen wird. «Ich habe mit Sportchef Olivier Schäublin gesprochen», bekräftigt er. «Es ist sicher eine Option, dass ich in Basel bleibe.» Die Grosstanten in Sissach würde es auf jeden Fall freuen.