«Bluescht» oder die Essenz des Jodels
rob. Sie sei ein Riesenfan der Berner Musikerin, Sängerin und Jodlerin Christine Lauterburg, räumt die Basler Singer-Songwriterin Seraina Clark-Wüthrich (44) freimütig ein. Spätestens, wenn man ihr ...
«Bluescht» oder die Essenz des Jodels
rob. Sie sei ein Riesenfan der Berner Musikerin, Sängerin und Jodlerin Christine Lauterburg, räumt die Basler Singer-Songwriterin Seraina Clark-Wüthrich (44) freimütig ein. Spätestens, wenn man ihr beim Jodeln zuhört, wird dieses Bekenntnis offensichtlich.
Diese Begeisterung für die Berner Naturjodlerin quillt auch aus der druckfrischen CD von «Bluescht, Alts & Neus», die Clark zusammen mit ihrer Kollegin, der Cellistin und Jodlerin Mélanie Scalbert (37) eingespielt hat: So wird beim Hören der sieben Titel unüberhörbar, durch wen das Duo aus Basel inspiriert ist. Diese Begeisterung schlägt auch durch bei der Auswahl der Titel: Schon Christine Lauterburg war fasziniert von der schaurig-schönen Traurigkeit des Ostschweizer Volkslieds «Anneli, wo bisch geschter gsi?».
«Bluescht» reduzieren das Stück vollkommen auf zwei Stimmen und das klagende Cello. Mit ihrem in der Kirche von Wintersingen im heissen Sommer aufgenommenen Tonträger nehmen uns Seraina Clark und Mélanie Scalbert mit auf eine Jodelreise von der Ostschweiz übers Muotatal bis hinab ins urbane Basel. Die beiden sind ganz offensichtlich dem Reiz der Volksmusik und im Speziellen des Jodels erlegen. Unterstützt werden sie gesanglich von Renate Schwank.
Beide, sowohl Clark als auch Scalbert, kommen ursprünglich aus einer anderen Ecke des musikalischen Spektrums: Clark war in verschiedenen Bands (v. a. «Plastix»). Und Scalbert, die Cellistin, entstammt dem klassischen Fach; doch auch sie holte sich Erfahrungen im Pop/ Rock-Bereich (u.a. bei «The Kitchenettes» mit Nicole Bernegger). Die CD legt Zeugnis davon ab, wie schön die beiden Frauen harmonieren – ob im Rahmen eines melancholischen Naturjodels oder bei einem lüpfigeren Titel. Ihre Stimmen ergeben in Kombination mit den warmen Celloklängen eine atmosphärische Dichte von berührender Intensität und bestechender Authentizität.
«Bluescht, Alts & Neus»; online über www.bluescht.ch erhältlich. Am Sonntag, 31. März 2019, begleitet «Bluescht» um 10 Uhr den Gottesdienst musikalisch in der Kirche Wintersingen. In der gleichen Kirche wird die CD am 13. April 2019, um 17 Uhr, offiziell getauft.