Chormusik vom Feinsten
21.12.2018 EptingenKirchenchor Sankt Jakob
Das Kirchenoratorium «Die Geburt Christi» von Heinrich von Herzogenberg spannt einen grossen Bogen von Texten aus dem Alten Testament über die traditionelle Weihnachtsgeschichte bis hin in die Passionszeit. Ein grosser Wurf für den Kirchenchor ...
Kirchenchor Sankt Jakob
Das Kirchenoratorium «Die Geburt Christi» von Heinrich von Herzogenberg spannt einen grossen Bogen von Texten aus dem Alten Testament über die traditionelle Weihnachtsgeschichte bis hin in die Passionszeit. Ein grosser Wurf für den Kirchenchor Sankt Jakob, Sissach. Und dieser Wurf ist mehr als gelungen. Mit sechzig Singenden inklusive Kinderchor, dazu sechs Solostimmen und einem Instrumentalensemble trumpfte der Chor auf. An zwei Konzerten sang er dieses unbekannte Oratorium in jeweils voll besetzten Kirchen, erntete in Eptingen viel begeisterten Applaus und in Sissach sogar Standing Ovations. Der Chorleiter Christoph Prendl hat von den Sängerinnen und Sängern alles verlangt und sie zur Höchstleistung gebracht. Gesanglich präzise und differenziert intoniert sang der Chor die Choräle und Weihnachtslieder. Das Lied «Es ist ein Ros entsprungen» wurde mit unglaublicher Zärtlichkeit und Koloratur vorgetragen, die dem Text in eindrücklicher Weise gerecht wurden.
Begleitet wurde der Chor von vier Solisten und zwei Solistinnen. Achim Schulz übernahm den Part des Erzählers, Andrea Suter, Sopran, und René Perler, Bassbariton, sangen als Maria und Joseph ein wunderbares Duett. Dina König, Alt, sang den Part des Engels und auch Peter Zimpel, Bass, sowie Anders Veiteberg, Tenor, überzeugten in ihren Stimmen. Die vom Komponisten arrangierten Solo-Quartette oder -Terzette gaben der Aufführung immer wieder musikalische Tiefe. Und dazwischen Choräle, gesungen mit dem Publikum zu bekannten Melodien, um die einzelnen Teile einzuleiten oder abzuschliessen. Dadurch wurde eine Atmosphäre geschaffen, welche die Gemeinschaft erlebbar werden liess, wie Chorleiter Prendl zu Beginn des Konzerts angekündigt hatte.
Die Aufführungen waren sicher zwei Highlights in der diesjährigen Konzertsaison. Im Schlusschoral, begleitet von der Orgel, kamen dann alle Stimmen zusammen und im Lobgesang für Gott entstand ein einziger Klangkörper, sodass das Ende des Konzerts so ungewöhnlich wie speziell war. Eineinhalb Stunden Chormusik vom Feinsten klang noch lange in den Ohren des Publikums nach.
Irène Böhm, Rünenberg