Von der Kunst, Werte zu malen
20.11.2018 ArboldswilHelen Walliser nimmt am Malwettbewerb «Wertvoll» teil
Die Jury des Wettbewerbs «Wertvoll» hat von über 250 eingesandten Bildern 30 nominiert – und sich unter anderem für die Arboldswiler Malerin Helen Walliser entschieden. Sie stellt in ihrem Werk ...
Helen Walliser nimmt am Malwettbewerb «Wertvoll» teil
Die Jury des Wettbewerbs «Wertvoll» hat von über 250 eingesandten Bildern 30 nominiert – und sich unter anderem für die Arboldswiler Malerin Helen Walliser entschieden. Sie stellt in ihrem Werk Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit auf abstrakte Weise dar.
Sara Keller
Als Helen Walliser die Ausschreibung für die Ausstellung des Vereins Gottlob Kunstpreis in der Zeitung sieht, ist ihr sofort klar, dass sie teilnehmen will. Der Verein fordert alle zwei Jahre professionelle und semi-professionelle Maler sowie Freizeitmaler auf, ein Werk einzusenden, um sich für eine Ausstellung und den damit verbundenen Wettbewerb zu qualifizieren. Heuer steht diese unter dem Motto «Malerei macht Werte sichtbar».
«Als ich das Motto gesehen habe, hat es in mir gebrodelt, und ich wusste sofort, dass ich ein Werk zu den Werten Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit erschaffen möchte», sagt Walliser, die seit 20 Jahren abstrakte Bilder malt. Die Themen beschäftigen die 53-Jährige schon lange: «Schon von klein auf habe ich mich für indigene Völker interessiert. Zu sehen, wie heute Sklaverei und Kinderarbeit immer noch nicht der Vergangenheit angehören, und ‹Drittweltländer› im Namen des Profits ausgebeutet werden, beschäftigt mich sehr.»
Das Bild, das sie für die Qualifikation eingesandt hat, enthält Elemente einer Collage. Die aufgeklebten Fotografien aus Fachzeitschriften zeigen die Folgen und Schattenseiten der Globalisierung. Als Gegenpol sind auf dem Werk Kämpfer der Gerechtigkeit wie Nelson Mandela zu sehen.
Die Collagen sind eingebettet in dunklere Farbtöne sowie Eisenelemente. «Ich arbeite sehr gerne mit Eisen und Kupfergrundierungen», so die Freizeitmalerin. «Dass die Grundierung durch Oxidationsmittel rostet und Patina ansetzt, macht die Arbeit spannend, da das Endergebnis nicht immer so ausfällt, wie ich es erwarte.»
Im Auge des Betrachters
Dieses Werk sei das erste, das sie konkret nach einem Thema gemalt habe. «Abstrakte Malerei kann man nicht abzeichnen und entsteht deshalb unbewusster als gegenständliche Kunst. Aber ich glaube, dass auch in der Abstraktion ein unterschwelliger Grund hinter den Formen und Farben steht», sagt die Arboldswilerin. «Es ist stets unglaublich spannend zu beobachten, was die Betrachter in meinen Werken sehen, das ich gar nicht geplant habe darzustellen.»
Sich auf neues Terrain zu wagen hat sich für Walliser gelohnt: Aus über 250 Einsendungen gehört sie zu den 30 Nominierten, die für den Wettbewerb im Rahmen der Vernissage im Hanro-Areal in Liestal Ende November ausgewählt wurden. «Nachdem ich das Bild im Juni eingesandt hatte, war ich die ganze Zeit gespannt. Als ich dann erfuhr, dass ich zu den Nominierten gehöre, habe ich mich unglaublich gefreut.» Einen der hoch dotierten Geldpreise zu gewinnen sei für sie aber zweitrangig: «Es ist einfach schön, mitzumachen. Ich freue mich, die anderen Künstler und die Besucher kennenzulernen sowie Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit als Werte zu thematisieren.»
Mehr Informationen zur Ausstellung unter www.kunstfuersherz.ch.