Unerklärbar hoher Wasserverbrauch
01.11.2018 LupsingenGemeinde sucht nach 330 000 Litern Wasser
ssc. Zwischen dem 14. und 16. Oktober ist in Lupsingen der Tagesverbrauch von Wasser auf rätselhafte Weise um über 60 Prozent gestiegen. 330 000 Liter Wasser haben das Leitungsnetz zusätzlich verlassen, ohne dass der ...
Gemeinde sucht nach 330 000 Litern Wasser
ssc. Zwischen dem 14. und 16. Oktober ist in Lupsingen der Tagesverbrauch von Wasser auf rätselhafte Weise um über 60 Prozent gestiegen. 330 000 Liter Wasser haben das Leitungsnetz zusätzlich verlassen, ohne dass der Brunnenmeister einen Leitungsbruch feststellen konnte. Nun rätselt die Gemeinde über die Gründe.
Suche nach 330 000 Litern Wasser
Gemeinde rätselt über massiv gestiegenen Verbrauch
Während dreier Tage im Oktober sind auf unerklärliche Weise 60 Prozent mehr Wasser als üblich aus dem Leitungsnetz von Lupsingen geflossen. Einen Leitungsbruch schliesst die Behörde aus. Sie wartet nun gespannt auf die Wasserstand-Deklarationen.
Sebastian Schanzer
Täglich absolviert der Brunnmeister von Lupsingen einen Kontrollgang zu einer Monitoring-Station, um sich über den Wasserverbrauch in der Gemeinde zu informieren. Dabei machte er Mitte Oktober eine bemerkenswerte Beobachtung: Während dreier Tage ist der Verbrauch um über 60 Prozent angestiegen. Rund 110 000 Liter mehr Trinkwasser als gewöhnlich haben an jedem dieser Tage die Leitung verlassen – und dies in Zeiten, in denen sich viele Gemeinden ernsthafte Gedanken über ihre Wasserversorgung machen.
Auch Lupsingen hat im September die Einwohnerschaft dazu aufgerufen, «ganz bewusst sparsam mit dem Trinkwasser aus dem Leitungsnetz umzugehen.» Seit Juli muss die Gemeinde aussergewöhnlich viel Trinkwasser von Bubendorf via Seltisberg «nach oben» pumpen. Die Schneemattquelle liefert derzeit nur gerade 40 Kubikmeter Wasser pro Tag – benötigt werden rund 190, und an den genannten Tagen stieg der Verbrauch auf bis zu 320 Kubikmeter Wasser an.
Leitungsbruch ausgeschlossen
Nun rätselt das Dorf, wie es zu diesem vorübergehenden Anstieg kommen konnte. Der erste Gedanke – ein Leitungsbruch im öffentlichen Netz – konnte rasch ausgeschlossen werden. «Denn bei einem Bruch würde der angestiegene Verbrauch nach drei Tagen ja nicht einfach wieder auf Normalniveau sinken», sagt Gemeindepräsident Stefan Vögtli. Für viel wahrscheinlicher hält er die Möglichkeit, dass ein Wasserhahn, irgendwo in einem Garten, während drei Tagen – vielleicht wegen Ferienabwesenheit – vollständig geöffnet war. «Das würde in etwa der Menge an verlorenem Wasser entsprechen», sagt Vögtli. Ein Wasserhahn in einem Badezimmer habe hingegen zu wenig Druck, um soviel Wasser ausfliessen zu lassen. Dass sich irgendjemand aus Angst vor einer Verschärfung der derzeitigen Wasserknappheit private Reserven verschafft hat, glaubt Vögtli nicht. «Die Wassermenge entspricht dem Fassungsvermögen von vier Tanklastzügen – pro Tag. Wo will diese Person das ganze Wasser lagern?»
In Bälde wird die Gemeinde wohl Klarheit über den rätselhaften Anstieg beim Wasserverbrauch haben. Vor einigen Tagen hat sie ihre Einwohner damit beauftragt, den aktuellen Stand ihrer Wasseruhr abzulesen und das entsprechende Blatt bis zum 18. November an die Verwaltung zurückzusenden.
«Der abgelesene Wasserstand liefert die untrügliche Information, aus welchem Hahn die 330 000 Liter Wasser geströmt sind», so Vögtli. Für den entsprechenden Haushalt dürfte die Überraschung, so er denn noch nichts von seinem gesteigerten Verbrauch weiss, mit Sicherheit eine böse sein. 4,60 Franken kostet in Lupsingen der Kubikmeter Wasser, inklusive Abwassergebühr. Bei 110 Kubikmetern jeweils an drei Tagen erhöht sich die Wasserrechnung um 1518 Franken.