Dienst am Kunden hat oberste Priorität
08.11.2018 Wirtschaft, OrmalingenDer nach dem Freigeben des Wechselkurses zu starke Schweizer Franken machte auch der auf Förderanlagen ausgerichteten Schmutz + Hartmann AG zu schaffen. Mit qualitativ hochstehenden Erzeugnissen und einem umfassenden Dienstleistungsangebot konnte das KMU die Einbussen aus dem Export ...
Der nach dem Freigeben des Wechselkurses zu starke Schweizer Franken machte auch der auf Förderanlagen ausgerichteten Schmutz + Hartmann AG zu schaffen. Mit qualitativ hochstehenden Erzeugnissen und einem umfassenden Dienstleistungsangebot konnte das KMU die Einbussen aus dem Export abfedern.
Otto Graf
Am Dorfausgang an der Hemmikerstrasse in Ormalingen produziert die Schmutz + Hartmann AG (S+H AG) Förderanlagen verschiedenster Art und konzentriert sich dabei auf den Abwasser-, Abfall- und Biogas-Sektor. Es gibt kaum eine Abwasserreinigungsanlage in der Schweiz, in der sich zum Fördern der verschiedenartigen Materialien keine Komponente der Firma findet. Auch im Ausland ist die S+H AG ein bekannter Partner im Bereich der Fördertechnik. In den Jahren vor der Freigabe des Wechselkurses der Schweizerischen Nationalbank entfielen sogar zwei von drei Franken des Umsatzes auf den Export. Dann kam wegen des zu starken Frankens der Einbruch. Heute liegt der Exportanteil, wie Geschäftsführer Hans Wüthrich gegenüber der «Volksstimme» ausführte, noch bei 40 Prozent, wobei die Talsohle beim Exportrückgang durchschritten sein dürfte. «Unser Ziel ist es, unseren Kunden anwendungsfreundliche und sichere Problemlösungen in der Fördertechnik mit optimaler Qualität im entsprechenden Preisniveau anzubieten», hebt Wüthrich hervor. Mit einem Personalbestand von 17 Mitarbeitenden – in den besten Jahren waren es rund 30 – verkörpert die S+H AG ein KMU, das auf die Anforderungen des Marktes optimal reagieren kann. «Wir sind flexibel genug, und das ist auch unsere Stärke, um den Wünschen unserer Kundschaft Rechnung zu tragen und rasch Lösungen anzubieten», fügt der Geschäftsführer an.
Der seinerzeitige Abbau des Personals sei ein schmerzhafter Prozess gewesen. Aber, so Wüthrich, man habe den Schritt nicht vermeiden können, sich von teilweise langjährigen Mitarbeitern zu trennen. Andernfalls wäre die Zukunft der Firma auf dem Spiel gestanden. Ein Verlegen der Produktion ins Ausland stand nie zur Diskussion. Die derzeit gute konjunkturelle Lage hat zur Folge, dass das Unternehmen demnächst zwei neue Mitarbeiter einstellen wird: einen Projektleiter und einen Anlagenbauer. Aber, sagt der Geschäftsführer, es sei schwierig, geeignetes Fachpersonal zu rekrutieren.
Optimistisch in die Zukunft
S+H AG produziert nicht nur eine ganze Palette an Spiralförderanlagen und anderen Komponenten. Sie arbeitet auch eng mit Generalunternehmern zusammen und montiert die Anlagen mit eigenen Leuten bei den Endkunden. Ausserdem wartet sie die Einrichtungen und besorgt deren Unterhalt. Vorteil: Die Monteure sind mit der Materie bestens vertraut und bauen die Anlagen schnell auf, was ebenfalls der Kundschaft dient. So waren beim Besuch der «Volksstimme» in den Werkhallen nur wenige Mitarbeitende vor Ort. «Alle andern sind unterwegs und sind mit Montage- und Servicearbeiten beschäftigt», erklärt Wüthrich. Der Pflege der Kundschaft räumt der Chef höchste Priorität ein. So konnte die Firma dank ihrer qualitativ hochstehenden Erzeugnisse, dem auf die Kundschaft zugeschnittenen Dienstleistungsangebot sowie ihrem hohen Fachwissen ihre Position trotz schwierigem Umfeld halten.
Um einem konjunkturellen Abschwung entgegenzutreten, legt die Unternehmung grossen Wert darauf, mit Kunden und Lieferanten ein partnerschaftliches Einvernehmen zu pflegen. Was das kommende Jahr betrifft, so blickt Hans Wüthrich optimistisch in die Zukunft und rechnet mit weiter steigenden Umsätzen.
Es begann mit dem Stahlbau
og. Die heutige Schmutz + Hartmann AG (S+H AG) wurde 1982 als Kommanditgesellschaft von Urs Schmutz und Rudolf Hartmann mit Schwerpunkt Stahlbau gegründet. 1990 wurde die Unternehmung in eine Aktiengesellschaft mit Beteiligung von Hans Wüthrich umgewandelt und erzielt heute mit 17 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von rund vier Millionen Franken. Sie investiert kontiunierlich in die Weiterentwicklung ihrer Erzeugnisse. Seit 2017 ist Wüthrich Alleinaktionär der S+H AG. Von den 1982 bei der Gründung Beschäftigten ist heute niemand mehr dabei.