40 Prozent mehr Umsatz
02.10.2018 Ramlinsburg«Öpfelhüsli»-Umbau lohnt sich
vs. An den Tagen der offenen Tür des «Öpfelhüslis» in Ramlinsburg haben Besucher einen Blick hinter den Hofladen der Familie Lüthi geworfen. Da liegt der Rest des gut 1000 Quadratmeter grossen Neubaus, der das alte «Öpfelhüsli» ...
«Öpfelhüsli»-Umbau lohnt sich
vs. An den Tagen der offenen Tür des «Öpfelhüslis» in Ramlinsburg haben Besucher einen Blick hinter den Hofladen der Familie Lüthi geworfen. Da liegt der Rest des gut 1000 Quadratmeter grossen Neubaus, der das alte «Öpfelhüsli» seit Mai dieses Jahres ersetzt. Mehrere Hundert Interessierte nutzten das Wochenende für einen Besuch in der «Obstvilla». Landwirt Enst Lüthi erklärte dabei den Werdegang seines Betriebs. Der 1,8-Millionen-Bau hat vier zentrale Funktionen: Lagerung, Verarbeitung, Sortierung und Verkauf. Bisher habe sich das Risiko für das neue «Öpfelhüsli» gelohnt. Der Umsatz sei im Vergleich zum alten «Hüsli» um 40 Prozent gestiegen, so Lüthi.
Erfolg durch Innovation
40 Prozent mehr Umsatz im neuen «Öpfelhüsli»
Die Ramlinsburger Familie Ernst und Esther Lüthi führt seit 12 Jahren ihr «Öpfelhüsli» unweit der Station Lampenberg. Heute, nach einer erheblichen Investition in einen Neubau, ist das Unternehmen ein Vorzeigebetrieb, der von der Bevölkerung geschätzt wird.
Willi Wenger
Die Tage der offenen Tür des Ramlinsburger «Öpfelhüslis» der Familie Ernst und Esther Lüthi vergangenes Wochenende bleiben vielen Hundert Gästen in nachhaltiger Erinnerung. Sie konnten sich davon überzeugen, dass nicht nur bei Grossverteilern, sondern auch bei innovativen Land- und Obstbauern Spitzenprodukte gekauft werden können. Diese werden im 100 Quadratmeter grossen Hofladen des «Öpfelhüslis» angeboten, ein Laden, der während 24 Stunden in Selbstbedienung geöffnet ist.
Ernst Lüthi sprüht vor Optimismus und Begeisterung, als er der «Volksstimme» den Werdegang des «Öpfelhüslis» schildert. Das Ganze habe vor zwölf Jahren auf einer Fläche von 8 Quadratmetern begonnen, blickt Lüthi zurück. «Wir mussten damals entscheiden, wie es mit unserem Hof mit einer Betriebsfläche von 25 Hektaren weitergehen soll. Unser damaliger Betrieb erschien uns nicht mehr zukunftstauglich.»
Lüthi, schon immer ein Liebhaber des Obstbaus, entschied sich schliesslich, diesen Zweig zu nutzen und in ihn zu investieren. Das «Öpfelhüsli», das seit Mai dieses Jahres kein «Hüsli» mehr ist, sondern ein 1,8-Millionen-Franken-Vorzeigebau, brachte schliesslich den Erfolg, der allerdings hart erarbeitet werden musste. Sorgfältige Schritte, wie beim Berggehen, waren seit Anfang der Jahrtausendwende gefragt. In den vergangenen vier Jahren stand die Planung und Realisierung des «Öpfelhüslis» im Zentrum, die ganze vier Jahre beanspruchte. Dieses umfasst eine Fläche von rund 1000 Quadratmetern. Es erfüllt dabei vier zentrale Funktionen: Lagerung, Verarbeitung, Sortierung und Verkauf. Dazu kommt Stauraum für Maschinen und Gerätschaften, die beim Anbau und bei der Ernte zum Einsatz kommen.
Kein Kopfzerbrechen
Auf dem Grund der Familie Lüthi stehen 38 000 Bäume. Die Ernte umfasst 270 Tonnen Qualitätsobst, im alten «Hüsli» waren es 40 Tonnen im Jahr. Frisch vom Baum ist dabei der Leitgedanke. Ganzjährig angeboten werden neben Äpfeln auch Birnen. Saisonal kommen Kirschen, Zwetschgen, Erdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Pfirsiche und Aprikosen dazu. Zehn sortenreine Süssmoste, Obstbrände sowie Eier, Honig, Kartoffeln, Konfitüren, Sirup, Zwiebeln und vieles mehr werden von der Kundschaft ebenfalls geschätzt.
Die Preise sind moderat. Der Umsatz stimme, sagt Lüthi, der diesen als «genial» bezeichnet. «Gegenüber dem ehemaligen ‹Hüsli› verzeichnen wir eine Steigerung von 40 Prozent.» Er sagt zudem, dass ihm die Grossverteiler kein Kopfzerbrechen bereiten. «Ganz im Gegenteil», sagt er und lacht. Seine Waren garantieren nämlich Produktfrische, ist doch der sehr kurze Weg von der Ernte bis zum Endverbraucher garantiert.
Der Familienbetrieb, in welchen die Kinder David, Katja, Kevin und Rahel ebenfalls integriert sind, wird in der Saison von acht bis zwölf Mitarbeitern tatkräftig unterstützt. Als Nebenzweig des Hofs in Ramlinsburg bewirtschaftet die Familie eine Ackerfläche von sechs Hektaren für Brot- und Futtergetreide sowie zur Maisproduktion. Eine überschaubare Lama-Herde, welche die steileren Hanglagen beweidet, gehört ebenfalls zum innovativen Unternehmen. Dieses soll im Frühjahr 2019 mit dem Label «Swiss Garantie» zertifiziert werden.