Kämpferisch auf Augenhöhe
25.09.2018 FussballFrauen-Cup: SV Sissach – FC Luzern 0:13 (0:8)
Die Sissacher Fussballerinnen kassieren gegen den FC Luzern die erwartet hohe Niederlage. Aus dem Spiel gegen das Team aus der Nationalliga A ziehen die Sissacherinnen aber wertvolle Schlüsse.
Alan Heckel
Jasmine ...
Frauen-Cup: SV Sissach – FC Luzern 0:13 (0:8)
Die Sissacher Fussballerinnen kassieren gegen den FC Luzern die erwartet hohe Niederlage. Aus dem Spiel gegen das Team aus der Nationalliga A ziehen die Sissacherinnen aber wertvolle Schlüsse.
Alan Heckel
Jasmine Köpfli musste die eine oder andere Mitspielerin sprichwörtlich aufrichten. Denn so manche Sissacherin war nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen zusammengesunken, was nicht nur mit dem Resultat zu tun hatte. «Nach so einem Match bist du einfach platt», erklärte der Sissacher Captain. Sie schaffte es schliesslich, alle Spielerinnen zur Welle mit den Zuschauern zu bewegen.
Ein paar Minuten später hatten sich die Mienen bei den meisten Spielerinnen des SV Sissach wieder aufgehellt. Klar nagte die 0:13-Heimniederlage in der 2. Runde des Schweizer Cups an ihnen. «Doch wir haben nichts anderes erwartet», gab Köpfli zu Protokoll. Schliesslich spielt der Gegner aus Luzern in der Nationalliga A, also vier Etagen höher als die Oberbaselbieterinnen. «Es wäre ja komisch gewesen, wenn man den Mehrklassenunterschied auf dem Platz nicht gesehen hätte.»
Dieser war in der Tat von Beginn ersichtlich. Zwar agierten die Sissacherinnen mit nur einer Spitze und damit defensiver als in der regionalen 2.-Liga-Meisterschaft. Doch das Team des neuen Trainers Sebastian Werisch igelte sich keineswegs hinten ein, sondern suchte forsch die Zweikämpfe und versuchte die Zentralschweizerinnen bei der Spiel-Entfaltung zu stören. Allerdings hielten die hoch stehenden Gäste dagegen und gewannen die Mehrzahl der zweiten Bälle. Auch die Pässe in die Spitze klappten beim FC Luzern, sodass der Favorit regelmässig zu Grosschancen und auch zu Toren kam.
Doch wie ist das eigentlich auf dem Platz, wenn trotz maximalem Einsatz gefühlt jeder Abpraller beim Gegner und jeder Schuss im eigenen Netz landet? «Bei den Gegentoren ist das natürlich schon deprimierend», gab Jasmine Köpfli zu und suchte eine andere Bewertungsgrundlage: «Das Resultat ist nebensächlich, doch unser Auftritt macht mich stolz.»
Mehr Zuschauer dank Cup
Was die Abwehrchefin meinte, erklärte Mara Lessa: «Dass Luzern in punkto Technik, Kondition und Spielstärke überlegen sein würde, war von vornherein klar. Unser Ziel war, dass man keinen Unterschied bei der Einsatzbereitschaft sieht.» Die Mittelfeldspielerin liess den Match kurz vor dem geistigen Auge Revue passieren und kam zum Schluss: «Kämpferisch waren wir mit dem Favoriten auf Augenhöhe.» Daneben war man sich im Sissacher Lager einig, dass man so manches aus dem Cup-Duell gegen den NLA-Verein mitnehmen könne. «Wie gut sich die Luzernerinnen ohne Ball bewegt haben, war schon beeindruckend», zeigte sich Lessa angetan und fügte hinzu: «Wenn wir in den nächsten Meisterschaftsspielen auch so nah an den Gegenspielerinnen sind, dürften wir noch viele Punkte holen.»
Und so wurde die Sissacher Cup-Saison am späten Samstagabend auf der Sportanlage Tannenbrunn mit positiven Emotionen ad acta gelegt. Mit Châtel-St-Denis (2. Liga interregional) hatte man schliesslich in der Runde zuvor einen höherklassigen Gegner ausgeschaltet. Dazu waren gegen Luzern doch ein paar Leute mehr auf den Rängen gewesen als in der Liga. «Das sind beides Dinge, die wir nicht für selbstverständlich nehmen sollten», fand Captain Jasmine Köpfli.
TELEGRAMM
SV Sissach – FC Luzern 0:13 (0:8). Sportplatz: Tannenbrunn. Zuschauer: 70. Zeitpunkt Gegentore: 4. Minute, 11., 15., 24., 33., 37., 42., 44., 53., 65., 76., 80., 90..
Sissach: Pieragostino; Amsler, Hauri, Köpfli, Fluri (46. Manser); Iuliano, Weisskopf, Hasler, Lessa; Hunziker; Lienert.
Bemerkungen: Sissach ohne Barth, Enz, Kirat, Sarasino (alle verletzt) und Degen (abwesend). Keine Verwarnungen.