Ein Dorf setzt auf Strom

  07.09.2018 Anwil

 

Wer verbraucht weniger Energie? Zwei Familien treten im Rahmen des Anwiler Energie-Experiments gegeneinander an. Im Vordergrund steht bei den Kontrahenten aber weniger der Kampf, sondern das Interesse am Energiesparen.

Peter Stauffer

«Die Familien-Challenge ist für uns nicht unbedingt eine Aufforderung, besser zu sein als der andere», sind sich die beiden Familienväter einig. «Wir sehen es eher als eine Herausforderung, Alternativen beim Energiesparen zu finden und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.» Marc Baumgartner, Heilpraktiker und Sekundarlehrer, und Cristiano Santoro, Gemeindeverwalter in Zunzgen, haben sich mit ihren Familien dazu bereit erklärt, während des einzigartigen «E-Experiments 2050» eine Art «Familien-Energie-Wettkampf» zu bestreiten.

Der Wettkampf und das Streiten stehen für die beiden allerdings nicht im Vordergrund. Das beweist unter anderem die Tatsache, dass sie sich absolut friedlich mit der «Volksstimme» an einen Tisch auf Baumgartners Sitzplatz setzen – ohne Werkspionage zu befürchten, wie Baumgartner spasseshalber anführt. Vielmehr sind sie gespannt, welche Erkenntnisse sie – und die EBL – aus der Challenge gewinnen werden.

Beide sind sich einig, dass die ganze Geschichte rund um diesen Familienevent grössere Dimensionen angenommen hat, als sie sich bei ihrer Anmeldung im November 2017 vorgestellt hatten. Die Abklärungen und Vorbereitungen waren sehr zeitintensiv. Zwar wurden die Installationen und Einrichtungen zum Gelingen des Experiments – Batteriespeicher, «smart-me» (siehe Kasten) und Ladestation für die Elektroautos – durch Fachleute der EBL und deren Partner vorgenommen. Das erforderte dennoch häufig die Anwesenheit von Familienmitgliedern.

Geschärftes Bewusstsein
Nervös seien sie eigentlich nicht – höchstens ein bisschen, meint Marc Baumgartner, da die kommende Woche in beruflicher Hinsicht ein wenig anders als gewohnt verlaufe. Während der Challenge werden beide Familien ihre gewohnten Tagesabläufe beibehalten. Allerdings versuchen sie, sich dabei möglichst energiesparend zu verhalten, ohne nur noch kalt zu essen oder die Abende im Dunkeln zu verbringen. Das Ziel ist aber klar: So wenig Energie wie möglich zu verbrauchen, ohne die täglichen Bedürfnisse drastisch zu reduzieren.

Cristiano Santoro und Marc Baumgartner sind überzeugt, dass die Teilnahme für beide Familien so oder so zu einem Erfolg führen wird. «Wir haben jetzt schon viel Neues gelernt und unser Bewusstsein geschärft, dass in Bezug auf den täglichen Energieverbrauch neue Wege gesucht werden müssen.» Sie sind «stolz», dass sie mit ihrer Teilnahme am Experiment einen Beitrag dazu leisten können.


Steuern von unterwegs

rr. «Smart-me» ist ein Energiemonitor, ein Temperaturmessgerät und ein Fern- und Zeitschalter in einem. Das Gerät ermöglicht es, den Energiefluss verschiedener Energie-Typen in Echtzeit zu verfolgen und ist verbunden mit Elektrizitäts-, Wärme-, Wasser-, Gas- und Temperaturzähler. Fast jedes Verbrauchergerät kann per Smartphone gesteuert und automatisiert werden.


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