Regionen-Verein vor Gründung
07.08.2018 Titterten«Region Liestal Frenkentäler plus» bleibt ein sensibles Gebilde
Aus dem vom Bund unterstützten Modellvorhaben «Zukunft Frenkentäler» wird nun am 23. August der Verein «Region Liestal Frenkentäler plus» gegründet. Die Zusammenarbeit ...
«Region Liestal Frenkentäler plus» bleibt ein sensibles Gebilde
Aus dem vom Bund unterstützten Modellvorhaben «Zukunft Frenkentäler» wird nun am 23. August der Verein «Region Liestal Frenkentäler plus» gegründet. Die Zusammenarbeit steht aber trotzdem auf unsicheren Beinen.
Tobias Gfeller
Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden der beiden Frenkentäler ist seit Jahren ein stetiges Auf und Ab. Im Projekt «Zukunft Frenkentäler» wurde die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren professionalisiert. Nun soll sie mit der Vereinsgründung am 23. August in Titterten auch organisatorisch und institutionell gefestigt werden.
Damit sich alle Gemeinden, auch jene oberhalb der Täler wie Lupsingen und Titterten, mit dem Verein und damit mit der Zusammenarbeit identifizieren können, erhält der Vereinsname ein «Plus» und heisst «Region Liestal Frenkentäler plus».
Der bisherige Projektleiter Gerry Thönen, der die Planungen des Zukunftsbildes leitete, zieht sich mehr und mehr zurück. Eine Geschäftsstelle mit einem kleinen Arbeitspensum von rund 30 Prozent soll die Interessen des Vereins offiziell vertreten.
Mit der Vereinsgründung wird die Zusammenarbeit in den Frenkentälern vom Projekt zu einer offiziellen Vereinigung und erhält an der Gründungsversammlung am 23. August neben der Geschäftsstelle einen Vorstand und mit dem Reigoldswiler Vize-Gemeindepräsidenten Fritz Sutter einen Präsidenten. Sutter stellt klar, dass der Verein für aktuell noch aussenstehende Gemeinden jederzeit offenstehe: «Es darf auch nicht der Eindruck entstehen, dass der Verein über den Gemeinden steht. Aber klar ist, dass die Zusammenarbeit mit der Vereinsgründung eine gewisse Verbindlichkeit erhält.»
Es sei wichtig, dass nach den jahrelangen Diskussionen und Vereinbarungen – unter anderem die unterschriebene Charta von Ende 2017 – «Nägel mit Köpfen» gemacht werden müssten. Ziele, Instrumente und Vorgehensweisen sollen festgelegt werden. Für Sutter ist aber klar, dass trotz der Vereinsgründung und der damit einhergehenden offiziellen Struktur die Zusammenarbeit ein sensibles Gebilde bleibt: «Es sind immer wieder Befindlichkeiten spürbar», sagt er, ohne dabei ins Detail zu gehen. Mit der Vereinsgründung werde die Zusammenarbeit aber gefestigt, ist Sutter überzeugt.
Dass dafür die Charta nicht reichte, zeigte der Austritt der Gemeinde Lauwil nach dem Wechsel im Gemeindepräsidium. «Wir müssen es schaffen, dass die Zusammenarbeit unabhängig von den alle vier Jahre stattfindenden Gemeindewahlen stabil ist und sich alle an gewisse Vereinbarungen halten müssen», so Sutter. Dass die Zusammenarbeit stark von Personen und deren Willen abhängig ist, verneint der designierte Vereinspräsident aber keinesfalls. Um eine starke Akzeptanz zu erlangen, sei es wichtig, dass der Vorstand sich regelmässig treffe und ein «gescheites Jahresprogramm» erarbeite.
Als gemeinsame Stimme
Mit der Gründung des Vereins beginnt in der Zusammenarbeit der Frenkentäler Gemeinden die Phase der Umsetzung der im Modellvorhaben definierten Ziele. In der Praxis können Stellungnahmen zu Vernehmlassungen des Kantons oder zu Themen des öffentlichen Verkehrs gemeinsam organisiert werden. Oder man tritt als gemeinsame Stimme im Verband Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG) auf, beschreibt Gerry Thönen.
«Auch für den Kanton ist es einfacher, wenn er nur noch wenige Ansprechpartner hat, anstatt dass er alle 86 Gemeinden anschreiben muss.» Aber auch ihm ist bewusst: «Ob die Zusammenarbeit ein Erfolg wird, hängt schliesslich vor allem von Personen ab.» Er sei aber optimistisch. Die Grundlagen dafür seien jedenfalls geschaffen.