Rednerin Kathrin Schweizer über ihre Zukunftsvision
koh. Die stattlichen Häuser um den Dorfplatz in Maisprach eignen sich vorzüglich als Kulisse für eine 1.-August-Feier. Die Festbänke waren gut besetzt und die Mitglieder des Männerchors, die ...
Rednerin Kathrin Schweizer über ihre Zukunftsvision
koh. Die stattlichen Häuser um den Dorfplatz in Maisprach eignen sich vorzüglich als Kulisse für eine 1.-August-Feier. Die Festbänke waren gut besetzt und die Mitglieder des Männerchors, die für die Festwirtschaft verantwortlich waren, konnten sich über den Getränkekonsum freuen und unterstützten die Festgemeinde beim Singen der Nationalhymne. Es fing zu dunkeln an, als Gemeindepräsident Paul Spänhauer die Rednerin Kathrin Schweizer vorstellen konnte. Stolz, eine so prominente Person für die Aufgabe gewonnen zu haben, war er sich gleichzeitig bewusst, dass es für eine SP-Politikerin im eher bürgerlichen Maisprach kein Heimspiel werden würde.
Die Referentin zeigte keine Berührungsängste. Sie räumte ein, dass Maisprach wohl mehr und besseren Wein produziere als Muttenz und dass sich Produkte der Maispracher Mühle in ihrem Vorratsschrank befänden. Die Einwohner hörten aufmerksam zu, wie Schweizer ihre Vision der Zukunft entwickelte. Ihr gefällt die Beschreibung des Baselbieters im Baselbieter Lied «Me säit vom Baselbieter, und redt ihm öppe no …». Das strahle Bedächtigkeit und Gelassenheit aus, beschreibe nicht jemanden, der überreagiert und hastet, sondern jemanden, der besonnen handelt, im Bestreben, das Richtige zu tun. Überreaktion, Empörung und Beharren auf der eigenen Meinung helfen nicht, Probleme zu lösen, so Schweizer. Dies könne nur mit Kompromissen geschehen.
Schweizer wünscht sich, dass Recht und Gesetze im Baselbiet wieder ernster genommen werden und es nicht erst Gerichte braucht, um Parlament und Regierung auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Ob sie dabei die Beziehung der Behörden zur Handelskammer meinte,blieb offen. Dass Solidarität und die humanitäre Tradition der Schweiz nicht abhanden kommen, sei ihr Wunsch, und dass wieder etwas Neues von grosser Bedeutung geschaffen werden kann, zum Beispiel in der Friedenspolitik. Denn Kriegs- und Konfliktherde gebe es auf der Welt im Moment zu viele.