Grenzen treten in den Hintergrund
28.08.2018 TittertenGemeinsam in eine neue Zukunft
Nach einer längeren Vorbereitungs- und Planungsphase haben zehn Gemeinden den Verein Region Liestal Frenkentäler plus gegründet. Ziel ist es, die bestehende Zusammenarbeit effizient zu fördern und auszubauen.
Otto ...
Gemeinsam in eine neue Zukunft
Nach einer längeren Vorbereitungs- und Planungsphase haben zehn Gemeinden den Verein Region Liestal Frenkentäler plus gegründet. Ziel ist es, die bestehende Zusammenarbeit effizient zu fördern und auszubauen.
Otto Graf
Er zählt zwar «nur» zehn Mitglieder, ist aber dennoch ein Verein mit grossem Tiefgang. Vor wenigen Tagen hoben die Vertreterinnen und Vertreter der zehn Gemeinden Bubendorf, Hölstein, Liestal, Lupsingen, Niederdorf, Ramlinsburg, Reigoldswil, Seltisberg, Titterten und Ziefen in einem feierlichen Akt den Verein Region Liestal Frenkentäler plus (Region LF) aus der Taufe.
Der Name sagt es bereits: Es geht um die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus. Die erwähnten Gemeinden, aber auch diejenigen Dörfer, die sich der neuen Organisation (noch) nicht angeschlossen haben, kooperieren seit langer Zeit auf den verschiedensten Gebieten eng miteinander.
Mit der Gründung eines Vereins tragen die Gemeinden dem vom Bund unterstützten Modellvorhaben «Zukunft Frenkentäler» Rechnung. Sie verfügen nun über wichtige konzeptionelle Grundlagen für die künftige Entwicklung der Region.
Gemeindefusionen – kein Tabu
Als Gastgeber hiess Tittertens Gemeindepräsident Heinrich Schweizer neben den Vertretungen aus den Behörden insbesondere die Mitglieder der Arbeitsgruppe sowie weitere Gäste willkommen. Namentlich die Arbeitsgruppe leistete die Vorarbeit und zeichnete den Weg auf, wie die Gemeinden ihre Entwicklungsziele erreichen wollen.
Vor gut einem Jahr entwarfen die Gemeinden der beiden Frenkentäler ein Zukunftsbild. Die Region versteht sich dabei als ländlicher Raum mit dem Fokus auf Lebensqualität, Gesundheit, Ästhetik, Genuss, Offenheit und Modernität, aber auch als attraktiver Wohnort und Unternehmensstandort. Unter anderem werden die für die Region wichtigen Infrastrukturen gemeinsam getragen. Das gilt auch für die Gesundheits- und Altersversorgung. Und zukünftige Gemeindefusionen sind kein Tabu.
Ende November verabschiedeten die zehn Gemeinden die «Charta Region Liestal Frenkentäler plus» mit dem Ziel, die Gemeindeautonomie zu stärken und das Prinzip der Subsidiarität konsequent umzusetzen. Gegenüber dem Kanton und den anderen Baselbieter Regionen wollen sie als starker, verlässlicher und zuverlässiger Partner auftreten und offen sein für die Zusammenarbeit mit weiteren Gemeinden, Regionen und Partnern.
Erster Präsident: Fritz Sutter
Um sich auch in organisatorischer Hinsicht für die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu wappnen, legten die Gemeinden mit dem Gründen des Vereins Region LF nun den rechtlichen Grundstein.
Als Tagespräsident amtete Thomas Noack, Bubendorf. Um es vorwegzunehmen: Die Stimmberechtigten hiessen sämtliche Anträge einstimmig und diskussionslos gut. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Vereinsstatuten. Diese besagen, dass die Vereinsversammlung über die Aufnahme neuer Mitglieder entscheidet. Der Mitgliederbeitrag ist für alle Gemeinden ab 1000 Einwohner gleich. Gemeinden mit weniger als 1000 Köpfen entrichten die Hälfte. Jede Gemeinde, die Stadt Liestal inbegriffen, entsendet in der Regel ihre Präsidentin oder ihren Präsidenten in den Vorstand.
Auf Antrag der Arbeitsgruppe wählten die Stimmberechtigten Fritz Sutter, Reigoldswil, zum ersten Präsidenten des Vereins Region LF. Ihm steht als Vize Bernhard Zollinger, Seltisberg, zur Seite. Die Aufwände in den Budgets 2018, 37 000 Franken, und 2019, 73 000 Franken, sind durch die noch vorhandenen Restmittel aus den oben erwähnten Modellvorhaben gedeckt.
Im vorgängigen Rahmenprogramm, untermalt vom Musikverein Hölstein, hatte jede Gemeinde Gelegenheit, sich während dreier Minuten im besten Licht darzustellen, was – wen wunderts – auch vortrefflich gelang. So rief Gemeindepräsident Stefan Vögtli den Anwesenden in Erinnerung, dass zumindest das geografische Zentrum des Baselbiets in seiner Gemeinde Lupsingen liegt.