Das Ziel ist die Europameisterschaft
23.08.2018 VolleyballNati um Samuel Ehrat bestreitet die Qualifikationsspiele
vs. Der Start ist gründlich misslungen: Will die Volleyball-Nationalmannschaft rund um den Bubendörfer Captain Samuel Ehrat kommendes Jahr an der Europameisterschaft teilnehmen, müssen nach den ersten ...
Nati um Samuel Ehrat bestreitet die Qualifikationsspiele
vs. Der Start ist gründlich misslungen: Will die Volleyball-Nationalmannschaft rund um den Bubendörfer Captain Samuel Ehrat kommendes Jahr an der Europameisterschaft teilnehmen, müssen nach den ersten beiden Niederlagen nun Punkte her. Nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag gegen Mazedonien. Ausgetragen wird die Partie in Schönenwerd.
Apropos Schönenwerd: Dies ist ab kommender Saison die sportliche Heimat Samuel Ehrats. Nach sieben Jahren bei Volley Näfels sehnte sich der Oberbaselbieter nach einer Luftveränderung und neuen Herausforderungen.
«Mister Perfect» will an die EM
Der Bubendörfer Samuel Ehrat ist fürs Nationalteam unverzichtbar
Samuel Ehrat durchlebt spannende Wochen. Mit der Schweizer Nationalmannschaft spielt er um die Qualifikation für die Europameisterschaft. Zudem hat er jüngst den Verein gewechselt. Ab der kommenden Saison spielt er bei Volley Schönenwerd, das sich kürzlich den Traum von einer eigenen Volleyballhalle erfüllt hat.
Rolf Wirz
«He’s perfect.» Mario Motta, der Nationaltrainer der Schweizer Volleyballer, zögert keine Sekunde mit der Antwort, wenn man ihn um ein paar Worte zu Samuel Ehrat bittet. Wie kommt der Italiener zu dieser Aussage? Eine Suche nach Antworten.
Samuel Ehrat ist gerne Nationalspieler, das ist im Gespräch sofort zu spüren. Für ihn, der seine Volleyballkarriere in den Nachwuchsabteilungen des VBC Bubendorf und des VBC Gelterkinden gestartet hatte und dann via Jona zu Volley Näfels in die Nationalliga A wechselte, ist es ein Privileg, in der Schweizer Auswahl zu spielen. «Die Nationalmannschaft ist eine Riesenchance für uns Spieler. Wir können uns weiterentwickeln und teilweise an ganz anderen Dingen arbeiten als in unseren Vereinen.» Er könne von Nationalcoach Motta, den er als äusserst kompetenten Trainer und als extrem fleissig beschreibt, sehr viel profitieren.
Mit offenem Ohr
Ehrat ist Captain der Nationalmannschaft und als solcher das Verbindungsglied zwischen Coach und Mannschaft. Er sorgt dafür, dass die Informationen des Trainerstabs bei allen Mannschaftsmitgliedern ankommen. Umgekehrt hat er ein offenes Ohr für seine Teamkollegen und überbringt deren Anliegen bei Bedarf dem Trainer.
«In Samuel habe ich den idealen Captain, ich habe zu jedem Zeitpunkt volles Vertrauen in ihn», lobt Motta.
Das Nationalteam befindet sich in einem intensiven Sommer. Seit Anfang Juli ist die Mannschaft zusammengezogen, hat tägliche Trainings und mehrere Testspiele absolviert und steht nun in den Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft 2019. Der Start in der Ukraine misslang mit einer klaren 0:3-Niederlage gründlich. Im zweiten Spiel am vergangenen Sonntag gelang den Schweizern eine deutliche Leistungssteigerung: Gegen Ungarn unterlagen sie am Ende äusserst knapp im Entscheidungssatz.
Enttäuschender Qualifikationsstart
Ehrat zeigt sich enttäuscht über die Resultate, auch wenn zumindest jenes in der Ukraine gegen einen klar zu favorisierenden Gegner zustande gekommen ist. Er bringt damit den Siegeswillen zum Ausdruck, der während des gesamten Gesprächs zu spüren ist. Bei allem Ehrgeiz bleibt der 26-Jährige aber bescheiden und legt keinerlei Allüren an den Tag. Gut möglich, dass Nationaltrainer Motta genau dies meint, wenn er von der «perfekten Einstellung» spricht, die Ehrat auszeichne.
Wie das Heimspiel gegen Ungarn absolvierte die Mannschaft praktisch die gesamte Vorbereitung in der im vergangenen Frühling eröffneten «Betoncoupe Arena» in Schönenwerd, einer reinen Volleyballhalle. Volley Schönenwerd machte vor einigen Jahren aus der Not des Hallenmangels eine Tugend und baute sich kurzerhand eine eigene Spielstätte. Von der optimalen Infrastruktur profitiert nun auch das Nationalteam. Ehrat sagt: «Es ist toll, wenn die Spiele in der Halle stattfinden können, in der wir auch trainieren.»
Neue Herausforderung in Schönenwerd
Die Arena ist ab sofort auch im Vereinsvolleyball die neue Heimat von Samuel Ehrat. Er wechselt auf die kommende Saison von Volley Näfels nach Schönenwerd. «Nach sieben Jahren im Glarnerland hatte ich das Bedürfnis nach einer Luftveränderung und einer neuen sportlichen Herausforderung», sagt Ehrat. Seine grosse Vorfreude ist bei diesen Worten zu spüren. Das Pendeln zwischen Schönenwerd, Zürich, wo er noch sein Bachelorstudium in Politikwissenschaft abschliessen möchte, und seinem neuen Wohnort Basel werde aber sicher auch anstrengend.
Fragt man Daniel Bühlmann, Sportchef von Volley Schönenwerd, nach den Gründen für den Transfer, überlegt er nicht lange. «Samuel Ehrat ist einer der besten Schweizer Spieler und ein Supertyp, der für eine Mannschaft sehr wertvoll ist.» Kürzer hatte es nur Nationaltrainer Motta ausgedrückt: «He’s perfect.»
Der Traum von der EM
rw. In einer Vierergruppe mit Mazedonien, Ungarn und der Ukraine spielt die Schweiz um die Teilnahme an der Europameisterschaft, die 2019 in Frankreich, Slowenien, Belgien und den Niederlanden ausgetragen wird. Für die Qualifikation ist einer der ersten beiden Gruppenplätze gefordert. Nach dem gestrigen Auswärtsspiel in Skopje bestreitet die Schweiz am Samstag in Schönenwerd (17 Uhr) das wichtige Heimspiel gegen Mazedonien. Erst einmal in der Geschichte des Volleyballs hat eine Schweizer Männer-Nationalmannschaft an der Endrunde eines grossen Turniers teilgenommen – an der EM im Jahr 1971.