24/7-Hilfe für Familien
31.07.2018 BaselbietProjekt startet in 13 Gemeinden
ske. Den Angebotslücken an Familien-, Erziehungs- und Jugendberatungen im oberen Kantonsteil geht es an den Kragen: In 13 Gemeinden beginnt übermorgen ein Pilotprojekt der Stiftungen Jugendsozialwerk und Birmann.
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Projekt startet in 13 Gemeinden
ske. Den Angebotslücken an Familien-, Erziehungs- und Jugendberatungen im oberen Kantonsteil geht es an den Kragen: In 13 Gemeinden beginnt übermorgen ein Pilotprojekt der Stiftungen Jugendsozialwerk und Birmann.
Einwohner aus elf Gemeinden des Einzugsgebiets der «Volksstimme» können dann rund um die Uhr kostenlos professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Ziel des Projekts ist es, den Bewohnern des Oberbaselbiets und der Region Liestal flächendeckend einen einfachen Zugang zu Beratungsangeboten zu ermöglichen. Knackpunkt war das Geld: Das Projekt war für 58 Gemeinden konzipiert worden. Mit einer Realisierung in 13 Gemeinden ist die ursprünglich geplante Finanzierung nicht mehr tragbar. Eine neue Budgetierung musste gefunden werden.
Für 58 konzipiert, für 13 realisiert
Familienberatung: Projekt soll Angebotslücken schliessen
Die Beratungsangebote für Familien sind im Oberbaselbiet lückenhaft. Um Abhilfe zu schaffen, bieten die Stiftungen Birmann und Jugendsozialwerk neu kostenlose Beratungen an. Am Donnerstag beginnt die Pilotphase des Projekts in 13 Gemeinden.
Sara Keller
Zehn Jahre ist es her, seit die Baselbieter Regierung moniert hat, dass es bei den Beratungsangeboten für Jugendliche, Eltern und Familien im oberen Kantonsteil Nachholbedarf gibt. Nun kann am 2. August das Projekt «Aufbau einer niederschwelligen Familien-, Erziehungs- und Jugendberatung Raum Liestal und Oberes Baselbiet» der Stiftungen Birmann und Jugendsozialwerk starten.
Ziel des Projekts ist es, der Bevölkerung flächendeckend einen einfachen Zugang zu Beratungsangeboten zu ermöglichen. Die Einwohner der Gemeinden, die am Projekt teilnehmen, können in einem persönlichen Gespräch oder telefonisch kostenlos professionelle Beratungsangebote in Anspruch nehmen.
Das neue Angebot bietet Rat bei Familien- und Erziehungsproblemen, Schwierigkeiten bei Trennungen oder Scheidungen, Fragen zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen sowie zu schwierigen Lebenssituationen bei Krankheiten oder nach Unfällen. Durch den präventiven Charakter der Beratungen sollen kostenintensivere Interventionen verhindert werden.
Neue Finanzierungsform
Die beiden Stiftungen, die für das Projekt eine strategische Allianz eingegangen sind, haben im Januar des vergangenen Jahres 58 Gemeinden oberhalb Prattelns zu Informationsanlässen eingeladen. 16 Gemeinden zeigten daraufhin konkretes Interesse. 13 konnten für das Projekt gewonnen werden, 11 davon aus dem «Volksstimme»-Einzugsgebiet. In diesen Ortschaften beginnt am Donnerstag die Pilotphase. Die Einwohner können dann von einem professionellen und rund um die Uhr erreichbaren Beratungsangebot profitieren.
Weshalb die Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden scheiterte, sei nicht immer klar, sagen Natalie Kretschmer von der Stiftung Jugendsozialwerk und Thomas Affolter von der Birmann-Stiftung. «Die Gründe sind uns nur teilweise bekannt, oft war aber die Finanzierung ausschlaggebend», so Kretschmer. Das Projekt sei ursprünglich für 58 Gemeinden konzipiert und kalkuliert worden. Die Gemeinden müssen die Bruttolohnkosten für die Berater übernehmen. Die Stiftungen tragen den Rest. So können die Angebote für die Ratsuchenden gratis sein.
Als sich abzeichnete, dass deutlich weniger Gemeinden mitmachen als gedacht, sei der Aspekt der Finanzierung immer wichtiger geworden, erklären Kretschmer und Affolter. Die Allianzpartner mussten eine neue Form der Budgetierung suchen und konnten den Swisslos-Fonds Basel-Landschaft als Unterstützer gewinnen. Dieser bestreitet nun zusammen mit den Gemeinden die Bruttolohnkosten während der Pilotphase.
Hoffnung auf Wachstum
Dass das Projekt in reduzierter Form gestartet wird, ist für die Vertreter der Stiftungen kein Grund, Trübsal zu blasen: «Das Projekt wird professionell, aus Sicht der beiden Stiftungen aber gemeinnützig umgesetzt, da sämtliche Gemeinkosten von den beiden Stiftungen getragen werden. So, wie es uns von Beginn an wichtig war», betont Affolter.
Das Ziel sei aber noch immer, das Angebot flächendeckend umzusetzen. Zurzeit investieren die Allianzpartner ihre Energie und personellen Ressourcen in die überzeugten Gemeinden. «Nach dem Start ist es wichtig, dass wir gute Arbeit leisten und mit dem Projekt überzeugen», sagt Affolter. «Nur so ist es möglich, neue Gemeinden zu begeistern», pflichtet ihm Kretschmer bei. Es werde weitere Informationsanlässe geben, an denen hoffentlich neue Gemeinden an Bord geholt werden können: «Es ist zurzeit ein kleines Angebot mit den 13 Gemeinden.Aber dadurch, dass es realisiert wird, ist es bereits stark gewachsen», so Kretschmer. «Wir hoffen, dass es weiter wächst».