Frische Brise auf dem Dietisberg
19.06.2018 LäufelfingenGeneralversammlung mit neuer Geschäftsleitung
Der Generationenwechsel auf dem Dietisberg ist vollzogen – und die jungen Geschäftsleiter können bereits mit ersten grösseren Erfolgen aufwarten.
Elmar Gächter
Bruno Imsand, ...
Generalversammlung mit neuer Geschäftsleitung
Der Generationenwechsel auf dem Dietisberg ist vollzogen – und die jungen Geschäftsleiter können bereits mit ersten grösseren Erfolgen aufwarten.
Elmar Gächter
Bruno Imsand, Präsident des Vereins Dietisberg, hat an der 114. Generalversammlung am vergangenen Freitagabend ein leichtes Spiel gehabt. Die Belegung durch Klienten ist 2017 nach einem Zwischentief stark gestiegen und der umgebaute Bergladen in Sissach verzeichnete einen ausgezeichneten Start. So warfen die Zahlen der letztjährigen Rechnung – die Kasse des Vereins schliesst mit einer leicht roten Null, jene der Dietisberg-Gruppe mit einem Verlust von rund 230 000 Franken – keine hohen Wellen. Dies umso mehr als Imsand beteuerte: «Dies ist das letzte Mal, dass wir eine rote Zahl sehen, denn mit der Belegung waren wir heuer bisher jeden Monat klar über dem Budget.» Und nicht zuletzt konnte der Umsatz im umgebauten Bergladen in Sissach bereits im ersten Quartal um das Dreifache gesteigert werden.
Auch wenn Adrian und Florian Thomet offiziell erst seit Anfang Jahr als Geschäftsleitung amten, ist die Nachfolge des langjährigen Verwalters Res Thomet schon vor zwei Jahren eingeleitet worden. «Unser Vater war seit dieser Zeit weitgehend noch strategisch tätig, das operative Geschäft hat er uns sukzessive abgetreten», sagt Florian. So dürfen die beiden Thomet-Brüder ein rechtes Stück der Erfolgsgeschichte für sich verbuchen. Adrian Thomet spricht von einem «vorbildlichen Generationenwechsel», der auf dem Dietisberg stattgefunden habe.
Die Gesundheit der Bewohner zu fördern und ihr Selbstwertgefühl zu stärken, diesen und anderen wichtigen Aspekten der Dietisberg-Philosophie wollen die Brüder auch künftig nachleben. «Wir versuchen dabei, unsere Stärken einzubringen und die Ziele ein wenig strukturierter anzugehen als bisher, auch von der Beschäftigung her», so Adrian Thomet. So soll der Dietisberg vermehrt Produkte herstellen, die auf dem Markt gefragt sind und deren Fabrikation auch den Bewohnern Motivation bringe. Mit dem neuen Bergladen, der mit seinen 250 eigenen Produkten bei der Kundschaft sehr gut ankomme, könne unter anderem der Lebensmittelbereich wesentlich besser ausgelastet werden, vor allem in den Wintermonaten. «Auch die anden der insgesamt elf Arbeitsbereiche laufen gut, was wiederum die optimale Theorie für unsere Klienten ist», bekräftigen die Brüder Thomet.
Werbeoffensive bei Kliniken
Die Belegung war 2016 mit 66 Männern in ein Tief geraten. Der Bekanntheitsgrad des Dietisbergs sei bei Kliniken und Behörden in den vergangenen Jahren leicht gesunken. «Es wurde uns bewusst, dass wir uns dort präsentieren müssen. Wir sind in den letzten Monaten praktisch an jeden Informationsanlass gegangen, um unser Angebot vorzustellen», hält Florian Thomet fest. Diese Werbeoffensive trägt Früchte, denn heute wohnen 83 Klienten an jenem Ort, den sein Bruder als einen der schönsten im ganzen Oberbaselbiet bezeichnet.
Die Dietisberg-Gruppe ist in drei Aktiengesellschaften gegliedert und beschäftigt gegen 50 Mitarbeitende. Der 28-jährige Adrian Thomet leitet als ausgebildeter Landschaftsgärtner-Meister die Werken AG, sein um ein Jahr jüngerer Bruder Florian mit einem Masterabschluss in Non-Profit- und Public-Management die Wohnen AG. Dazu stösst ab 1. Juli der 43-jährige Stefan Sutter, der als Treuhandexperte neben seiner eigenen Treuhandgesellschaft die Verwaltungs-AG in einem 40-Prozent-Pensum führen wird. Das Triumvirat will den Betrieb im Sinn von Res Thomet weiterführen. Dieser darf sich in Anbetracht der jungen, gut ausgebildeten und motivierten Nachfolger voll und ganz seiner Pensionierungszeit widmen. «Jetzt kann ich vor allem meinem Hobby, dem Fotografieren, frönen», sagt er und fügt mit einem Lachen hinzu: «Ich bin ja schon fast der Hoffotograf der ‹Volksstimme›.»