Walter Weber-Pfeil, Ormalingen
04.05.2018 OrmalingenAm 14. März hat in Ormalingen eine grosse Trauergemeinde von Walter Weber-Pfeil Abschied genommen. Geboren wurde er am 29. März 1934 als jüngster von drei Brüdern in Hemmiken. Seine Kindheit war von den entbehrungsreichen Kriegsjahren geprägt. Seine Eltern führten in ...
Am 14. März hat in Ormalingen eine grosse Trauergemeinde von Walter Weber-Pfeil Abschied genommen. Geboren wurde er am 29. März 1934 als jüngster von drei Brüdern in Hemmiken. Seine Kindheit war von den entbehrungsreichen Kriegsjahren geprägt. Seine Eltern führten in Hemmiken einen Bauernbetrieb und nebenbei die «Cheesi». Als er zwölf Jahre alt war, zog die Familie nach Ormalingen, wo sie einen Bauernbetrieb erwerben konnte.
In der Firma Rosenmund in Liestal absolvierte er seine Lehre als Heizungsmonteur. Im jungen Alter von nur 21 Jahren wagte er bereits den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete sein eigenes Geschäft. Zwei Jahre später heiratete er Ruth Pfeil. Der Nachwuchs liess nicht lange auf sich warten. Schon bald erblickte der erste Sohn das Licht der Welt. Anfänglich diente der Wohnsitz der Schwiegereltern auch als Wohnsitz der jungen Familie sowie als Geschäftssitz.
Es war in der damaligen Zeit als Jungunternehmer nicht einfach. So weigerten sich viele Lieferanten, kleine Firmen zu beliefern, aus Angst, grosse Kunden zu verlieren. Es bedurfte einiges an Verhandlungsgeschick, an Material heranzukommen, um die vorhandenen Aufträge ausführen zu können.
Der Platz für Familie und Geschäft wurde immer enger. Im Frühjahr 1958 bot sich ihm die Gelegenheit, in Hölstein ein Haus zu erwerben, welches dort zurückgebaut und in Ormalingen wiederaufgebaut wurde. Dort fand seine junge Familie ein neues Zuhause und sein Geschäft ein geeignetes Domizil.
Im Jahr 1959 gesellte sich eine Tochter und zehn Jahre später nochmals ein Sohn zur Familie. Mit den Jahren ist das Geschäft gewachsen und der Platz wurde wieder knapp. 1970 konnte in Gelterkinden das Gebäude der alten Post gekauft werden, wo der technische und kaufmännische Bereich ideale Räumlichkeiten fand. 14 Jahre später – aus der Einzelfirma war inzwischen eine Aktiengesellschaft geworden – fand man am Badweg 5 in Gelterkinden ein geeignetes Domizil für Werkstatt und Lager. Trotz aller Hochs und Tiefs, die in einem Handwerkergeschäft anfallen, des intensiven Zeit- und Arbeitsaufwands ging er stets guten Mutes und voller Zuversicht durchs Leben.
Einen Ausgleich zum Geschäft fand er in seiner Familie. Jedoch auch die Musik und der Sport hatten ihren festen Platz in seinem Leben. Im Jahr 1964 war er Gründungsmitglied des Musikvereins Ormalingen. Lange Jahre war er Präsident und wurde später zum Ehrenpräsidenten ernannt. Mit Herzblut war er dabei, half samstagelang zusammen mit seinen Musikkollegen, eine vereinseigene Festhütte zu bauen.
Am Dorfleben lag ihm sehr viel. So engagierte er sich beim Bau der Ormalinger Waldhütte und erhielt da rauf als Anerkennung seines Engagements das Bürgerrecht der Gemeinde Ormalingen geschenkt. Mit zunehmendem Alter löste er sich immer mehr von der Firma und fand Zeit für ausgedehnte Velotouren. Diese führten ihn öfter durch die Schweiz, den süddeutschen Raum und bis nach Amerika. Während der Wintermonate konnte er mehr Zeit in seinen geliebten Bergen beim Skifahren verbringen.
Gefreut hat er sich sehr an der Kinderschar und man sah das Glück in seinen Augen, wenn er von seinen Enkeln und Urenkeln erzählte. Viel Arbeit, eine interessante Geschäftstätigkeit, Freude mit der Familie und beim Sport prägten sein Leben. Trotz seines grossen geschäftlichen Erfolgs blieb er immer bescheiden, respektvoll und dankbar. Seine Gutmütigkeit, Grosszügigkeit, sein Optimismus, sein fröhliches Wesen und sein Humor werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Ralf Weber