Zum Leserbrief «Respektlos und verletzend» in der «Volksstimme» vom 29. Mai, Seite 6

In meiner Kolumne vom 24. Mai beschrieb ich eine Begebenheit aus dem Jahr 1979, die in Liestal stattfand und in der auch ein Alt-Gemeindepräsident von Häfelfingen vorkam. Von der anderen Geschichte, die sich 1983 in Häfelfingen zutrug, wusste ich bisher nichts. Erst ein sehr freundliches Telefongespräch mit Herrn Florian Buess, dem Verfasser des Leserbriefs vom 29. Mai, brachte Klarheit: Die Motive der beiden Geschichten glichen sich so sehr, dass auf Seite der Familien Buess, Häfelfinger und Müller der Eindruck entstand, ich beschriebe verklausuliert den Vorfall von Häfelfingen und direkt die Person von Herrn Müller. Dem war nicht so. Da gerieten zwei verschiedene Begebenheiten durcheinander und wurden zeitlich um vier Jahre verschoben wahrgenommen.

Herrn Hans Müller kannte ich weder namentlich noch persönlich. In meiner Geschichte war der «Preesi» lediglich ein Motiv der Projektion, ein Typus, keine individuell gemeinte, wirkliche Person. Beim Schreiben von Glossen und Kolumnen geht es oft nicht um die Wiedergabe von seriösen Fakten, sondern um das Jonglieren mit Motiven. Darum lag es auch ganz und gar nicht in meiner Absicht, Herrn Müllers Andenken aus böswilligem Antrieb heraus herabzuwürdigen. Ich verstehe nachträglich aber absolut, dass ob der karikierten Figurenzeichnung in der Kolumne und der beschriebenen Situation dieser Eindruck tatsächlich entstehen konnte. Das ist mir wirklich gar nicht recht und dies habe ich der betroffenen Familie in einem Brief mitgeteilt. Herr Buess schrieb mir daraufhin umgehend, aufgrund unseres Gesprächs, meines Schreibens und der Veröffentlichung seines Leserbriefs sei für ihn und seine Familie die Sache nun auch abgeschlossen.

Schneider, Eptingen