Der «Chestenäbaum-Märt» soll fester Bestandteil im Dorf werden
Am ersten «Chestenäbaum-Märt» – dem ersten Markt seit Jahren in Rickenbach – ist der Platz um die alte Kastanie mit über zwanzig Ständen voll belegt gewesen und die ...
Der «Chestenäbaum-Märt» soll fester Bestandteil im Dorf werden
Am ersten «Chestenäbaum-Märt» – dem ersten Markt seit Jahren in Rickenbach – ist der Platz um die alte Kastanie mit über zwanzig Ständen voll belegt gewesen und die zahlreichen Besucher sind durch köstliche Delikatessen und Schnäppchen zum Kauf angeregt worden.
Alfred Kohli
Der Kastanienbaum auf dem Pausenplatz bei der Primarschule ist sich einiges an Betrieb gewöhnt. Die Schüler verbringen täglich ihre Pausen dort und eine Abkürzung von der Hauptstrasse ins Quartier führt über den Platz. Sogar den Schulhausumbau, bei dem sein Wurzelwerk attackiert wurde, hat der Baum seinerzeit gut überstanden. Seit aber das ehemals traditionelle «Cheschtenebaumfescht» mit Musik und Tanz nicht mehr durchgeführt wurde, gab es kaum mehr Grossanlässe unter dem Blätterdach des Baums.
Der «Chestenäbaum-Märt», der am Samstag zum ersten Mal durchgeführt wurde, knüpft darum an eine Tradition an. Vielleicht war dies mit ein Grund für die Neugier der Einwohner und dafür, dass so viele Rickenbacher ihr Interesse zeigten. Das strahlende Frühlingswetter hat sicher ebenfalls dazu beigetragen, dass der Markt so gut besucht war.
Doris Zingg hatte vor einem Jahr die Idee für den Anlass. Offenbar zu später Stunde, wie sich Mitglieder des heutigen Organisationskomitees erinnern; sie hätten bei ihrer Zusage zum Mitmachen die Konsequenzen kaum berücksichtigt.
Traditionelle Trinkkultur am Markt
Ohne die treibende Kraft von Doris Zingg, die Motivation und den vollen Einsatz aller im Organisationskomitee und viele zusätzliche Helfer wäre der Markt kaum zustande gekommen. 24 regenfeste Marktstände, ein Grill und ein Festzelt standen bereit. Selbst hergestellte Delikatessen wie verschiedene Honige, Destillate, Bauernbrot, Konfitüren und süsses Gebäck wurden angeboten. Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die selber nicht mehr benötigt werden, Kinderfahrräder, Werkzeug, Kleider, Spielzeug und Bücher warteten auf neue Besitzer. Auch lokale Handwerkskunst aus Holz, Metall und Stein waren ausgestellt und wurden gekauft.
Als sich gegen Mittag der Duft gegrillter Poulets über den Platz verbreitete, machte sich der Hunger bemerkbar und im Festzelt nahm der Betrieb zu. Mitglieder des «Bier-Rugeli-Vereins» waren zur Stelle und sorgten mit selbst gebrautem Bier ab Fass dafür, dass niemand durstig bleiben musste. Als Nebeneffekt sollte den Gästen traditionelle Trinkkultur – eben «Ruugeli» im Offenausschank – beliebt gemacht werden. Die vielen zufriedenen Besucher bestätigten die Organisatoren in ihrem Ziel, den Markt auch nächstes Jahr durchzuführen.