Mit Budapest als Mittelpunkt
23.05.2018 NachtcaféKathrin und Guido Stohler radeln von Ziefen an das Schwarze Meer: Woche 4*
In der vierten Woche radelt das Ehepaar und Guido Stohler per Tandem in die ungarische Hauptstadt Budapest. Dort geniessen die beiden das kulinarische Angebot und besuchen ein Folkfestival. Guidos Geburtstag ...
Kathrin und Guido Stohler radeln von Ziefen an das Schwarze Meer: Woche 4*
In der vierten Woche radelt das Ehepaar und Guido Stohler per Tandem in die ungarische Hauptstadt Budapest. Dort geniessen die beiden das kulinarische Angebot und besuchen ein Folkfestival. Guidos Geburtstag krönt das Ende der Woche.
Kathrin Stohler
In Ungarn erwartet uns eine ungewohnte Weite. Die Fahrradwege sind von sehr gut bis katastrophal. Die Menschen erinnern uns ein wenig an uns Schweizer. Eher zurückhaltend, reserviert, aber freundlich. Kommt man dann aber einmal mit ihnen ins Gespräch, erzählen sie doch gerne von sich und ihrem Land. Nach zwei Tagen in Ungarn passieren wir wieder die slowakische Grenze. Hier haben wir das erste Mal Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden. Die Pensionen, auf die wir treffen, sind alle geschlossen. Zeltplätze hat es hier keine und wild zelten wollen wir nicht.
Nach über 80 Kilometern und sommerlichen Temperaturen sehnen wir uns nach einer Dusche. Also fahren wir kurzerhand wieder ein paar Kilometer zurück und sind glücklich, dass wir doch noch ein Zimmer finden. Heute haben wir noch ein junges, französisches Pärchen angetroffen. Sie sind wie wir mit einem Tandem unterwegs. Sie sind jedoch in Vietnam gestartet, dann nach Istanbul mit dem Schiff, und von dort geht es wieder mit dem Rad nach Hause. Das Tandem ist aus Bambus und der Franzose hat es mit einem Freund in Vietnam selbst gebaut. Chapeau!
Via Esztergom und Visegrad erreichen wir nach dreieinhalb Wochen Budapest. Hier bleiben wir zwei Tage und können bei einem jungen Paar privat übernachten. Zita und Arpid waren 4 Jahre mit ihren Fahrrädern auf Hochzeitsreise. Zur Begrüssung muss Guido erstmals einen Balinka, den ungarischen Nationalschnaps, trinken. Am Abend bestellen wir dann Pizza für alle, unterdessen sind auch noch Zitas Schwester und ihre Mutter eingetroffen. Nach einem lustigen Abend schlafen wir auf dem Ausziehsofa ein.
Die Donaumetropole schlechthin
Spezialität isst. Langos ist ein in Öl gebackener Teigfladen belegt mit Knoblauch, Sauerrahm und Käse. Es schmeckt uns ausgezeichnet und wir haben bis am Abend keinen Hunger mehr. Zita zeigt uns nachher, wie wir am besten in die Stadt kommen. Schon bald sind wir mitten in der Hauptstadt von Ungarn. Budapest ist mit Sicherheit die Donaumetropole schlechthin.
Als Tourist wird man immer wieder von hüben nach drüben pendeln: zur barocken Idylle des Burgviertels von Buda, zum Shopping in die lebhafte Innenstadt von Pest. Wir verweilen lange im malerischen Burgviertel und geniessen die schmucken Gassen und herrschaftlichen Paläste. Auch begeistert uns der Ausblick über die Donau hinüber nach Pest. Wohl zu Recht wurden das Burgviertel und das Donaupanorama 1987 zum Unesco-Welterbe erklärt.
Am Abend besuchen wir noch ein Folkfestival mit toller Musik. Nun erleben wir die Stadt bei Nacht. Die vielen Lichter spiegeln sich wunderschön in der Donau. Erst nach Mitternacht sind wir wieder zu Hause. Was für ein beeindruckender Tag! Eigentlich sind zwei Tage in Budapest viel zu wenig. Es gäbe noch so viel zu sehen. Doch uns zieht es weiter, immer weiter der Donau entlang zum Schwarzen Meer.
Von der Stadt in die Natur
Am nächsten Morgen bepacken wir unser Rad, verabschieden uns herzlich von unseren Gastgebern, und schon geht’s weiter, auf der mehrspurigen Hauptstrasse, hinaus aus der pulsierenden Stadt. Da wir die Busspur benutzen dürfen, geht das ohne Problem. Nach knappen 20 Kilometern Fahrt befinden wir uns bereits wieder mitten in einer grandiosen Natur-pur-Landschaft. Oft über Feld- und schmale Dammwege fahren wir via Rackeve nach Paks.
Heute hatte ich das erste Mal Mühe, mich gegen die lästigen Mücken zu wehren. Wir mussten auf die Fähre nach Paks warten und dabei haben uns die aufsässigen Viecher fast aufgefressen. Hier übernachten wir und feiern am Abend noch Guidos Geburtstag. Es ist Ende Mai. Die vierte Reisewoche ist vorbei. Wir verzeichnen Temperaturen von rund 30 Grad Celsius und ideales Fahrradwetter.
* Vierter Teil der Reiseserie «Mit dem Tandem der Donau entlang ans Schwarze Meer». Bisher erschienen: Teil 1 (3. Mai., Seite 9). Teil 2 (8. Mai, Seite 6). Teil 3 (18. Mai, Seite 6). Wird fortgesetzt.
Am Morgen begleitet uns Zita zu einem lokalen Markt, wo sie mit uns eine typisch ungarische