«Der Blues ist zeitlos und facettenreich»
05.04.2018 MaisprachFelix Bosshard engagiert sich für Blues auf allen Ebenen
Im bürgerlichen Leben ist Felix Bosshard Versicherungsexperte. Im privaten Bereich kümmert er sich um etwas ganz anderes – sein Hobby ist die Bluesmusik. Er spielt selber in einer Bluesband und setzt sich mit ...
Felix Bosshard engagiert sich für Blues auf allen Ebenen
Im bürgerlichen Leben ist Felix Bosshard Versicherungsexperte. Im privaten Bereich kümmert er sich um etwas ganz anderes – sein Hobby ist die Bluesmusik. Er spielt selber in einer Bluesband und setzt sich mit seinem organisatorischen Geschick auch auf anderen Ebenen für die Belange des Blues ein.
Lukas Müller
«Meine erste Langspielplatte, die ich mir im zarten Alter von zwölf Jahren kaufte, war eine Platte der ‹Rolling Stones› – ‹Aftermath› hiess diese Scheibe. Die ‹Stones› haben mich das ganze Leben hindurch begleitet.» Felix Bosshard lehnt sich zurück. Er lächelt und fährt fort: «An diesen Musikern fasziniert mich, dass sie auch im hohen Alter noch ganz tolle Bluessongs interpretieren und spielen können. Ihr aktuelles Album haben sie innert drei Tagen in London eingespielt.»
Durch diese wilden, langhaarigen Engländer ist Bosshard also auf die Bluesmusik aufmerksam geworden. Er hat daraufhin auch Stan Webb, Jeff Beck, Jimmy Page und Rory Gallagher kennengelernt, durchwegs weisse Musiker also. Rory Gallagher etwa sah er zweimal live im Basler Volkshaus, «Dr. Feelgood» im Basler «Atlantis». Bis zum heutigen Tag hat der in Maisprach ansässige Mann viele Grössen der Pub-Szene live erlebt. Natürlich hat er nach und nach all die schwarzen Top-Bluesmusiker entdeckt. B.B. King, Luther Allison, Magic Slim, Hubert Sumlin, James Cotton, Shawn Holt und wie sie alle heissen.
Blues, mit allem was dazugehört
Beruflich ist Felix Bossard in der Versicherungsbranche tätig – er arbeitet als Brokerbetreuer. In dieser Funktion hat der umtriebige Manager täglich viel mit Zahlen zu tun. Seine Firma ist unterdessen zu einem der wichtigsten Sponsoren des Basel Blues Festivals avanciert und finanziert jeweils das Musikprogramm eines ganzen Abends. Im Jahr 2013 stiess Bosshard dann aus Liebe zum Blues, wie er bekennt, als Runner und Privatchauffeur zum Blues Festival Basel hinzu. Den bekannten Bluesmann Lurrie Bell beispielsweise fuhr er im Blues-Auto durch halb Basel. Bei diesem rasch wachsenden Festival hat es ihm richtig «den Ärmel reingenommen». Wenig später firmierte er bereits als Vorstandsmitglied im Leitungsgremium dieser schweizweit wichtigen Blues-Veranstaltung.
Während seiner ganzen Schulzeit wirkte Bosshard in Arlesheim als Gitarrist mit einer Band, die neben Blues auch den Sound von «Pink Floyd» pflegte. Später spielte er bei der Band «Juke Joint». Diese Formation frönte dem Chicago Blues im Stil von John Mayall und Alexis Korner. «Der Blues ist im Prinzip eine Metapher für das Leben. Jeder Mensch hat irgendwann den Blues. Richtig bewusst wird einem dies vielleicht erst im fortgeschrittenen Alter. Blues ist ewig und zeitlos, diesen Sound wird es immer geben», unterstreicht Bosshard. Ein Punkt ist dem sympathischen Mann aus Maisprach noch besonders wichtig: «Blues ist nicht nur traurig. Es gibt viele Facetten in dieser Musik. Die Musiker erzählen darin Geschichten, die das Leben schreibt. Sie sind oft richtige Entertainer, die sich durch einen ganz besonderen Humor auszeichnen.»