Eigene Lösung – vorerst
27.04.2018 Wisen| Noch kein gemeinsamer Unterhaltsdienst
vs. Die 50-Prozent-Stelle des Wegmachers von Wisen wird bald vergeben. Das Echo auf die Ausschreibung sei gross, sagt Gemeindepräsident Paul Hecht. Damit setzt die Solothurner Kommune auf eine eigene Lösung. Dies allerdings ...
| Noch kein gemeinsamer Unterhaltsdienst
vs. Die 50-Prozent-Stelle des Wegmachers von Wisen wird bald vergeben. Das Echo auf die Ausschreibung sei gross, sagt Gemeindepräsident Paul Hecht. Damit setzt die Solothurner Kommune auf eine eigene Lösung. Dies allerdings nur vorläufig: Wisen will beim Unterhaltsdienst mit mehreren Oberbaselbieter Gemeinden zusammenspannen. So liessen sich Kosten sparen und Doppelspurigkeiten vermeiden. Wisen, Kilchberg, Rünenberg und Zeglingen wollen eine Auslegeordnung vornehmen. Eine Fusion – bei der Verbundfeuerwehr bereits Tatsache – brauche aber Zeit zum Reifen, sagt Hecht. Mit der Anstellung des Wegmachers kann die Gemeinde nicht warten, aber im Herbst gehe der Bauverwalter in Pension.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Kooperation im Unterhaltsdienst komplexer als erwartet
Das Zusammenlegen der Unterhaltsdienste von fünf Gemeinden am Fuss des Wisenbergs plus Wenslingen benötigt umfangreiche Abklärungen. Wisen, das die Wegmacherstelle neu besetzen muss, kann nicht länger zuwarten und setzt – vorläufig – auf eine eigene Lösung.
Otto Graf
«Gut Ding will Weile haben» oder «Mir wäi luege», pflegen nicht nur die Baselbieter zu sagen. Auch im solothurnischen Wisen, ohnehin mit den Baselbieter Gemeinden Läufelfingen, Kilchberg, Rünenberg und Zeglingen eng verbunden, hat der Spruch seine Gültigkeit. Jüngstes Beispiel ist die Idee, den Unterhaltsdienst auf eine gemeinsame Basis zu stellen, um Kosten zu sparen und Doppelspurigkeiten zu vermeiden. So sind die erwähnten Kommunen, aber ohne Läufelfingen, schon vor geraumer Zeit übereingekommen, eine Auslegeordnung vorzunehmen und auszuloten, wie es personell um den Unterhaltsdienst in den einzelnen Gemeinden bestellt ist und was an Maschinen, Geräten und Gebäulichkeiten vorhanden ist. Auch der Gemeinderat von Wisen hat die Hausaufgaben gemacht, den Fragebogen ausgefüllt und alles aufgelistet. Wie Gemeindepräsident Paul Hecht erklärt, hat die Gemeinde derzeit keinen dringenden Handlungsbedarf mehr, mit Betonung auf «mehr». Denn das Dorf, das dem Wisenberg seinen Namen gab, sah sich nach der Pensionierung des Gemeindewegmachers gezwungen, die 50-Prozent-Stelle auszuschreiben und raschmöglichst neu zu besetzen. «Erfreulicherweise hat das Stelleninserat ein grosses Echo ausgelöst und gezeigt, dass wir den Job so vergeben können, wie wir uns das vorstellen», sagt der Präsident. Dieser Tage, so Hecht, werde der Gemeinderat definitiv entscheiden und den neuen Gemeindewegmacher wählen.
Wisen im Zugzwang
Grundsätzlich, so Hecht, sei Wisen an einer Zusammenarbeit mit den erwähnten Baselbieter Nachbargemeinden, zu denen auch Wenslingen zu zählen ist, interessiert. Ein Zusammengehen mit der Gemeinde Hauenstein-Ifenthal habe sich leider nicht realisieren lassen. Ein Fusionsprozess, in welcher Form auch immer, brauche jedoch Zeit zum Reifen.
Das Neubesetzen der Wegmacherstelle sei jedoch dringend gewesen und habe nicht erlaubt, zuzuwarten, bis eine konkrete Fusionslösung auf dem Tisch liegt. Deshalb habe Wisen gehandelt. Diesen Entscheid habe man den Partnergemeinden rechtzeitig mitgeteilt. «Wir verkehren freundschaftlich miteinander und es liegt uns fern, mit unserem Beschluss jemanden brüskieren zu wollen», hob der Gemeindepräsident hervor. In der Tat hätten die Angesprochenen den Alleingang von Wisen sehr verständnisvoll aufgenommen.
Seit dem 1. Januar dieses Jahres bildet Wisen, zusammen mit Kilchberg, Rünenberg und Zeglingen, die Verbundfeuerwehr Wisenberg. Diese Feuerwehr funktioniere ausgezeichnet, lobt Hecht die interkommunale Zusammenarbeit über Gemeindeund Kantonsgrenzen hinaus. Wisen habe im Bereich Unterhalt im Moment eine Lösung, die den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werde. Doch man verfolge das weitere Geschehen aufmerksam, zumal sich ein weiterer personeller Wechsel abzeichnet. Im Herbst geht der Bauverwalter in den Ruhestand. Deshalb, schliesst Hecht, wolle man jetzt einmal abwarten, wie sich die ganze Geschichte entwickelt.