Auf die Fraisa-Brache sollen 66 Wohnungen
06.04.2018 OberdorfGemeinde stimmt über Quartierplan ab
vs. Das Fraisa-Areal: 9000 Quadratmeter brachliegende Fläche in einem Quartier, das vor allem zum Wohnen genutzt wird. Diesem Missstand will die Gemeinde Oberdorf nun ein Ende bereiten und plant, eine Überbauung mit 66 ...
Gemeinde stimmt über Quartierplan ab
vs. Das Fraisa-Areal: 9000 Quadratmeter brachliegende Fläche in einem Quartier, das vor allem zum Wohnen genutzt wird. Diesem Missstand will die Gemeinde Oberdorf nun ein Ende bereiten und plant, eine Überbauung mit 66 Wohnungen auf das Areal zu stellen. Am 16. April stimmt die Gemeindeversammlung über den entsprechenden Quartierplan ab.
Bereits im Mitwirkungsverfahren haben sich Einwohner zum Bauprojekt geäussert. Auf Kritik sind die Dimensionierung und die Art der Baukörper sowie deren Erschliessung gestossen. Geplant sind drei viergeschossige Gebäude mit einer unterirdischen Einstellhalle und oberirdischen Parkplätzen für Besucher.
Attraktiver Bau oder einfallslose Blöcke?
Quartierplanung Fraisa-Areal steht kurz vor der Beschlussfassung
Geht es nach dem Gemeinderat, wird die Industriebrache auf dem Fraisa-Areal zur Wohnüberbauung mutiert. Der nun vorliegende Quartierplan stiess seit Anbeginn einerseits auf Interesse, andererseits auch auf Kritik.
Beat Ermel
Es ist nun bereits neun Jahre her, seit an zentraler Lage in Oberdorf die gewerbliche Nutzung auf dem Fraisa-Areal aufgegeben worden ist. Heute liegt das Areal mit einer Fläche von 9000 Quadratmetern brach.
Nach Jahren des Stillstands kam die zündende Idee: «Das Fraisa-Areal ist für eine Wohnüberbauung geradezu prädestiniert. Eine weitere gewerbliche Nutzung ist in dem von Wohnnutzung dominierten Quartier und aufgrund der Erschliessungssituation nicht zweckmässig», so die Worte von Vizepräsident Christian Heckendorn anlässlich der öffentlichen Informationsveranstaltungen im Herbst 2016 und 2017. Das der Bevölkerung vorgestellte Umzonungsvorhaben und die vorgestellte Architekturlösung stiessen bei der Bevölkerung zwar auf Interesse, aber auch auf Kritik.
Im Mitwirkungsverfahren, dessen Bericht zusammen mit den Quartierplanunterlagen der Gemeindeversammlung vom 16. April vorgelegt wird, hatten die Einwohner die Möglichkeit zur Stellungnahme. Diese Gelegenheit wurde von einzelnen Stimmbürgern rege genutzt. Vor allem die Dimensionierung und die Art der Baukörper gaben Anlass zu Reaktionen. So wurde zum Beispiel gewünscht, dass die Wohnungen auf 30 oder maximal 45 Einheiten reduziert werden. Die anfangs vorgesehenen 72 Wohneinheiten passen nach Ansicht einiger Einwohner nicht in das Dorfbild. Die Blockbauten wurden im Extremfall gar als einfallslos und hässlich bezeichnet. Der Gemeinderat kontert in seiner Stellungnahme, dass die Quartierplanung die politischen und gesetzlichen Bestrebungen zur Verdichtung erfüllen müsse.
Auch wurde beanstandet, dass eine Erschliessung über die Schulstrasse problematisch sei. Es wurde empfohlen, das Areal über den Teichmattweg zu erschliessen. Zudem sei das Befahren der Frenkenpromenade zu den oberirdischen Besucherparkplätzen fehl am Platz. Der Gemeinderat hält zu diesem Punkt in seiner Antwort fest, dass eine Haupterschliessung über den Teichmattweg wenig geeignet sei. Neu werde hingegen in der Schutzzone Gewässerraum ein separat geführter Fussweg vorgesehen.
Anzahl Wohnungen reduziert
Nach dem öffentlichen Mitwirkungsverfahren liessen die Fraisa-Verantwortlichen das Überbauungskonzept durch zwei anerkannte Architekturbüros überprüfen. Daraus entstanden die nun zur Beschlussfassung vorliegenden Quartierplanunterlagen.
Dem Quartierplanreglement ist zu entnehmen, dass die drei viergeschossigen Hauptgebäude in der Länge gekürzt und die Bruttogeschossfläche von 8000 auf 7200 Quadratmeter reduziert wurde. Die Wohnblöcke sind mit einem Flachdach oder leicht geneigten Pultdach zu erstellen. Klar ist auch, dass die freien Flächen und die Dachflächen zu begrünen sind. Gemäss heutigen Standards sind selbstverständlich auch ein Kinderspielplatz und Veloabstellplätze eingeplant. Die erforderlichen Stammparkplätze werden in einer unterirdischen Einstellhalle bereitgestellt. Die Besucherparkplätze bleiben hingegen oberirdisch.
Gemeindepräsident Piero Grumelli berichtet auf Nachfrage über die zuletzt vorgenommenen Anpassungen: «Die Anzahl Wohnungen wurde von 72 auf 66 Wohneinheiten reduziert.» Die Attika-Geschosse seien rundherum zurückversetzt worden, damit die Gebäude nicht mehr so hoch wirken. Auch die Distanz zwischen Bach und Häusern sei vergrössert worden. Zudem werde die Einstellhalle nun unter den Gebäuden gebaut. Von einem öffentlichen Platz sei man abgekommen, da sich mit dem nötigen Teilabbruch der Kantonalbank ein vergrösserter Ueli-Schad-Platz als Möglichkeit anbietet.
Die bevorstehende Gemeindeversammlung wird zeigen, wo die Gunst der Stimmbürger liegt.