Dorfladen zieht trotz Gegenwehr um
22.03.2018 LupsingenKritiker des Volg-Umzugs erleiden Schlappe
vs. Der Lupsinger Dorfladen zieht um ins ehemalige Feuerwehrmagazin. Das hat die Gemeindeversammlung beschlossen. Der heutige Volg soll abgerissen und sein Standort künftig für gemischtes Wohnen – mit ...
Kritiker des Volg-Umzugs erleiden Schlappe
vs. Der Lupsinger Dorfladen zieht um ins ehemalige Feuerwehrmagazin. Das hat die Gemeindeversammlung beschlossen. Der heutige Volg soll abgerissen und sein Standort künftig für gemischtes Wohnen – mit Alterswohnungen – genutzt werden. Das Geschäft war umstritten. Gegner des Projekts hatten mehrere Hundert Unterschriften gesammelt und Flugblätter in die Briefkästen verteilt. Es sei eine «Verschleuderung von Steuergeldern», so Stimmen des Widerstands. Trotzdem wurde der Umzug mit 121 Ja- zu 44 Nein-Stimmen abgesegnet.
Dorfladen rückt näher ins Zentrum
Deutliche Mehrheit trotz grosser Diskussionen
Das Konzept «Dorfladen im Dorfzentrum» kann umgesetzt werden. Es sieht vor, dass der Dorfladen Volg in Lupsingen näher an die Strasse gerückt wird. Nach längerer Diskussion fand der gemeinderätliche Vorschlag eine deutliche Mehrheit.
Thomas Immoos
Gemeindepräsident Stefan Vögtli hat sich gefreut: «Dies ist wohl die bestbesuchte ‹Gmäini›, die es in Lupsingen je gegeben hat», sagte er bei der Eröffnung. Angesichts des zu erwartenden Grossaufmarschs der Stimmberechtigten fand die Versammlung in der Mehrzweckhalle – statt im Gemeindesaal – statt. Hier fanden sich denn auch 183 Bürgerinnen und Bürger ein.
Grund für das grosse Interesse war das Konzept «Dorfladen im Dorfzentrum». Dieses sieht unter anderem vor, dass der Volg-Laden abgerissen und verschoben wird. Künftig soll er im ehemaligen, denkmalgeschützten Feuerwehrmagazin, das umgebaut wird, untergebracht werden, sagte Vögtli, als er den Vorschlag einer Arbeitsgruppe vorstellte. Gleichzeitig soll auf dem zentrumsnahen Areal gemischtes Wohnen (mit Alterswohnungen) möglich sein, wobei das Heinigerhaus erhalten bleibt.
Jährliche Erträge für Gemeinde
Wie Gemeinderat Gerhard Braam ergänzte, wird für die Wohnungen noch ein Investor gesucht. Für die Gemeinde entstehen Kosten von 591 000 Franken. Künftig sollen schätzungsweise rund 50 000 Franken jährlich in Form von Pacht- und Baurechtszinsen in die Gemeindekassen fliessen. Gegen diese Absicht hatte sich im Dorf Widerstand organisiert, der mehrere Hundert Unterschriften gegen das Projekt sammelte. Deren Sprecher Marcel Dürrenberger fragte an der «Gmäini»: «Warum investiert hier die Gemeinde und nicht die Volg-Gruppe?» Bei der Vorlage handle es sich um «eine Verschleuderung von Steuergeldern», werde doch Volg indirekt subventioniert. Es sei viel Geld, nur um einen Laden um 100 Meter zu verschieben, sagte der ehemalige Gemeindepräsident weiter.
Ein Stimmbürger meldete Vorbehalte an: Noch sei kein Investor für die Wohnungen gefunden. Ausserdem sei ja auch nicht sicher, ob Volg langfristig genug Rendite im Dorf erziele, um hier zu bleiben. Vögtli zeigte sich überzeugt, eine lokale Genossenschaft als Investor zu finden. Und mit Volg stehe ein langfristiger Vertrag in Aussicht. Die Diskussion verlief engagiert, aber sachlich. Als sich diese nach rund einer Stunde dem Ende näherte, stellte ein Votant den Antrag auf geheime Abstimmung. Das dafür erforderliche Quorum von einem Viertel der Anwesenden wurde deutlich verfehlt, sodass offen abgestimmt wurde. Der Antrag des Gemeinderats fand denn auch eine deutliche Mehrheit: 121 Ja standen 44 Nein gegenüber.
Zustimmung fand auch die Änderung des Zonenplans, ohne die das Projekt nicht realisiert werden könnte. Dabei wird ein Teil des Grundstücks von der Zone für öffentliche Werke und Anlagen (ÖWA) in die Kernzone umgezont. Wenn alles Weitere planmässig verläuft (Auflageverfahren, Genehmigung des Zonenplans durch den Kanton und so weiter) dürfte der neue Volg-Laden bereits im Sommer 2019 am neuen Standort eröffnet werden.