Chauffeur lässt Schulkinder stehen
16.03.2018 LiedertswilDie Empörung bei den Schulkindern dürfte gross gewesen sein. Nach dem Unterricht begaben sie sich zur neuen Oberdörfer Haltestelle Dorfmatt, um dort in den Bus nach Liedertswil einzusteigen. Sie warteten vergebens, weil der Chauffeur offenbar nicht wusste, wo er zu halten hat. Den ...
Die Empörung bei den Schulkindern dürfte gross gewesen sein. Nach dem Unterricht begaben sie sich zur neuen Oberdörfer Haltestelle Dorfmatt, um dort in den Bus nach Liedertswil einzusteigen. Sie warteten vergebens, weil der Chauffeur offenbar nicht wusste, wo er zu halten hat. Den Vorfall bestätigt der stellvertretende Direktor der BLT, Fredi Schödler. Er selbst wurde durch den «Tschoppenhöfer» Gemeinderat auf das unglückliche Vorkommnis aufmerksam gemacht.
Darüber hinaus monierte die Gemeinde, dass die BLT nach der Einführung des neuen Fahrplans im vergangenen Dezember auf der Strecke zwischen Liedertswil und Oberdorf Kleinbusse mit zu wenig Plätzen eingesetzt hätte. Das führte laut Gemeinderat Andreas Messerli sogar dazu, dass Schulkinder nicht in den Bus zusteigen konnten, weil er bereits voll war.
Neuer Halt sorgt für Verwirrung
BLT-Bus liess Schüler bei der «Dorfmatt» stehen
Der Fahrplanwechsel vom Dezember hat auch in Liedertswil für Komplikationen gesorgt. Die Gemeinde musste die BLT darauf hinweisen, dass in den neu eingesetzten Kleinbussen nicht alle Schulkinder Platz hätten. Zudem hat ein Chauffeur irrtümlicherweise die neue Oberdörfer Haltestelle Dorfmatt ignoriert.
Sebastian Schanzer
Wenn ein Kind morgens in seinem Dorf nicht vom Bus abgeholt wird, könnte es sich, je nach Einstellung gegenüber der Schule, sogar freuen. Wenn es aber umgekehrt abends nicht auf direktem Weg nach Hause kommt, ist das auch für die Eltern ärgerlich.
Die Gemeinde Liedertswil meldete jüngst bei der Baselland Transport AG (BLT) einen Vorfall, bei dem ein BLT-Chauffeur offenbar nicht genau wusste, wo in Oberdorf er zu halten habe und in der Folge wartende Schülerinnen und Schüler an der Haltestelle stehen liess. So zumindest schildert es Andreas Messerli, Gemeinderat von Liedertswil.
Das Problem: Wegen einer Baustelle gab es vorübergehend eine Haltestellenverschiebung in Oberdorf. Wie der stellvertretende BLT-Direktor Fredi Schödler ausführt, habe ein Chauffeur tatsächlich die verschobene Haltestellen nicht korrekt bedient und bei den wartenden Schulkindern damit für ordentlich Verwirrung gesorgt. Es habe sich aber lediglich um wenige Vorfälle gehandelt, so Schödler. «Die Gemeinde Liedertswil machte uns auf das Problem aufmerksam und wir haben unsere Chauffeure umgehend informiert und den betreffenden Mitarbeiter nachinstruiert.»
Neunplätzer reicht nicht
Gemeldet haben die Tschoppenhöfer noch einen weiteren Vorfall: Offenbar sei es vorgekommen, dass der Kleinbus, der seit dem Fahrplanwechsel auf dem Abschnitt nach Liedertswil eingesetzt wird, über zu wenig Plätze für die Kinder verfügte. Gemeinderat Messerli berichtet von Kindern, die aus diesem Grund nicht zusteigen konnten und auf den nächsten Bus hätten warten müssen. «Nach der Meldung des Gemeinderats haben wir umgehende ein grösseres Fahrzeug eingesetzt», sagt Schödler.
Fakt ist, dass der zu Beginn eingeführte Kleinbus mit seinen rund neun Sitzplätzen nicht ausreichte, um alle Kinder nach Oberdorf und wieder zurück zu befördern. Nach der Intervention der Gemeinde reagierte die BLT aber umgehend. Seither verkehrt ein 14-Plätzer zwischen Liedertswil und Oberdorf. Gemeinderat Messerli kritisiert einzig, dass sich das Transportunternehmen nicht im Vornherein über die Schülerzahlen informiert habe. Dazu sagt Schödler, dass dies im Vorfeld im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen mit den Gemeinden und dem Kanton abgeklärt wurde. «Offensichtlich bestand da aber ein Missverständnis.»
Die BLT wie auch der Gemeindevertreter betonen indes, dass es sich bei den genannten Problemen einzig um Startschwierigkeiten nach dem Fahrplanwechsel gehandelt habe. Beim diesjährigen Schulanfang am 15. Januar waren diese Probleme alle bereinigt.