Synergien, aber keine Fusion bei den Forstrevieren
16.02.2018 TittertenForstbetriebsverband Dottlenberg arbeitet ohne eigenes Personal
vs. Die schlechten Betriebszahlen zwingen die Revierkommission des Forstbetriebsverbands Dottlenberg (FBVD) zu drastischen Konsequenzen. Bereits 2017 hat sich der Verband, dem die Gemeinden Arboldswil, ...
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vs. Die schlechten Betriebszahlen zwingen die Revierkommission des Forstbetriebsverbands Dottlenberg (FBVD) zu drastischen Konsequenzen. Bereits 2017 hat sich der Verband, dem die Gemeinden Arboldswil, Lampenberg, Liedertswil, Niederdorf, Oberdorf und Titterten angehören, aus wirtschaftlichen Gründen von Forstleuten getrennt und Maschinen veräussert. Nun wird per Ende Mai auch der jetzige Förster und Betriebsleiter den FBVD verlassen. «Die 650 Hektaren sind zu klein für einen vollamtlichen Förster», sagt Heinrich Schweizer, der Präsident der Revierkommission. Die Forstreviere Hohwacht und Oberer Hauenstein übernehmen die forstlichen Aufgaben des FBVD. Eine Fusion komme aber nicht infrage.
Forstrevier vor Neubeginn
Der Forstbetriebsverband Dottlenberg organisiert sich neu
Der Forstbetriebsverband Dottlenberg hat wegen schlechter Betriebszahlen die Notleine gezogen. Ab Juni werden sämtliche Aufgaben an die Förster der Forstreviere Hohwacht und Oberer Hauenstein delegiert.
Elmar Gächter
Heinrich Schweizer, Präsident der Revierkommission des Forstbetriebsverbands Dottlenberg (FBVD), spricht Klartext: «So geht es nicht weiter. Wir müssen wieder zu schwarzen Zahlen kommen.» Seit zwei Jahren schreibt der Zweckverband markante Verluste, mehr als 190 000 Franken waren es in den beiden vergangenen Betriebsabrechnungen. Eine erste Reissleine hat die Kommission bereits Anfang 2017 gezogen, als sie sich notgedrungen von ihren drei Forstleuten trennte und den Grossteil ihrer Maschinen veräusserte. Spätestens Ende Mai wird auch der jetzige Förster und Betriebsleiter den FBVD aus wirtschaftlichen Gründen verlassen, wie Schweizer betont. «Wir können uns keinen vollamtlichen Förster mehr leisten, dazu ist unser Revier mit seinen rund 650 Hektaren Wald zu klein», gibt er zu bedenken. Und so steht Dottlenberg bald ohne eigenes Personal da, aber nicht führungslos, haben sich doch die Forstreviere Hohwacht und Oberer Hauenstein bereit erklärt, die forstlich-hoheitlichen Aufgaben des FBVD gegen Entgelt zu übernehmen.
Für den FBVD war es naheliegend, seine Fühler für eine neue Lösung primär zu den nachbarschaftlichen Betrieben auszustrecken. Der Revierförster des Forstreviers Hohwacht nimmt bereits heute die Stellvertretung des Geschäftsleiters Dottlenberg wahr. Dass Hohwacht und Oberer Hauenstein künftig zusätzlich die Aufgaben einer rund 50-Prozent-Stelle abdecken, ist nicht reine Nachbarschaftsliebe. «Wir erhoffen uns von diesem Schritt Synergien auch für unseren eigenen Betrieb», sagt Urs Casagrande, Gemeinde- und Bürgerratspräsident der Kopfgemeinde Reigoldswil. Und für Revierförster André Minnig ist es ein weiterer Schritt in der Zusammenarbeit verschiedener Forstbetriebe. «Wir pflegen bereits heute einen sehr guten und intensiven Austausch mit dem Forstrevier Oberer Hauenstein. Und so werden Simon Czendlik, der dortige Revierförster, und ich gemeinsam die hoheitlichen und betrieblichen Aspekte des Forstbetriebsverbands Dottlenberg leiten und koordinieren.» Das offizielle Amt in hoheitlichen Belangen als Revierförster von Dottlenberg wird André Minnig übernehmen.
Fusion ist kein Thema
Heinrich Schweizer verspricht sich von der gewählten Lösung neue Ideen, um wirtschaftlich wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. «Immerhin hat der FBVD bis vor ein paar Jahren noch gewinnbringend gearbeitet, obwohl die Holzerei schon lange Zeit kaum mehr kostendeckend ist», sagt er. Der eigentliche Einbruch sei zeitlich mit dem Abgang des vorhergehenden Revierförsters zusammengefallen, dessen grosses Beziehungsnetz manches Zusatzeinkommen generiert habe, vor allem mit der Holzerei in schwierigem, unwegsamem Gelände. Heinrich Schweizer ist davon überzeugt, dass Czendlik und Minnig fähig sind, Dottlenberg wieder auf eine gute finanzielle Basis zu stellen. «Sie ergänzen einander gut», hält er fest.
Sowohl für den FBVD als auch für die Reviere Hohwacht und Oberer Hauenstein ist das Zusammengehen auch ein Experiment. Eine konkrete zeitliche Vorgabe, bis wann die Gewinnschwelle erreicht werden muss, gibt es laut Schweizer nicht. Sowohl ihm als auch Urs Casagrande ist jedoch bewusst, dass spätestens in zwei Jahren eine erste Zwischenbilanz gezogen werden muss. Eine Fusion mit einem benachbarten Forst revier steht für Heinrich Schweizer jedoch ausser Diskussion. «Unser Forstbetriebsverband wird seine Verpflichtungen nach wie vor wahrnehmen, wir gliedern nur das Operative aus.»
Wald an Zweckverband verpachtet
emg. Dem Forstbetriebsverband Dottlenberg gehören Argoldswil, Bretzwil, Lauwil) und Oberer Hauenstein (Waldenboldswil, Lampenberg, Liedertswil, Niederdorf, Oberdorf und burg und Langenbruck), wo die sogenannte Kopfgemeinde Titterten an. Diese Gemeinden verpachten ihr Waldareal an – Waldenburg für das Revier Oberer Hauenstein, Reigoldsden Zweckverband, der nur eine einzige jährliche Betriebswil für Hohwacht – für jede einzelne Gemeinde eine separechnung führt. Dottlenberg bewirtschaftet rund 650 Hekrate jährliche Forstabrechnung erstellt. Die beiden Reviere taren Wald. Dies im Gegensatz zum Revier Hohwacht (Reibewirtschaften zusammen rund 2200 Hektaren Wald.