Mit Verletzlichkeit in der Stimme
22.02.2018 MaisprachLucca Gloor singt sich bei «DSDS» eine Runde weiter
Lucca Gloor aus Maisprach hat es bei «Deutschland sucht den Superstar» in die nächste Runde geschafft. Was daraus wird, weiss er – darf aber nicht darüber reden. Unabhängig davon erscheint noch ...
Lucca Gloor singt sich bei «DSDS» eine Runde weiter
Lucca Gloor aus Maisprach hat es bei «Deutschland sucht den Superstar» in die nächste Runde geschafft. Was daraus wird, weiss er – darf aber nicht darüber reden. Unabhängig davon erscheint noch diesen Frühling seine erste Single.
Lucas Huber
Samstagabend, auf RTL läuft die achte Episode der aktuellen Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS). Der, der da vor die Jury tritt, ist in der Schweiz kein Unbekannter: Lucca Gloor stand 2015 im Final von «Die grössten Schweizer Talente». Doch nun steht der Maispracher nicht vor Gilbert Gress, sondern vor dem Poptitanen himself, vor Dieter Bohlen und dessen dreiköpfigem Beirat. Und wie er da steht, das T-Shirt zurechtzupfend und nicht so recht wissend, wohin nur mit diesen Händen, dass einem grad ein wenig bang wird um den jungen Mann aus dem Oberbaselbiet.
Doch Lucca Gloor zählt gerade mal 17 Lenze, da ist eine Portion Nervosität durchaus angemessen. Und sowieso: Als er dann nämlich am Flügel sitzt, in die Tasten greift und schliesslich singt, Andreas Gabaliers Ballade «Amoi seg’ ma uns wieder», da ist es auch um den letzten Zweifel geschehen. Entsprechend entscheidet auch die Jury: Klatschen, Lob, Applaus und ein gelber Zettel, auf dem «Recall» steht. Was so viel bedeutet wie: Lucca Gloor steht in der nächsten Runde.
Nun werden Fernsehshows wie diese oft Monate im Voraus aufgezeichnet – die Sendung, die am Samstag ausgestrahlt wurde, bereits im vergangenen Herbst. So kommt es, dass auch Lucca Gloors zweiter Auftritt bereits im Kasten ist. Doch solange die Folge nicht ausgestrahlt ist, darf er auch nicht darüber sprechen, ob er die letzte Hürde vor den sogenannten Live-Shows überstanden hat.
Ob ja, ob nein: Lucca Gloor schwärmt vom positiven Effekt seiner DSDS-Teilnahme, der unbezahlbaren Erfahrung: «DSDS ist für mich eine Bereicherung – musikalisch und überhaupt für mein Leben.» Und sie hat ihn darin bestärkt, die musikalische Laufbahn weiterzuverfolgen.
Derzeit im Altersheim
Zurzeit ist sein Alltag aber überhaupt nicht bühnenreif: Der KV-Absolvent mit Berufsmatur bestreitet gerade sein Zivildienstjahr im Altersheim Mülimatt in Sissach. Auch das bereite Freude, sagt er. Doch sein Traum, der ist die Bühne, die Musik, das Singen. Den sieht er ganz realistisch. Lucca Gloor weiss, dass DSDS in erster Linie der Unterhaltung dient. Trotzdem sei es eine Plattform, eine Gelegenheit, sich ins Gedächtnis zu rufen.
Das war auch «Die Grössten Schweizer Talente». Zwar trat er schon vorher gelegentlich auf. Doch seit er es zu einer gewissen Berühmtheit durch die Castingshow gebracht hat, kommt er gemeinsam mit seinem Freund Tim Grützner, der ihn an der Gitarre begleitet, auf rund 30 Auftritte im Jahr – an Hochzeiten, Geburtstagen, Festen.
«Wahrscheinlich ist es unrealistisch, dass ich tatsächlich eines Tages von der Musik leben kann», sagt er nachdenklich: «Aber es ist mein grösster Traum; ich muss einfach versuchen, ihn zu verwirklichen.» Schliesslich sei die Musik eine derart schöne Sache, dass es ihn selbst dann glücklich machen würde, halt nicht vor 10 000, aber immerhin vor 100 Zuhörern zu singen.
Wie viele seine erste Single hören werden, steht noch in den Sternen, auch das Erscheinungsdatum steht noch nicht fest. Doch aufgenommen ist Lucca Gloors Debüt «Wo auch immer du bist», eine Ballade, die vom Verlust seines Grossvaters handelt. Dieter Bohlen, Samstagabend auf RTL, schwärmte von der Verletzlichkeit in Gloors Stimme. Sie wird auch in seinem ersten eigenen Song zu hören sein.