Mit Kind und Kegel unterwegs
08.02.2018 AutoSicherheit | Kindersitze retten Leben – aber nur bei richtiger Anwendung
Auf Schweizer Strassen verunfallen jährlich rund 300 Kinder als Passagiere im Auto. Gemäss einer im Jahr 2012 durchgeführten Untersuchung der bfu, in Zusammenarbeit mit dem TCS, ...
Sicherheit | Kindersitze retten Leben – aber nur bei richtiger Anwendung
Auf Schweizer Strassen verunfallen jährlich rund 300 Kinder als Passagiere im Auto. Gemäss einer im Jahr 2012 durchgeführten Untersuchung der bfu, in Zusammenarbeit mit dem TCS, war jedes zweite Kind durch den verwendeten Kindersitz nicht optimal geschützt.
Seit April 2010 müssen Kinder bis 12 Jahre oder 150 cm in einem entsprechenden Kindersitz gesichert sein. Diese Regelung gilt für alle Sitzplätze im Fahrzeug, die mit einem 3-Punkt-Sicherheitsgurt ausgerüstet sind. Auf Sitzplätzen mit einem 2-Punkt-Gurt – diese sind häufig in älteren Fahrzeugen oder Kleinbussen anzutreffen – müssen nur Kinder bis 7 Jahre in einem geeigneten Kindersitz gesichert werden.
Ohne Kinderrückhaltevorrichtung ist ein Kind 3-mal mehr gefährdet, bei einem Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden. Da die Geometrie des Sicherheitsgurts für erwachsene Personen ausgelegt ist, braucht es für Kinder unter 12 Jahren oder wenn sie kleiner sind als 150 cm geeignete Kinderrückhaltevorrichtungen. Abhängig von Grösse, Gewicht und Alter sind dies Babyschalen, Kindersitze oder Sitzerhöher.
Richtig befestigen
Neben der Wahl eines der Grösse und dem Alter angepassten Kindersitzes ist dessen korrekte Installation im Auto wichtig. Eine bfu-Erhebung im 2012 ergab, dass 93 Prozent der Kinder angeschnallt waren. Jedes fünfte Kind war aber so fehlerhaft gesichert (sogenannter schwerer Misuse), dass sich bei einem Unfall das Risiko schwerer Verletzungen erhöht. Einfach und sicher funktioniert die Installation mit Isofix: An zwei fahrzeugseitigen Haltebügeln wird der Kindersitz fest mit der Karrosserie verbunden. Isofix-Verankerungen sind immer häufiger serienmässig in Neuwagen vorhanden, zum Teil besteht eine Nachrüstmöglichkeit.
Die Kleinsten sollten so lange wie möglich in der Babyschale transportiert werden. Diese wird immer rückwärtsgerichtet und idealerweise auf dem Rücksitz montiert. Wird die Babyschale auf dem Beifahrersitz befestigt, so muss der Frontairbag deaktiviert werden.
Kinder bis etwa 4 Jahre können in einem meist vorwärtsgerichteten Kindersitz mit eigenem Gurtsystem (Hosenträgergurt) transportiert werden. Wichtig ist, dass der Kindersitz fest mit dem Auto verbunden ist. Wenn dies mit der genormten Steckverbindung Isofix gemacht wird, muss das Fahrzeug in der Typenliste des Kindersitzes aufgelistet sein.
Für die grösseren Kinder verwendet man für eine optimale Sicherheit und mehr Komfort am besten einen Kindersitz mit Rückenlehne. Die Rückhaltung übernimmt der 3-Punkt-Sicherheitsgurt, der für Erwachsene ausgelegt ist. Wichtig dabei ist, dass der Gurt korrekt und straff angelegt wird.
Tipps zum Kindersitz
Wählen Sie einen Auto-Kindersitz, der auf die Körpergrösse Ihres Kindes abgestimmt und nach ECE-Reglement R44/03, respektive 04 oder R129 (oranges Etikett) zugelassen ist.
Beachten Sie beim Einbau die Bedienungsanleitungen des Sitzes und Ihres Autos.
Platzieren Sie Kindersitze wenn immer möglich auf dem Rücksitz.
Achten Sie darauf, dass der Gurt so eng wie möglich am Körper des Kindes anliegt (Winterjacken ausziehen).
Mehr Infos und Tipps unter www.bfu. ch/de/Sicherheitstipps/kinder-im-autorichtig-sichern und www.tcs.ch/de/ testberichte-ratgeber/tests/kindersitze/