An der Beizenfasnacht müssen alle wursten
Der Mittwochabend an der Sissecher Fasnecht gehört den «Chluuri». Ab 20 Uhr war in den Beizen niemand mehr sicher vor den intrigierenden Kostümierten. Jeder Beizengast bekam seine Aufgabe zugeteilt und bei erfolgreicher ...
An der Beizenfasnacht müssen alle wursten
Der Mittwochabend an der Sissecher Fasnecht gehört den «Chluuri». Ab 20 Uhr war in den Beizen niemand mehr sicher vor den intrigierenden Kostümierten. Jeder Beizengast bekam seine Aufgabe zugeteilt und bei erfolgreicher Bewältigung waren die Intriganten auch mit dem Belohnungsschnaps nicht geizig.
Bei ihren Sujets gingen die «Chluuri» gekonnt und mit viel Fantasie und Kreativität auf das regionale Geschehen des vergangenen Jahres ein. Zudem schienen sie das eine oder andere Bedürfnis bei der Oberbaselbieter Bevölkerung gespürt zu haben. So hatten gleich zwei Formationen während der Sissacher Metzgete vergangenen Herbst offenbar den Eindruck, die Bevölkerung hätte aus den Schweinen lieber selbst Wurst und Koteletts gemacht, statt Metzger Häring nur dabei zuzusehen. Die «Chluuri» verschafften den Gästen diese Möglichkeit und so konnten gleich mehrere Beteiligte beim Wursten helfen und entweder den Fleischwolf drehen, Würste produzieren oder braten. Doch auch für die Bedürfnisse der Gegenseite hatten die «Chluuri» ein Ohr und so durften weitere Gäste, die sich das während der echten Metzgete vielleicht nicht getraut haben, mitsamt Banner zu Demonstrationsrufen ansetzen.
Wer schon immer einmal ein «Chluuri» bauen wollte, kam ebenfalls voll auf seine Kosten. Einen Tag bevor das richtige «Chluuri» verbrannt wurde, konnten die Gäste bereits ihre eigenen in Brand setzen. Die hergestellten Exemplare hatten nicht ganz dieselben Ausmasse wie das Original, gebrannt haben sie aber genauso schön. Und schliesslich gab es noch die «Chluuri», die sich einer höheren Aufgabe verschrieben hatten und dank Inspiration aus der Stadt den Gästen zu gesunder und proteinreicher Ernährung verhelfen wollten. Sie verteilten neben anderen insektenversetzten Köstlichkeiten zum Beispiel Heuschreckensuppe. Dank «Chluuri», Wurst und Grille musste also sicher niemand hungrig oder schlecht unterhalten nach Hause fahren. Nääbelchrääie