Der Gewalt den Boden wegziehen
23.02.2018 DiegtenKonflikte auf dem Schulweg haben die Kreisschule Tenniken, Eptingen und Diegten dazu veranlasst, das Projekt Schulklima zu starten. In gemeinsamen Arbeitsstunden werden die Schüler mit dem Thema Gewaltprävention konfrontiert.
Caroline Füllemann
Ein ...
Konflikte auf dem Schulweg haben die Kreisschule Tenniken, Eptingen und Diegten dazu veranlasst, das Projekt Schulklima zu starten. In gemeinsamen Arbeitsstunden werden die Schüler mit dem Thema Gewaltprävention konfrontiert.
Caroline Füllemann
Ein mehrjähriges Projekt soll an der Kreisschule Tenniken, Eptingen und Diegten (TED) zu weniger Konflikten zwischen den Schülerinnen und Schülern führen. Schon vor einigen Jahren hatte der Elternrat den Wunsch geäussert, das Thema Gewaltprävention an der Schule aufzunehmen. «Auslöser für die Bitte waren wohl zahlreiche Konflikte an den Bushaltestellen und im Bus selbst, die sich abseits der wachsamen Augen der Eltern und Lehrer auf dem Schulweg abspielten», vermutet Co-Schulleiterin Karin Stuke. Mithilfe des Schweizerischen Instituts für Gewaltprävention (SIG) scheint nun ein Gefäss gefunden worden zu sein, das Erfolg und Nachhaltigkeit in der Angelegenheit verspricht.
In einer vom SIG geleiteten schulinternen Weiterbildung für die 35 Lehrpersonen der Kreisschule wurde das Thema Gewaltprävention bereits im November 2016 aufgenommen. Inzwischen sei neben zusätzlichen Weiterbildungen auch die direkte Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern ins Rollen gekommen. «Das bereits Gelernte soll im März in einer Projektwoche vertieft werden», sagt Stuke. Ausserdem werde auch die Einbeziehung und Information der Erziehungsberechtigten angestrebt, weshalb bereits am kommenden Montag im Diegter Gemeindesaal ein öffentlicher Vortrag unter dem Titel «Ein gutes Schulklima – wie es gefördert werden kann» stattfinden wird. «Das Ganze ist ein längerer Prozess, an dem Schüler, Lehrer und Eltern wachsen sollen», erklärt die Co-Schulleiterin.
Eltern tragen zur Schulkultur bei
Die Arbeit sei in erster Linie präventiv. «Es geht vor allem darum, Schüler und Lehrpersonen auf das Thema aufmerksam zu machen, damit der Gewalt an den Schulen der Nährboden entzogen werden kann», erklärt Stuke. In den schulinternen Weiterbildungen wurde den Lehrpersonen deshalb jeweils gezeigt, wie sie ihre Schüler für das Thema sensibilisieren können. In einem weiteren Schritt arbeitete Martin Küpfer, Mitarbeiter des schweizerischen Instituts für Gewaltprävention, mehrfach mit den 6- bis 13-Jährigen zusammen. Die Kinder übten in Teamspielen unter anderem, wie man sich in Gruppen richtig und nach den Regeln verhält, wie man Konflikte wahrnimmt und diese bestmöglich löst oder auch wie man sich selbst und andere in aufgeheizten Situationen wieder abkühlen kann. «Die Spiele und Übungen können hinsichtlich der Anforderungen bezüglich Sozialkompetenzen genau auf die Gruppe abgestimmt werden und im Schwierigkeitsgrad allmählich gesteigert werden», erklärt Stuke das Vorgehen.
Der Elternrat der Kreisschule TED lädt alle Interessierten dazu ein, am Vortrag vom Montag, dem 26. Februar, mehr über die Ursachen von auffälligem Verhalten, erfolgreiche Deeskalation, Mobbing sowie Strategien zur wirksamen Verhaltensänderung zu lernen. Dabei hofft die Schulleitung vor allem auf eine zahlreiche Teilnahme der Erziehungsberechtigten ihrer Schützlinge. Stuke: «Die Eltern tragen als wichtigste Bezugs- und Erziehungspersonen massgebend zum Gelingen einer positiven und tragfähigen Schulkultur bei.»