Briefe
23.02.2018Warum nicht endlich korrigieren?
Die heute bestehende ideologie- und/ oder eigenprofitgetriebene Mehrheit unserer Politikerinnen und Politiker schafft es nicht mehr, sachlich echt nötige Änderungen zustande zu bringen. Sie sind völlig reformresistent ...
Warum nicht endlich korrigieren?
Die heute bestehende ideologie- und/ oder eigenprofitgetriebene Mehrheit unserer Politikerinnen und Politiker schafft es nicht mehr, sachlich echt nötige Änderungen zustande zu bringen. Sie sind völlig reformresistent geworden, zum Schaden des Landes und der Steuerzahler. Nie werden alte, überholte Regulierungen und Gesetze gelöscht. Alte Kriegszöpfe wie Stempelsteuer oder das weltweit einmalige Unikum des Eigenmietwerts und so weiter werden ins Unendliche verlängert und sowieso alle die vielen versprochenen «befristeten» Gesetze nie gestoppt, sondern immer weiter verlängert.
Die Politik ergibt sich hauptsächlich in «Nachplappern» und in «Glauben», selten wird etwas selbst analysiert. Ganz krass ist das auch bei der SRG zu beobachten. Alles war mal staatlich, die Bahnen, die Kriegswirtschaft (im Agrobereich wurden diese Pfründe, Pflichtlager und so weiter erst vor wenigen Jahren aufgehoben) bis zur PTT oder Radio-/Fernseh-Ausstrahlung. Servicepublic-Teile wurden als SBB AG, Post AG, Swisscom AG in die halbstaatliche Freiheit entlassen (Rest per ordentliche Steuern gedeckt). Aber aus dem «Radio-Fernseh-Teil» ging ein äusserst komisches Monopol-Konstrukt (SRG) hervor. Liest man das Gesetz und die Verordnung, ist alles schön geregelt, betreffend Konzession, Landesteile, Sprachen, Rundfunk in Krisenzeiten und so weiter. Aber wieso muss der Bürger diesen zum Moloch geratenen Verein (!) allein mit separater Zwangs-Kopfsteuer füttern? Gibt es bald auch ein «SBB Basis-Zwangsabo» für alle, die atmen können?
Noch nie wurde eine Initiative gemäss Text umgesetzt. Das ist auch bei «No Billag» so. Die Politik hatte und hat es jederzeit völlig in der Hand, aus der SRG eine halbstaatliche Firma mit definierten Service-public-Vorgaben (analog Bahn, Post und so weiter) zu machen und sie ebenso via ordentliche Steuern abzudecken. Es ist grober Unfug, die Haushalte derart zu belasten. Allein von 2012 bis 2016 nahmen die Einpersonenhaushalte um satte 6,5 Prozent zu, eine völlig überproportionale Einnahmesteigerung für die ausufernde SRG. Deshalb votiere ich getrost mit den Jungparteien für eine längst überfällige Reform von Radio-TV: Ja zu «No Billag»!
Jakob Speiser-Häfelfinger, Gelterkinden
Fahrplanwechsel
Den Ärger kann ich gut verstehen
Den Ärger mehrerer ÖV-Benützer über den Fahrplanwechsel von Mitte Dezember 2017 kann ich gut verstehen. Denn wenn ich seither abends nach Arbeitsschluss den Schnellzug um 20.17 Uhr ab Basel SBB benütze, verpasse auch ich den Anschluss auf das Postauto der Linie 102 in Gelterkinden nach Rothenfluh. Das Ergebnis sieht so aus, dass ich erst kurz vor 22 Uhr statt kurz vor 21 Uhr zu Hause ankomme. Und diese «Unfreundlichkeit» erlebe ich an ungefähr zehn Tagen innerhalb eines Monats. Trotzdem sollten wir vielleicht beden- ken, dass wohl längst nicht alle ÖV-Benützer einen optimalen Fahrplan werden geniessen können, besonders nicht diejenigen, die in abgelegenen Dörfern wohnen. Diesen Nachteil gegenüber den in der Stadt oder in städtischer Umgebung wohnhaften Menschen wird man auch mit der genialsten Planung nie ausgleichen können, was auch immer das Abo kosten mag. Man kann im Leben eben nicht immer alles haben.
Die Dorfbewohner haben dafür gegenüber den Städtern den Vorteil, dass sie bessere Möglichkeiten besitzen, die Natur zu geniessen und weniger unter den Lärmbelästigungen, zum Beispiel des öffentlichen Verkehrs, zu leiden.
Fritz Häuselmann, Rothenfluh
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