Fahrplan steht erneut in der Kritik
19.01.2018 LampenbergSparmassnahmen sorgen für weniger Busfahrten
Seit dem Fahrplanwechsel vom Dezember werden immer wieder Beschwerden über die vorgenommenen Änderungen laut. Nun meldet sich auch Heinz Schwob aus Lampenberg per Leserbrief zu Wort. Er kritisiert nicht nur die Anzahl Busse der ...
Sparmassnahmen sorgen für weniger Busfahrten
Seit dem Fahrplanwechsel vom Dezember werden immer wieder Beschwerden über die vorgenommenen Änderungen laut. Nun meldet sich auch Heinz Schwob aus Lampenberg per Leserbrief zu Wort. Er kritisiert nicht nur die Anzahl Busse der Linie 93 und fehlende Kommunikation zwischen Bus und Waldenburgerbahn, sondern auch den in seinen Augen zu geringen Einsatz von Gemeinderätin Susan Nägeli. Sie habe sich im Gespräch mit dem Kanton nicht genug für die Bedürfnisse ihrer Gemeinde eingesetzt. Als Resultat von Sparmassnahmen sind sechs Busverbindungen gestrichen worden.
Fahrplanwechsel hält in Atem
Sechs Busse sind gestrichen worden – Kanton spricht von der bestmöglichen Lösung
Seit dem Fahrplanwechsel vom Dezember werden immer wieder Beschwerden über die vorgenommenen Änderungen laut. So nun auch aus der Lampenberger Bevölkerung.
Caroline Füllemann
Obwohl der Fahrplanwechsel bereits über einen Monat zurückliegt, sorgen die vorgenommenen Änderungen noch immer für heisse Diskussionen im Oberbaselbiet. Die neueste Beschwerde stammt vom Lampenberger Einwohner Heinz Schwob. Problematisch findet er vor allem, dass zwischen halb neun Uhr morgens und zwölf Uhr mittags Busse weder von noch nach Lampenberg fahren. Zudem nehme der betroffene Bus Nummer 93 aufgrund fehlender Kommunikation keine Rücksicht auf Verspätungen der Waldenburgerbahn.
Zwei Mal pro Woche müssten die Lampenberger Sekundarschüler den Unterricht in Oberdorf zehn Minuten früher verlassen, damit sie nicht über eine Stunde auf die nächste Verbindung warten müssen. «Es wurden den Schülern zehn Minuten ihrer Unterrichtszeit gestohlen», klagt die Rektorin der Sekundarschule Waldenburgertal, Mirjam Heinisch. Dabei hätte sie im Vorfeld die Verantwortlichen darauf hingewiesen, die Schulzeiten in ihren Plänen doch zu berücksichtigen.
Des Weiteren kritisiert Schwob die langen Wartezeiten zwischen Anschlussverbindungen. Von den Änderungen betroffen seien Pendler in Richtung Basel, die den ersten Bus ab Lampenberg nehmen müssen, sowie Heimkehrer, die um 15.05 oder 16.05 Uhr mit der Waldenburgerbahn nach Lampenberg zurückkehren wollen.
Lampenberger selbst schuld
Vorwürfe für die Verschlechterung macht Schwob unter anderem der für den öffentlichen Verkehr zuständigen Lampenberger Gemeinderätin Susan Nägeli. Sie hätte sich zu wenig für die Bedürfnisse der Dorfbewohner eingesetzt. Nägeli dementiert: «Ich habe in mehreren Sitzungen mit der Baselland Transport AG (BLT) versucht, den besten Deal für Lampenberg herauszuholen.» Sowohl sie als auch die BLT hätten sich bei den Fahrplanbesprechungen an den Auslastungszahlen der Busse während der vergangenen Jahre orientiert. Diese seien oftmals ganz leer oder fast leer gefahren, weshalb die betroffenen Kurse gestrichen wurden.
«Wir haben den Fokus vor allem auf Schüler und Pendler gelegt», begründet Nägeli die fehlenden Verbindungen am Vormittag. Da Lampenberg nur noch 13 Buspaare pro Werktag zur Verfügung stehen, habe man gewisse Lücken akzeptieren müssen. Nägeli spielt den Ball an die Lampenberger Bevölkerung zurück: «In der Vernehmlassung haben sich wahrscheinlich nur wenige Bewohner über die geplanten Wechsel beschwert.» Je mehr Personen jeweils bei den Vernehmlassungen mitmachen, desto grösser ist die Chance, auch Gehör beim Kanton zu erlangen. Die Bevölkerung habe die Möglichkeit gehabt, sich im Vorfeld gegen die Änderungen einzusetzen, diese Chance aber nicht ausreichend wahrgenommen.
«Nur elf Beschwerden»
Dominic Wyler, Verkehrsplaner des Kantons, bestätigt: Es seien nur elf Beschwerden aus Lampenberg eingegangen. Diese hätten sich aber vor allem auf den Umstand bezogen, dass es generell zu wenig Verbindungen gebe. «Wir haben im neuen Fahrplan sechs Fahrten gestrichen. Damit haben wir die im Leistungsauftrag vom Landrat beschlossenen Sparmassnahmen umgesetzt», erklärt Wyler. Die Abteilung öffentlicher Verkehr der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) müsse schliesslich nicht nur die Kundenbedürfnisse decken, sondern auch diejenigen der Steuerzahler.
Nicht erklärbar ist für Wyler, wieso der Bus nicht auf die Ankunft der Waldenburgerbahn wartet. Zumindest zwei Mal am Tag sollte dies möglich sein, da der Bus ohnehin zehn Minuten in Lampenberg warten müsse. Grundsätzlich sei man bei der BUD aber zufrieden mit dem neuen Fahrplan. Wyler: «Natürlich kann man nicht alle Verbindungen optimal gestalten. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir bei der Linie 93 unter den gegebenen Umständen die bestmögliche Version gefunden haben.»