Der Schock nach den Schüssen
30.01.2018 RünenbergAnwalt Martin Wagner unter den beiden Opfern des Dramas
jg/md. In Rünenberg hat sich am Sonntagmorgen ein Beziehungsdrama zugetragen, dem zwei Männer zum Opfer gefallen sind. Der bekannte Medienanwalt Martin Wagner wurde von einem anderen Dorfbewohner mit ...
Anwalt Martin Wagner unter den beiden Opfern des Dramas
jg/md. In Rünenberg hat sich am Sonntagmorgen ein Beziehungsdrama zugetragen, dem zwei Männer zum Opfer gefallen sind. Der bekannte Medienanwalt Martin Wagner wurde von einem anderen Dorfbewohner mit Schüssen getötet. Der mutmassliche Täter richtete sich danach selber. Die Meldung über einen Streit und über Schüsse traf bei der Polizei kurz vor 9 Uhr ein, am Tatort fand sie die beiden Mäner vor. Zwar lebte Wagner noch, konnte aber nicht mehr am Leben gehalten werden. Die Identität des 39-jährigen Täters will die Polizei weder dementieren noch bestätigen. Sie geht davon aus, dass die Tragödie nichts mit dem Beruf des Opfers zu tun hat.
Das Dorf Rünenberg und auch andere Bekannte standen gestern unter Schock. Es herrsche eine tiefe Betroffenheit, sagt Peter Grieder, der interimistische Gemeindepräsident.
Anwalt Martin Wagner erschossen
Motiv ist im privaten Umfeld zu suchen
Am Sonntagmorgen ist der Medienanwalt Martin Wagner aus Rünenberg in seinem Haus erschossen worden. Der Täter wohnte in der Nachbarschaft. Die Dorfbewohner zeigen sich bestürzt.
Michèle Degen
«Es ist eine grosse Betroffenheit bei der Dorfbevölkerung spürbar», sagt Peter Grieder, Rünenberger Gemeinde-Vizepräsident einen Tag, nachdem Medienanwalt Martin Wagner in seinem Haus in Rünenberg erschossen worden ist. «Es ist erschütternd. Eine tragische Sache», äussert sich ein Einwohner des Dorfs. Die Leute würden die Kopfe schütteln, so ein anderer Dorfbewohner, man könne es kaum glauben.
Kurz vor neun Uhr ging am Sonntagmorgen bei der Polizei eine Meldung wegen eines Nachbarschaftsstreits und mehrerer Schüsse, die gefallen seien, ein. Die ersten Beamten, die im Zielweg eintreffen, finden Martin Wagner schwer verletzt vor seinem Haus. Trotz Rettungsversuchen verstirbt der 57-Jährige noch vor seinem Haus. Der Täter, ein 39-jähriger Schweizer, ebenfalls in Rünenberg wohnhaft, wird bereits leblos aufgefunden. Bei ihm handle es sich auch um einen bekannten Dorfeinwohner, so Gemeinde-Vizepräsident Grieder. Mutmasslich schoss er zuerst auf Wagner und richtete sich danach selbst. Die Identität des mutmasslichen Täters will die Polizei weder dementieren noch bestätigen, da es sich bei ihm, im Gegensatz zu Wagner, nicht um eine Person des öffentlichen Interesses handelt.
Keine Angaben zur Tatwaffe
Das Motiv für die Tat sei noch unklar, sagt Pascal Pilet an der Pressekonferenz am Sonntagnachmittag. Es sei jedoch im privaten Umfeld zu suchen und habe nichts mit der Arbeit des Anwalts zu tun. Noch unklar sei, ob Wagner den Täter ins Haus hineingelassen hat oder ob dieser sich Zutritt verschafft hat. Man gehe jedoch davon aus, dass sich die beiden Männer gekannt haben.
Der Staatsanwaltschaft seien keine Drohungen gegen Wagner bekannt gewesen. Die Ermittlungen würden auf Hochtouren laufen. Die Polizei war am Sonntag mit einem Grossaufgebot an 70 Personen vor Ort. Weitere Details wollten Polizei und Staatsanwaltschaft jedoch nicht preisgeben. Gerüchten zufolge soll es sich um einen Beziehungsstreit gehandelt haben. Auch zur Tatwaffe, die sichergestellt worden ist, wollte sich die Polizei nicht äussern. Wagner hinterlässt drei Kinder. Wo diese sich während der Tat aufgehalten haben, ist nicht bekannt. Die Mutter der beiden erwachsenen Söhne und der 10-jährigen Tochter verstarb erst vergangenen Herbst an einer Tumor-Erkrankung. Die Angehörigen werden von einem Care-Team betreut.