Zwei Rücktritte
05.12.2017 KilchbergNur noch ein Gemeinderat übrig
Ernst Grieder, der Gemeinderat von Kilchberg, und sein Vize Andreas Imhof verlassen Mitte 2018 die dreiköpfige Gemeinde-Exekutive, wie sie an der Gemeindeversammlung am Freitag erklärten. Zudem plant die Gemeinde, das 60 Aren grosse Gebiet ...
Nur noch ein Gemeinderat übrig
Ernst Grieder, der Gemeinderat von Kilchberg, und sein Vize Andreas Imhof verlassen Mitte 2018 die dreiköpfige Gemeinde-Exekutive, wie sie an der Gemeindeversammlung am Freitag erklärten. Zudem plant die Gemeinde, das 60 Aren grosse Gebiet Niederfeld zu erwerben, um so ein moderates Wachstum zu ermöglichen.
Präsident und Vize nehmen den Hut
Neue Köpfe für den Gemeinderat gesucht
Zwei von drei Mitgliedern des Kilchberger Exekutivgremiums treten zurück. Alleine könne er das nicht stemmen, sagt der verbliebene Georges Krieg und appelliert an die Kilchberger Einwohner für mehr Einsatz in der Gemeinde.
Gemeindepräsident Ernst Grieder und Vizepräsident Andreas Imhof treten per 30. Juni 2018 zurück. Mit dieser Botschaft überraschten sie die Stimmberechtigten an der Budget-«Gmäini» von Kilchberg. Beide Gemeindepolitiker gehörten schon in früheren Perioden der Behörde an und stiegen 2013 nochmals in die Hosen, um die frei gewordenen Sitze im Rat wieder besetzen zu können.
Auch Imhof, der seinen Rücktritt mit der zunehmenden beruflichen Belastung begründete, stand bis 2008 dem Dorf schon einmal als Gemeindeoberhaupt vor. Nun sei die Zeit reif, sagte Grieder, sich von der Front zurückzuziehen. Georges Krieg, der Dritte im Bunde des Gremiums und damit letzter Verbliebener, betonte, allein könne er «den Laden nicht schmeissen» und appellierte an die Kilchbergerinnen und Kilchberger, sich aktiv für das Wohl der Gemeinde zu engagieren.
Zuvor orientierte der Gemeinderat über die Zukunft des Baugebiets Niederfeld. Eine Erbengemeinschaft beabsichtigt, ihr 60 Aren haltendes Areal zu veräussern. Gemäss Richtplan, erklärte der Präsident, sei vorgesehen, die betreffende Parzelle «erst» in dritter Priorität zu erschliessen und vorgängig die anderen beiden Wohnzonen zu überbauen. Nur so lasse sich eine sanfte Entwicklung, wie sie im Richtplan fixiert ist, realisieren. Um die Entwicklung steuern zu können, ist die Gemeinde daran interessiert, die erwähnte Parzelle im Gebiet Niederfeld zu erwerben, zu erschliessen und danach zu fairen Bedingungen, aber mit bestimmten Auflagen, an Bauwillige zu verkaufen.
«Zweifellos handelt es sich hier um eine grosse Kiste», sagte Grieder. Der Gemeinderat, führte er weiter aus, habe einen Finanzplan erarbeitet und das Geschäft mit der Rechnungsprüfungskommission besprochen. Beide Gremien sind überzeugt, dass das Minimalziel, ein finanzielles Nullsummenspiel, für die Gemeinde erreichbar ist. Zu einer Unterdeckung in der Bilanz, rechnete Finanzchef Imhof vor, werde es auch im ungünstigsten Fall nicht kommen.
Kommt der Kauf, der durch die Gemeindeversammlung abzusegnen ist, zustande, soll das Areal sukzessive veräussert und in einem Zeitraum von etwa acht bis zehn Jahren mit Einfamilienhäusern überbaut werden. Ebenso ist es denkbar, wie aus der Versammlung angeregt, das Land im Baurecht abzugeben. Die Anwesenden äusserten sich durchwegs positiv zur gemeinderätlichen Absicht und bewilligten über das Budget einen Betrag von 4000 Franken für das weitere Vorgehen. Insbesondere soll mit der Erbengemeinschaft ein entsprechender Vertrag abgeschlossen werden.
Fernziel Schiessanlage
Die Stimmberechtigten hiessen zuvor das Budget mit einem kleinen Mehraufwand von knapp 30 000 Franken gut. Ein Antrag aus Schützenkreisen, den Betrag für das Erneuern zweier elektronischer Trefferanzeigen der Schiessanlage Eital auf vier Scheiben und auf 16 000 Franken zu verdoppeln, unterlag mit 10 gegen 17 Stimmen und 3 Enthaltungen deutlich.
Gemeinderat Georges Krieg wiederholte, dass für den Schiesssport eine Gemeinschaftsanlage die sinnvollste Lösung darstellen würde. Leider, so Krieg, stünden aber die anden Gemeinden, Oltingen, Rünenberg, Tecknau, Wenslingen und Zeglingen, ausgenommen Kilchberg und Gelterkinden, trotz massiver Probleme in den Schiessvereinen noch abseits.