Abgang von der kantonalen Politik-Bühne

Der 44-jährige Gelterkinder Michael Herrmann wird am 11. Januar 2018 letztmals im Baselbieter Ladrat sitzen, in welchem er dann exakt acht Jahre lang die FDP vertreten haben wird. Der einstige Kantonalpräsident möchte nach rund 14 500 Stunden, die er in 20 Jahren in die Politik investiert hat, mehr Zeit für Beruf und Privates haben, wie er den gestern bekannt gegebenen Rücktritt erklärt. Für ihn wird der Gelterkinder Gemeinderat Stefan Degen ins Parlament nachrücken.

Schluss nach 20 Jahren Politik

Für Michael Herrmann rückt Gemeinderat Stefan Degen in den Landrat nach

Der Gelterkinder FDP-Landrat Michael Herrmann verlässt die Politik – zumindest auf kantonaler Ebene. Am 11. Januar 2018 sitzt er letztmals im Liestaler Parlament. 14 Tage später rückt Stefan Degen für ihn nach.

Mit 44 Jahren, eigentlich im besten Alter für die Politik, verabschiedet sich der Gelterkinder Michael Herrmann aus der Welt der Vorstösse und Debatten. Gestern hat Landratspräsidentin Elisabeth Augstburger im Parlament das Rücktrittsschreiben des freisinnigen Finanzpolitikers verlesen und damit im Rat eine «komische Stimmung» ausgelöst, wie es Herrmann selber empfunden hat. Daraus liest er durchaus auch ein Bedauern heraus. «Es war stets mein Ziel, dass keine allgemeine Erleichterung zu spüren ist, wenn ich wegen der Amtszeitbeschränkung endlich gehe», begründet er seinen frühzeitigen Rücktritt. Er ist Urheber von 18 landrätlichen Vorstössen, was für einen bürgerlichen Politiker eine beachtliche Zahl darstellt.

Er habe es immer als Privileg betrachtet, seine Wähler in Liestal vertreten zu dürfen. Nun aber möchte er die gewonnene Zeit für Geschäftliches und Privates nutzen. Zudem wurde er am Sonntag zum Friedensrichter gewählt. Auch möchte er sich als Vorstandsmitglied der FDP Gelterkinden stärker in seiner Ortspartei engagieren. Der Kantonalpartei stand er in einer anspruchsvollen Zeit, in der die sogenannte Theater-Abstimmung die Baselbieter Freisinnigen spaltete, immerhin je vier Jahre als Vizepräsident und als Präsident vor. Sie spielt bei ihm fortan eine untergeordnete Rolle. Er habe für seine 20 Jahre in der Politik, so seine Rechnung, rund 14 500 Stunden aufgewendet, grossmehrheitlich ehrenamtlich. «Ich darf mit gutem Gewissen zurückstecken», sagt er sich.

Lob aus den eigenen Reihen
Wenn er am 11. Januar letztmals auf seinem Landratsstuhl Platz nimmt, werden fast auf den Tag genau acht Jahre vergangen sein, seit er sich dort als Nachrückender für die Gelterkinder Gemeindepräsidentin Christine Mangold erstmals hingesetzt hat. «Vermissen werde ich vor allem die Menschen im Rat», sagt Herrmann, der hauptsächlich in der Finanzpolitik zu den Autoritäten des Landrats zählte.

Mit ihm verlasse «eine engagierte Persönlichkeit die politische Bühne», schreiben die Baselbieter Freisinnigen in einer Medienmitteilung, und Daniela Zumoberhaus, die Präsidentin der FDP Gelterkinden, schreibt: «Er hat die Baselbieter Politik in den vergangenen Jahren in verschiedenen Funktionen massgeblich mitgestaltet.»

Ihn im Kantonsparlament ersetzen wird der Nachrückende Stefan Degen, der im vergangenen Jahr in den Gelterkinder Gemeinderat gewählt worden ist. Degen ist 36 Jahre alt und von Beruf Wirtschaftsprüfer. Vereidigt wird er am 25. Januar 2018.

Michael Herrmann verlässt den Landrat

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