600 000 Franken sind nicht zu viel
12.12.2017 LupsingenTrotz Einwänden kann der Dorfladen umziehen
vs. Der Lupsinger Dorfladen soll ins alte Feuerwehrmagazin umziehen. Für dieses Vorhaben beantragte der Gemeinderat an der vergangenen Gemeindeversammlung einen Kredit von knapp 600 000 Franken. Zu viel, fand ein ...
Trotz Einwänden kann der Dorfladen umziehen
vs. Der Lupsinger Dorfladen soll ins alte Feuerwehrmagazin umziehen. Für dieses Vorhaben beantragte der Gemeinderat an der vergangenen Gemeindeversammlung einen Kredit von knapp 600 000 Franken. Zu viel, fand ein Stimmbürger, die Kosten müssten durch deren Verursacher, also die vorgesehene Baugenossenschaft, getragen werden. Doch sein Antrag, den Betrag aus dem Budget zu streichen, wurde abglehnt. Sollte der Umzug des Dorfladens in das ehemalige Feuerwehrmagazin zustande kommen, könnte das Ladengebäude anschliessend verkauft werden, dies stehe jedoch ein ander Mal zur Debatte.
Abschied von der eigenen Feuerwehr
Einwohner stimmen neuem Zweckverband zu
Trotz reger Diskussionen haben alle Traktanden die Gemeindeversammlung problemlos passiert. Nach dem Ja zum Zweckverband der Regionalfeuerwehr Liestal ist der Weg frei für den Umzug des Dorfladens ins alte Feuerwehrmagazin.
Beat Ermel
Wie dem Finanzplan zu entnehmen ist, steht die Gemeinde Lupsingen finanziell stabil da. Das Eigenkapital von knapp 1,5 Millionen Franken von Anfang Jahr erhöht sich aufgrund der Neubewertungsreserven um weitere 2,63 Millionen. Der Gemeinderat rechnet im Voranschlag 2018 mit einem Mehraufwand von 144 709 Franken. Gemeindepräsident Stefan Vögtli bezeichnet dieses Resultat wegen der vorsichtigen Budgetierung als rote Null. Bei den Investitionen fallen die Sanierung des Kindergartens mit 300 000 Franken und der Umzug des Dorfladens mit 591 000 Franken ins Gewicht.
Den Betrag für den Umzug des Dorfladens fand ein Stimmbürger dann doch unverhältnismässig hoch. Er war der Ansicht, dass dieser Betrag durch den effektiven Verursacher – die vorgesehene Baugenossenschaft – getragen werden müsste. Sein Antrag, den Betrag aus dem Budget zu streichen, wurde mit 39 zu 24 Stimmen abgelehnt. Das Gesamtbudget passierte mit grossem Mehr.
Vögtli kündigte an, dass der Dorfladen in das nicht mehr genutzte Feuerwehrmagazin verlegt werden soll. Komme dies zustande, könnte das Ladengebäude anschliessend verkauft werden. Der Dorfladen stehe aber später in einer separaten Vorlage zur Diskussion.
Der nach acht Jahren auf Ende Dezember zurücktretende Gemeinderat Dario Bischofberger hatte an seiner letzten Gemeindeversammlung den Beitritt zum Zweckverband Regionalfeuerwehr Liestal zu vertreten. Aufgrund des überalterten Fahrzeugbestands und der zu geringen Mannschaftsgrösse sind neue Lösungen gefragt.
Der vor zehn Jahren zustande gekommene Verbund der eigenen Feuerwehr mit jener von Seltisberg wird damit Geschichte. Die Versammlung sah die Notwendigkeit ein und stimmte den Statuten des neuen, grossräumigen Verbunds, zwar mit Wehmut, aber einstimmig zu.
Neues Kommunalfahrzeug
Lange zu reden gab am Donnerstagabend die ebenfalls von Bischofberger vorgestellte Beschaffung eines neuen Kommunalfahrzeugs. Das alte, reparaturanfällige Fahrzeug sei elfjährig und müsse ersetzt werden. Zu Diskussionen Anlass gab insbesondere der Fahrzeugtyp, nämlich ob ein eigentliches Kommunalfahrzeug angeschafft werden soll oder ob ein Traktor ausreichen würde.
Auch die der Versammlung bekannt gegebenen Kriterien für die Submission wurden kritisiert. So beanstandeten gleich mehrere Stimmbürger, dass eine seitlich kippbare Kabine nicht sinnvoll sei, da man damit die meisten Hersteller von Kommunalfahrzeugen ausschliessen würde. In der Hitze des Gefechts ging der gestellte Rückweisungsantrag aber unter. Dem Projektkredit von 200 000 Franken zur Anschaffung eines Kommunalfahrzeugs war da bereits klar zugestimmt worden.
«Die Trefferanzeige der Schiessanlage in Lupsingen ist so alt, dass keine Ersatzteile mehr erhältlich sind und der Unterhalt nicht mehr gewährleistet werden kann», erklärte Gemeinderat Gerhard Braam. Der Ersatz der Anlagen koste rund 60 000 Franken. Davon würde die Schützengesellschaft 10 000 Franken und die Bürgergemeinde weitere 5000 Franken übernehmen. Dem vom Gemeinderat beantragten Kredit zur Beschaffung einer neuen Trefferanzeige wurde einstimmig zugestimmt.