Anfang November haben die Oberbaselbieter EVP-Sektionen Gelterkinden, Sissach und Waldenburg zu einem aufschlussreichen Informationsabend über Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung ins Kirchgemeindehaus Sunnewirbel nach Hölstein geladen. Die Organisatoren trafen mit diesem Thema ...
Anfang November haben die Oberbaselbieter EVP-Sektionen Gelterkinden, Sissach und Waldenburg zu einem aufschlussreichen Informationsabend über Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung ins Kirchgemeindehaus Sunnewirbel nach Hölstein geladen. Die Organisatoren trafen mit diesem Thema den Nerv der Zeit. Die ersten Gäste erschienen bereits über eine halbe Stunde im Voraus, um sich einen Platz zu sichern, und am Ende füllten mehr als hundert Personen den Saal.
Die Frage, wer für mich spricht, wenn ich es selbst nicht mehr kann, betrifft jede und jeden. Äusserungen aus dem Publikum verdeutlichten dies. Unfall und Krankheit können bei Menschen jeden Alters unerwartet zu Urteilsunfähigkeit führen. Die Gäste wollten sich rechtzeitig mit heiklen Fragestellungen auseinandersetzen, um potenzielle Konfliktsituationen frühzeitig erkennen und klären zu können. Notarin Simone Buser zeigte die aktuellen rechtlichen Bestimmungen auf. Charlotte Gaugler ergänzte den Theorieblock mit Beispielen aus dem Alltag. Als Gemeinderätin mit Einsitz im Spruchkörper der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) und als Pflegefachfrau konnte sie diesbezüglich aus dem Vollen schöpfen.
Klar wurde, dass bei einer Unmündigkeit in jedem Fall die Kesb involviert ist. Sie muss für die Wahrung der Rechte der betroffenen Person sorgen. Sie klärt ab, ob die Unmündigkeit erwiesen ist und wer künftig die Personensorge, Vermögenssorge und Vertretung im Rechtsverkehr wahrnimmt. Die verschiedenen Bereiche können durch eine oder verschiedene Personen abgedeckt werden. Besteht kein Vorsorgeauftrag, bestimmt die Kesb geeignete Personen. Will man dies nicht, muss man einen rechtlich gültigen Vorsorgeauftrag erstellen. Ebenso wurde empfohlen, eine Patientenverfügung aufzusetzen – separat oder in den Vorsorgeauftrag integriert.
Beim anschliessenden Apéro wurden vertiefende Gespräche geführt. Schliesslich trat die grosse Gästeschar mit konkreten Alltagsund Rechtstipps sowie den besten Segenswünschen für ihr weiteres Leben den Heimweg an.
Andrea Heger, Präsidentin EVP Sektion Waldenburg