Ja zur Umzonung des Industrieareals
30.11.2017 WaldenburgEinwohner besorgt über ihr «Stedtli»
«Das Stedtli serbelt dahin», so die Meinung eines Votanten an der Waldenburger Gemeindeversammlung. Gemeint ist der bauliche Zustand der Liegenschaften. Gemeinde und Eigentümer, wünscht sich die Person, sollen sich ...
Einwohner besorgt über ihr «Stedtli»
«Das Stedtli serbelt dahin», so die Meinung eines Votanten an der Waldenburger Gemeindeversammlung. Gemeint ist der bauliche Zustand der Liegenschaften. Gemeinde und Eigentümer, wünscht sich die Person, sollen sich Gedanken über Massnahmen machen, die Waldenburgs Attraktivität steigern. Die Versammlung genehmigte darüber hinaus die Umzonung des Revue-Thommen-Areals.
Resignation im «Stedtli»?
Die Gemeinde bleibt Spitzenreiterin beim Steuersatz
Die Waldenburger Stimmbürger machen sich Sorgen um den zum Teil schäbigen Zustand der Bausubstanz im «Stedtli». Der Sparkurs in der Gemeinde Waldenburg muss aber noch länger durchgehalten werden.
Die Waldenburger Stimmbürger machen sich Sorgen um den baulichen Zustand der Liegenschaften im «Stedtli» und den hohen Leerwohnungsbestand. «Es ‹serbelt› dahin. Wo stehen wir in 20 Jahren?», fragten besorgte Versammlungsbesucher. Und weiter: «Das Stedtli ist das einzige Wahrzeichen, das wir haben.» Die Gemeinde und die Eigentümer sollten sich bezüglich einer Attraktivitätssteigerung ernsthaft Gedanken machen. Der unverändert hohe Steuerfuss würde die Situation auch nicht gerade erleichtern. Statt für Strassensanierungen könnte die Gemeinde durchaus mal einen grösseren Betrag für das «Stedtli» einsetzen.
Gemeindepräsidentin Andrea Kaufmann sagt dazu, dass der Zustand im «Stedtli» nicht allein Sache des Gemeinderats sei. Die Ideen müssten aus der Bevölkerung und von den Hauseigentümern kommen. Der Gemeinderat werde das Thema an seiner Klausurtagung aufgreifen. Geprüft werden könnte auch der Einsatz einer Arbeitsgruppe. Kaufmann bedaure, dass die Aktion zur Fassadenreinigung nur wenig Resonanz gefunden habe. Eine gewisse Resignation war an der Versammlung spürbar.
Die traktandierten Umzonungen Industrieareal Revue Thommen und Rero AG blieben beide unbestritten. Das ehemalige Industrieareal liegt heute in einer Zone, die lediglich mit Gewerbenutzung belegt werden kann. Mit der beschlossenen Umzonung können die Nutzungsmöglichkeiten erweitert und neu ausgerichtet werden. Neben einer gewerblichen Tätigkeit sind auch Geschäfts- und Wohnnutzungen zugelassen.
Die Rero AG wird nun doch nicht einen Teil ihrer Tätigkeit nach Niederdorf verlagern. Der Gewerbebetrieb Rero AG möchte sich nach einem Generationenwechsel weiterentwickeln können, was auf dem ganzen Areal zwingend eine Gewerbezone erfordert.
Eigenkapital verbessert sich
Das von Finanzchef Markus Schlup vorgestellte Budget 2018 löste – abgesehen vom immer teurer werdenden Sozialdienst – keine Fragen aus. Der Voranschlag und der unveränderte Steuerfuss von 69,5 Prozent wurden einstimmig genehmigt. Bei einem Aufwand von knapp 6,3 Millionen Franken und einem Ertrag von 6,4 Millionen Franken resultiert ein Mehrertrag von 108 900 Franken.
Per Ende 2016 konnte der Bilanzfehlbetrag aufgrund der vorhandenen Neubewertungsreserven vollständig abgeschrieben werden. Wegen der vorliegenden Berechnungen dürfte sich die Eigenkapitalbasis in den kommenden Jahren weiter verbessern. Bis 2019 erhält die Gemeinde noch jährliche Beiträge von 50 000 Franken aus dem Ausgleichsfonds. Dazu musste jedoch der Steuersatz für natürliche Personen per 2016 erhöht werden. Dieser muss nun bis und mit 2019 beibehalten werden. «Alsdann können wir die Situation wieder neu prüfen», sagt Finanzchef Markus Schlup. Bis dahin sei bei den Ausgaben Zurückhaltung geboten.