2 Millionen Franken Gewinn
04.06.2024 AnwilAufwertung von Gemeindeland füllt die Kasse
Über einen Gewinn von mehr als 2 Millionen Franken in der Einwohnerkasse können sich die Anwilerinnen und Anwiler freuen. Das Plus ist der Aufzonung von Gemeindeland zu verdanken.
Christian Horisberger
...Aufwertung von Gemeindeland füllt die Kasse
Über einen Gewinn von mehr als 2 Millionen Franken in der Einwohnerkasse können sich die Anwilerinnen und Anwiler freuen. Das Plus ist der Aufzonung von Gemeindeland zu verdanken.
Christian Horisberger
In Anwil gibt es nur noch wenig Bauland, und die noch freien Parzellen stehen nicht zum Verkauf. Damit bauwillige Familien trotzdem die Möglichkeit haben, sich hier niederzulassen, hat die Gemeinde im vergangenen September rund die Hälfte der Parzelle Nummer 1053 aufgezont: von der Zone für öffentliche Werke (OeW) in die Bauzone. Die Aufzonung schlägt sich in der Jahresrechnung 2023 nieder, die kürzlich veröffentlicht worden ist: Sie weist einen Gewinn von sage und schreibe 2,1 Millionen Franken aus.
Die Aufzonung betrifft eine Fläche von rund 4427 Quadratmetern im Gebiet Ebnet, das sich neben dem Gemeindewerkhof und unterhalb der Aussensportanlage bei der Turnhalle befindet. Gemäss Planungsbericht sollen auf dem Grundstück drei Doppeleinfamilienhaus-Paare sowie ein Mehrfamilienhaus realisiert werden, wobei für das Areal eine Quartierplanpflicht besteht. Das Bauland soll im Baurecht vergeben werden, was der Gemeinde kontinuierliche Einkünfte bescheren würde.
Der Baugrund befindet sich vollständig im Eigentum der Gemeinde. Als Wert wurde ein Quadratmeterpreis von 500 Franken angenommen, während das OeW-Land in den Büchern ohne Wert vermerkt war. Die Wertsteigerung um 2,2 Millionen wurde in der Rechnung 2023 als Ertrag verbucht und ins Finanzvermögen übertragen.
Laut Gemeindepräsident Marcel Koenig werde die Werkhof-Kommission, die zur Entwicklung des Werkhofareals gebildet worden ist, nun prüfen, wie das umgezonte Gebiet in ein Immobilien-Projekt überführt werden kann. Es lägen verschiedene Konzepte und Anfragen auf dem Tisch. Ebenfalls noch auszuarbeiten ist der Quartierplan, zu dem die Gemeindeversammlung das letzte Wort haben wird. Koenig, der Mitte Juni aus dem Gemeinderat ausscheidet, wird der Kommission über seine Amtszeit als Gemeindepräsident hinaus zur Verfügung stehen.
Die Jahresrechnung wird der Anwiler Gemeindeversammlung am kommenden Donnerstag vorgelegt. So erfreulich der satte Gewinn sein mag, so darf er nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Einwohnerkasse ohne diesen Sondereffekt bei Ausgaben von 2,84 Millionen einen Verlust von rund 110 000 Franken gemacht hätte. Budgetiert war ein Plus von 16 000 Franken.
Trotz erhöhter Steuerkraft sowie tieferer Gesundheitskosten hätten die gestiegenen Kosten in den Bereichen Soziales, Sicherheit und Verwaltung sowie Sondereffekte zum operativen Aufwandüberschuss geführt, heisst es im Kommentar zur Rechnung.
Umbau wegen Toilette teurer
Neben der Rechnung legt der Gemeinderat den Stimmberechtigten einen Zusatzkredit für einen Umbau im Alten Schulhaus vor. Im unter kantonalem Denkmalschutz stehenden Gebäude soll die Nutzung des Erdgeschosses im Bereich der Küche optimiert werden. Dafür sind im November 2022 bereits 58 000 Franken bewilligt worden. Der Betrag soll nun auf 100 000 aufgestockt werden. Begründet wird der zusätzliche Finanzbedarf mit dem Einbezug der sanitären Anlagen im Erdgeschoss ins Projekt. Unter Einbezug der kantonalen Denkmalpflege in die Planung sei ein Konzept hervorgegangen, das den Küchen- und Lagerraum optimiere und gleichzeitig den barrierefreien Zugang zum WC gewährleiste.
Last but not least wird an der bevorstehenden «Gmäini» der abtretende Gemeindepräsident Marcel Koenig verabschiedet. Zwölf Jahre hatte er im Gemeinderat mitgewirkt und ihn fünf Jahre präsidiert.