Self-Service-Anlage offiziell eröffnet
Kleinunternehmen wie Gartenbaubetriebe oder Kundenmaurer, aber auch Private können in Ormalingen in Selbstbedienung Beton beziehen. Der Kubikmeter kostet 170 Franken. Bezahlt wird per EC-Karte.
Thomas Gubler
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Self-Service-Anlage offiziell eröffnet
Kleinunternehmen wie Gartenbaubetriebe oder Kundenmaurer, aber auch Private können in Ormalingen in Selbstbedienung Beton beziehen. Der Kubikmeter kostet 170 Franken. Bezahlt wird per EC-Karte.
Thomas Gubler
In Funktion ist sie eigentlich schon seit gut einem Monat – die neue Betontankstelle der von der Baufirma Ruepp AG und der Surer-Gruppe gegründeten Ergolz Beton AG auf dem Ruepp-Lagerplatz an der Hemmikerstrasse in Ormalingen. Und bereits sind rund 600 Kubikmeter Beton «getankt» worden. Am vergangenen Freitagabend wurde die Anlage im Rahmen einer kleinen Feier mit dem Personal und im Beisein einiger Kunden offiziell in Betrieb genommen, also quasi «eingeweiht».
Geleitet wird das Unternehmen von Heiko Kym, Bauführer bei der Ruepp AG. Er ist auch der Ansprechpartner für die Kunden. Diese können jeweils von Montag bis Freitag völlig selbstständig und in der Regel ohne Voranmeldung Beton verschiedener Art bei der Anlage beziehen. Sei es Primärkiesbeton, Sickerbeton, Mischabbruchbeton, Recycling-Beton oder die verschiedenen Komponenten. Dabei wird einfach ein Wagen oder Anhänger unter dem Förderband platziert. An der Einweihung am Freitag wurde das Auffangen des georderten Betons mit einer Baggerschaufel demonstriert.
Zahlen am «Baustoff-Kiosk»
Die Auswahl und die Bestimmung der Menge erfolgen im sogenannten Baustoff-Kiosk, ebenso die Bezahlung mit der EC-Karte. Angestrebt wird im Übrigen auch ein Samstagsbetrieb, der auf Anmeldung jetzt schon möglich ist.
Beziehen können die Kunden – Grossabnehmer wie die Ruepp AG, Gartenbaubetriebe, Kleinunternehmen der Baubranche, Kundenmaurer, aber auch Privatpersonen – sozusagen jede beliebige Menge. «Die kleinste Menge, die wir anbieten, beträgt 0,15 Kubikmeter. Das entspricht zweieinhalb Karretten», sagt Heiko Kym. Noch kleinere Mengen seien aus wartungstechnischen Gründen nicht zu bewältigen. Und auch so muss für Kleinstmengen wegen des erhöhten Reinigungsbedarfs ein Preiszuschlag erhoben werden. Selbst unter diesen Umständen resultiere für den Bezüger von Kleinstmengen ein interessanter Preis.
Konkret: Ein Kubikmeter Beton (2,4 Tonnen) ist die Mindestmenge ohne Preiszuschlag und kostet zurzeit 170 Franken, die Kleinstmenge von 0,15 Kubikmetern 52.50 Franken. «Pro Stunde können 30 Kubikmeter bezogen werden», sagt Kym.
Aus der Not geboren
Ein bisschen ist die Idee mit der Betontankstelle ja aus der Not geboren. So hat die Firma Holcim AG ihr Werk in Thürnen, wo jährlich 30 000 Kubikmeter Beton produziert wurden, per Ende April geschlossen (siehe «Volksstimme» vom 20. Juni). Dabei wurden die Holcim-Kunden an die Werke in Füllinsdorf, Birsfelden und Aesch verwiesen. Das aber hätte, so Kym, für die Oberbaselbieter Bauunternehmer wesentlich weitere Wege und einen entsprechend höheren Zeitaufwand bedeutet, «was aus ökologischen und finanziellen Gründen nicht sinnvoll» sei.
Also beschloss die Firma Ruepp AG, zusammen mit der Surer-Gruppe, selber ins Betongeschäft einzusteigen und eine mobile Betontankstelle anzuschaffen, wie es in der Schweiz bisher erst eine gab: in Cham im Kanton Zug. Und wie am Freitagabend zu spüren war, scheint das Angebot der Ergolz Beton AG für Gross- und Kleinkunden einem echten Bedürfnis zu entsprechen.