Einweihung der neuen Liege und des Waldxylofons
Sonntag, 18. Mai, Festplatz Gelterkinden: Wer das Gefühl hatte, die «Mega» in Sissach, der ESC in Basel oder der «Oltiger Määrt» entzögen dem Jubiläumsanlass des «Walderläbnis» ...
Einweihung der neuen Liege und des Waldxylofons
Sonntag, 18. Mai, Festplatz Gelterkinden: Wer das Gefühl hatte, die «Mega» in Sissach, der ESC in Basel oder der «Oltiger Määrt» entzögen dem Jubiläumsanlass des «Walderläbnis» Gelterkinden massenweise Publikum, wurde eines Besseren belehrt: Mehr als 70 Interessierte fanden sich ein und wurden von Christine Mangold, Mitglied der Unterhaltsgruppe, begrüsst. Aus Anlass des «Zehnjährigen» hatte man zum Sonntagsspaziergang eingeladen. Unterwegs erfuhren die Anwesenden allerlei Wissenswertes zu Gelterkinden und seinem Wald.
Beim «Chöpflibänkli» mit bester Sicht auf das Dorf konnte die neue Panoramatafel bestaunt werden. Ausserdem erzählte Kuri Wirz etwas über das «Winzerdorf» Gelterkinden. Wenn man Jucharten in Hektaren umzurechnen weiss, lässt sich aus der Heimatkunde von 1864 herauslesen, dass Gelterkinden 18 Hektaren Rebberge hatte. Zum Vergleich: Buus hat aktuell eine Rebfläche von 8,2 Hektaren. Gemäss Angaben im genannten Werk holte man aus einer Are 200 Flaschen Wein heraus. Nach der Jahrhundertwende ging es rasant abwärts, was dem Mehltau, der Reblaus und anderen Krankheiten geschuldet war. In der Heimatkunde von 1966 lesen wir, dass Gelterkinden ab 1923 zu den Gemeinden ohne Reben zählte. Die neueste Heimatkunde (2003) berichtet dann von Neupflanzungen, und heute hat das Dorf wieder 1,3 Hektaren Reben der Sorten Pinot Noir, Kerner, Riesling-Sylvaner und Dornfelder. Die Familie Vogt aus Rünenberg bewirtschaftet heute diese Rebfläche und keltert daraus fünf Sorten «Ùùrig-Weine». Zum Vergleich: 60 Flaschen pro Are ergibt die Ernte im Durchschnitt.
Im «Honig» stellte Christine Mangold, erste Initiantin des Erlebniswegs, die Geschichte und Zusammensetzung der IG Walderläbnis vor. Beim «Zangeweidli» berichtete alt Förster Andreas Freivogel von botanischen Besonderheiten in diesem Naturschutzgebiet. Sein umfangreiches Wissen liess manchen staunen. So erfuhr man etwa, dass fünf Sorten Orchideen dort wachsen und unter anderem die Wildbirne speziell interessant sei und Samen zur Erhaltung dieses Baums dort bezogen würden.
Auf der «Platte» gab Kari Freivogel nach ein paar Dankesworten den Startschuss zum Anstossen auf die 10 Jahre sowie die Liege, die total erneuert worden war. Dank grosszügiger Sponsoren war das möglich. Was musikalisch aus dem neu von Martin Mangold erstellten Waldxylofon herauszuholen ist, konnte jeder selber ausprobieren. Eine Familie drehte gleichzeitig eine Runde auf dem Barfusspfad nebenan.
Beim «Stierenstall» wartete Waldgastronom Enzo Rudin mit «Hörnli und Ghacktem» sowie passendem Getränk. Die Gästeschar machte es sich an Tischen und Bänken gemütlich und liess den Anlass ausklingen. Lauter zufriedene Gesichter zeigten: Auch dieser Anlass hat das Prädikat «vollauf gelungen» verdient.
Kuri Wirz