Zwei Mal Zürich, Basel, Genf und Bern
30.12.2025 PolitikMatthias Ritter, Landrat SVP, Diegten
Morgen lassen wir das erste Vierteljahrhundert des neuen Jahrtausends hinter uns. Mögen Sie sich noch an den Jahresübergang von 1999 ins 2000 erinnern? Gross waren damals die Befürchtungen vor einem Zusammenbruch ...
Matthias Ritter, Landrat SVP, Diegten
Morgen lassen wir das erste Vierteljahrhundert des neuen Jahrtausends hinter uns. Mögen Sie sich noch an den Jahresübergang von 1999 ins 2000 erinnern? Gross waren damals die Befürchtungen vor einem Zusammenbruch sämtlicher digitaler Systeme – wenn nicht sogar schlimmer. Glücklicherweise war es dann aber ein Silvester und ein Neujahrstag wie in jedem anderen Jahr auch.
Gleichwohl war die Welt damals aber noch eine andere als heute. Im Bundesrat politisierten noch unter anderen Adolf Ogi, Ruth Dreifuss, Pascal Couchepin und Moritz Leuenberger. Die Fussballnationalmannschaft rund um Pascal Zuberbühler, Johann Vogel, Hakan Yakin und Ciriaco Sforza war noch kein Dauergast an Europa- und Weltmeisterschaften. Das Internet stand noch in den Kinderschuhen, Handys wurden primär zum Telefonieren und zum Tippen von kurzen SMS verwendet. Künstliche Intelligenz bekam man in erster Linie auf der Kinoleinwand zu sehen.
Ich glaube, der Eindruck täuscht nicht, dass die Zeit um die Jahrtausendwende in der Schweiz noch etwas beschaulicher und weniger hektisch war als die heutige. Das hängt definitiv auch damit zusammen, dass damals 7,2 Millionen Menschen die Schweiz bevölkerten. Bei der letzten Zählung am Ende des dritten Quartals 2025 zählte das Bundesamt für Statistik mittlerweile exakt 9 104 063 Bewohnerinnen und Bewohner. In also lediglich 25 Jahren hat die Schweizer Bevölkerung um 2 Millionen Menschen zugenommen. Das ist mehr als doppelt so viel, wie die Städte Zürich, Basel, Bern und Genf Einwohnende zählen.
Noch nie zuvor in der Geschichte ist die Bevölkerungszahl der Schweiz derart ungebremst gewachsen. Das Resultat macht sich anhand von fehlendem oder überteuertem Wohnraum, überfüllten Strassen und einem überforderten öffentlichen Verkehr bemerkbar. Um diese explosive Entwicklung zu stoppen, hat die SVP die Initiative «Keine 10-Millionen-Schweiz!» lanciert. Diese wird auch als «Nachhaltigkeitsinitiative» bezeichnet, denn es ist das pure Gegenteil von nachhaltig, jährlich 100 000 Menschen und mehr auf unsere überlasteten Strukturen und unsere Naturlandschaft loszulassen.
Auch im neuen Jahr wird sich sicher wieder vieles weiterentwickeln. Eines bleibt aber mit Bestimmtheit gleich: Alle ande- ren Parteien und die Medien werden sich einmal mehr mit Händen und Füssen gegen unsere Initiative wehren.
Ich verliere aber auch im neuen Jahr die Überzeugung nicht, dass das Anliegen trotz aller Gegenwehr auch dieses Mal eine Mehrheit finden wird. Denn hier handelt es sich um nichts weniger als die grösste Sorge der Schweizerinnen und Schweizer.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2026.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.

