Zusammenschluss der Verwaltungen
16.01.2025 KänerkindenAdrian Ammann, Gemeindepräsident Känerkinden, parteilos
Seit dem 1. Januar betreiben wir in Känerkinden die gemeinsame Verwaltung der Gemeinden Känerkinden und Wittinsburg. Dies alleine ist sicherlich noch keine grosse Geschichte wert. Jedoch finde ...
Adrian Ammann, Gemeindepräsident Känerkinden, parteilos
Seit dem 1. Januar betreiben wir in Känerkinden die gemeinsame Verwaltung der Gemeinden Känerkinden und Wittinsburg. Dies alleine ist sicherlich noch keine grosse Geschichte wert. Jedoch finde ich es sehr spannend, wie es dazu kam und insbesondere in welchem Tempo diese Zusammenarbeit auf die Beine gestellt wurde.
Im September vergangenen Jahres hat mich Caroline Zürcher angerufen und mich gefragt, ob wir Hilfe auf der Verwaltung anbieten können. Die Zusammenarbeit mit dem Gemeindeverwalter wurde in Wittinsburg nicht weitergeführt. Da wir in Känerkinden einmal in der gleichen Situation waren, wurden wir uns schnell einig, dass wir nicht nur kurzfristig etwas auf die Beine stellen wollen, sondern ein Konstrukt, das die Zusammenarbeit in der Zukunft sicherstellt.
In den beiden Gemeinderäten war die Haltung ebenfalls klar. Somit wurde eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, die aus je zwei Vertretern der Gemeinderäte, der Gemeindeverwalterin aus Känerkinden und Dieter Pfister als externem Berater zusammengestellt war.
Die erste Sitzung fand schon im Oktober statt. Bereits dann haben wir uns den Terminplan gegeben, den Zusammenarbeitsvertrag an den jeweiligen Gemeindeversammlungen Anfang Dezember 2024 den Einwohnerinnen und Einwohnern der beiden Gemeinden zur Abstimmung vorzulegen. Da ist «sehr sportlich» eigentlich nicht der geeignete Ausdruck. Wir alle mussten unsere Kalender auf den Kopf stellen, damit wir mit sechs Personen jeweils einen gemeinsamen Termin fanden, da die Treffen im Wochentakt stattfinden sollten.
Eine detaillierte Auflistung der Aufgaben, die auf den Verwaltungen anfallen, wurde erstellt. Ja, nicht immer verstand ich, was jetzt genau die Aufgabe auf diesem Zettelchen war. Nach der «Ist-Analyse» und der Analyse der Aufgaben der Gemeinden wurden die «Soll-Profile» erstellt. Dabei haben wir nicht nur versucht, die Aufgaben zu verteilen, sondern auch neue (bzw. andere) Stellen zu schaffen. Somit wollten wir eine Verteilung auf mehrere Schultern sicherstellen.
Den Zusammenarbeitsvertrag als eines der Produkte aus dieser Arbeitsgruppe durften wir dann an den beiden Gemeindeversammlungen präsentieren und bei den Abstimmungen auf uneingeschränkte Unterstützung der Bevölkerung zählen. Auch dann war es mit dem Zusammenarbeitsvertrag natürlich nicht getan: Die Aufgaben wurden nun auf die bestehenden Mitarbeiterinnen aufgeteilt und die zu besetzenden Stellen ausgeschrieben.
Ins neue Jahr sind wir gut gestartet. Der Aufbau der neuen Verwaltung geht weiter. Jetzt geht es darum, die Stellen zu besetzen, weiterhin die Prozesse und die Zuständigkeiten in der Praxis zu definieren und noch viele kleine und grosse Dinge anzupacken.
Ich bin stolz, dass zwei Gemeinden dieses Projekt in diesem Tempo und in dieser Qualität auf die Beine stellen konnten und freue mich auf die tolle Zusammenarbeit.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.